Zürcher Zukunftspreis 2025: Kantonsrat gibt Preisträger bekannt
Der Kantonsrat hat im Rahmen der ersten Verleihung des Zürcher Zukunftspreises (ZZP) drei Projekte in den Kategorien Lebenswerk, Persönlichkeit und Newcomer ausgezeichnet: «ChagALL», «KREIS-Haus» und «SimpleTrain». Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten laut der Mitteilung des Kantonsrates je 16 000 Franken.
Mit dem Projekt «ChagALL» biete das Gymnasium Unterstrass ein Trainings- und Begleitprogramm für Jugendliche aus bescheidenen Verhältnissen mit fremdsprachigem Hintergrund an. Es habe seit 2008 jährlich rund 24 Jugendliche unentgeltlich begleitet und sie in ihrer schulischen und gesellschaftlichen Integration unterstützt, heisst es in der Mitteilung. So könnten sie ihr Potenzial entfalten, was im normalen Schulsystem für sie eher schwierig sei. Dem Gymnasium sei es gelungen, das zusätzliche Engagement der Lehrpersonen für «ChagALL» über lange Zeit zu erhalten und die Finanzierung, die nur zu einem sehr geringen Teil durch den Kanton erfolgt, zu sichern.
Mit der Preisverleihung an Devi Bühler würden der Mut und die Beharrlichkeit einer jungen Frau ausgezeichnet. Das von ihr entwickelte «KREIS-Haus» habe Pioniercharakter für zwei Themen der Kreislaufwirtschaft: das Sichtbarmachen, was das an sich abstrakte Thema wirklich bedeutet, und die Zukunft des Bauens. Die Idee der Wasserrückgewinnung an sich sei nicht neu. Aber sich Partner zu suchen, sie vom Projekt zu überzeugen und das «KREIS-Haus» schliesslich zu bauen, brauche ein grosses Engagement. Zudem befinde sich die Baubranche in einem grossen Wandel. In Sachen CO2 sei sie eine der grössten Verbraucherinnen. Das alles prototypisch zu zeigen, sei eine überzeugende Leistung. Die Prinzipien des «KREIS-Hauses» liessen sich auch auf Mehrfamilienhäuser übertragen. In dieser Hinsicht habe das Projekt Aktualität und weiteres Potenzial.
Die dritte Auszeichnung geht an ein typisches Start-up. Drei Jugendliche aus dem Zürcher Oberland hatten die Idee für eine App, mit der anspruchsvolle Auslandreisen mit der Bahn einfach und durch die Reisenden selbst gebucht werden können. Zusätzlich könnten sie sich bei komplizierten Reisen durch Fachleute unterstützen lassen. Mit der App von SimpleTrain könnten also auch wenig geübte In-ternet-User den europäischen Bahn-tarif-Dschungel überwinden. Dank der Initiative der drei Freunde werde ein Beitrag dazu geleistet, dass auch bei Auslandreisen vermehrt die Bahn genutzt wird. Die Jury spreche den drei Local Heroes den Sympathiepreis zu, damit ihre App weiter verbessert und ausgebaut werden könne.
3 aus 102 Projekten
Die ZZP-Jury, bestehend aus drei Mitgliedern der Geschäftsleitung des Kantonsrates sowie drei externen Fachpersonen, hat sich von den acht nominierten Projekten für drei entschieden, die aus unterschiedlichen Beweggründen als herausragend bezeichnet werden. Massgeblich war, dass sie zukunftsfähig, nachhaltig, innovativ und inspirierend sind sowie einen Einfluss auf die Gesellschaft und eine Bedeutung für den Kanton Zürich haben.
Für den ZZP 2025 sind 102 Vorhaben eingereicht worden. Daraus haben die Fraktionen des Kantonsrates acht unterschiedliche Projekte nominiert. Der Zürcher Zukunftspreis ist mit maximal 50 000 Franken dotiert. Er kann auf höchstens drei Preisträgerinnen oder Preisträger aufgeteilt werden. Mit dem Preis werden Personen und Organisationen ausgezeichnet, die ihren Wohnsitz oder Sitz im Kanton haben.(pd.)
Ausführliche Projektbeschriebe finden sich unter: www.kantonsrat.zh.ch/zzp