Wieder Insektizideinsatz gegen Japankäfer in Kloten
Seit Mitte Juni wurden 1500 Käfer vor allem rund um die Klotener Sportanlage Stighag gefunden. Um den invasiven Insekten Herr zu werden, kommt in diesen Tagen Insektizid zum Einsatz.
Mitte Juni sind die ersten Japankäfer ausgeflogen. Seither wurden in Kloten rund 1500 der invasiven Tiere in Fallen gefangen, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt. Das sind so viele, dass mit Beginn der Hauptflugzeit in diesen Tagen nun mit Insektizid gegen die Schädliche vorgegangen wird. Der Kanton spricht in einer Mitteilung davon, dass ein «begrenzter Insektizideinsatz gemäss Einschätzung des Bundes zweck- und verhältnismässig» sei. Konkret würden in den nächsten Tagen Bäume und Gebüsche auf dem Gelände der Klotener Sportanlage Stighag mit Insektizid behandelt. «Zusätzlich werden die Grünstreifen entlang der Autobahn vor dem Flughafen behandelt», erläutert Katharina Weber. «Dies soll eine Ausbreitung der Japankäfer auf das Flughafengelände verhindern», so die Sprecherin der Zürcher Baudirektion. Gespritzt wird ausschliesslich auf öffentlichem Grund. Private Gärten sind von der Massnahme nicht betroffen. Zur Frage, warum nicht auch im Hohrainli-Quartier gespritzt wird, das sich immerhin zwischen der Sportanlage Stighag und der Flughafenautobahn befindet, sagt Weber: «Ein flächendeckender Einsatz wäre nicht verhältnismässig.»
Es gilt das Prinzip Hoffnung
Unklar ist derzeit, wie sich die Lockfläche auf die künftige Japankäfer-Population auswirkt. Die Wiesenfläche neben dem Sportplatz wird absichtlich feucht gehalten, damit die Käferweibchen ihre Eier dort ablegen. Aus diesem Grund gilt in Kloten seit Mitte Juni ein striktes Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen. Mit den vielen Niederschlägen ist diese Lockmethode für die Tierchen aber wenig attraktiv. «Es ist richtig, dass bislang zwischen der Lockfläche und den übrigen Grünflächen kaum ein Unterschied besteht», sagt Weber. Beim Kanton hoffe man indes, dass mit Beginn der Hauptflugzeit des Japankäfers in diesen Tagen auch das Wetter wärmer und trockener wird. So ganz will sich das Wetter aber nicht daran halten. Bis Ende Juli sind immer wieder Niederschläge angesagt.
Dass in diesem Jahr erneut zahlreiche Japankäfer ausfliegen, ist für die Fachleute keine Überraschung. Denn der gebietsfremde Schädling wurde im letzten Sommer erst entdeckt, als die Flugzeit bereits in vollem Gang war. Klar ist auch: Trotz verschiedener Massnahmen zur Tilgung des Schädlings konnten viele Japankäfer ihre Eier bereits im Boden ablegen, so ist der Mitteilung weiter zu entnehmen.
Abdeckung wirkt
Positiv bewerten die Fachleute, dass das befallene Gebiet nach wie vor begrenzt ist. Es konzentriere sich rund um die Sportanlage Stighag, wo der allergrösste Teil der Japankäfer gefunden wurde. Die Abdeckung der Fussballplätze mit Plastikfolie habe sich zudem als wirksam erwiesen. Punktuelle Kontrollen liessen darauf schliessen, dass die Folie unzähligen Japankäfern das Ausfliegen verunmöglicht habe, teilt der Kanton weiter mit.
In Opfikon sind bislang keine Massnahmen geplant. In Kloten gilt aber weiterhin ein Bewässerungsverbot für Rasen und Grünflächen. Zudem dürfen Grüngut, Kompost und Oberboden nicht aus Kloten hinaustransportiert werden. Ob zusätzliche Massnahmen gegen den Japankäfer nötig sind, ist abhängig von der weiteren Entwicklung des Befalls im Verlauf des Sommers.
Japankäfer einfangen und melden
Privatpersonen, die Japankäfer in ihrem Garten entdecken, sind aufgerufen, diese einzufangen, in einem fest verschlossenen Gefäss über Nacht in den Tiefkühler zu legen und den Fund der kantonalen Fachstelle Pflanzenschutz mit einem Foto zu melden.
Weitere Informationen zum Japankäfer sowie zu den geltenden Massnahmen sind jederzeit unter zh.ch/japankaefer-kloten verfügbar.