Walliseller Regionalsender geht leer aus
Der unabhängige, in Wallisellen beheimatete Regionalfernsehsender Tele Z zeigt sich enttäuscht über die Nichtberücksichtigung seiner Bewerbung um die Zürcher TV-Konzession und überlegt nun, ob er den Entscheid anfechten soll.
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hat vergangene Woche 38 Konzessionen für Lokalradios und Regionalfernsehen für die Jahre 2025 bis 2034 erteilt. Ein Grossteil der bisherigen Konzessionärinnen erhält auch für die neue Periode den Zuschlag.
Der Entscheid des im Uvek dafür zuständigen Bundesamts für Kommunikation (Bakom) löste an der Walliseller Widenholzstrasse an der Grenze zu Dietlikon alles andere als Begeisterung aus. Dort ist der regionale TV-Sender Tele Z (vormals Züri Plus) ansässig, der unter dem jetzigen Namen seit 2015 sein Programm ausstrahlt.
Auch Tele Z hatte sich um eine Konzession für das Versorgungsgebiet Zürich-Nordostschweiz beworben. Wie das Bakom jedoch mitteilt, habe das Dossier von Tele Züri am besten abgeschnitten. Aufgrund der 2+2-Regel, wonach ein Unternehmen nicht über mehr als zwei Radio- beziehungsweise Fernseh-Konzessionen verfügen darf, kann Tele Züri, welches zum CH-Media-Konzern gehört, die Konzession jedoch nicht erteilt werden.
«Von den verbleibenden drei Bewerbungen überzeugt die heutige Konzessionärin Tele Top am meisten», so das Bakom. Tele Z produziert und sendet ebenfalls aktuell, trotz beschränkter Ressourcen, bereits ein Programm, das dem Leistungsauftrag eines Regionalfernsehens entspricht. «Wir hätten uns nicht beworben, ohne eine Chance zu sehen», erklärt Geschäftsführerin Claudia Steinmann die Teilnahme von Tele Z am Bewerbungsverfahren, «aber klar war die Konkurrenz von Tele Züri oder dem bisherigen Konzessionsinhaber Tele Top stark.»
Nicht schlechter als Tele Top
Auf die Konzessionserteilung an Tele Top angesprochen sagt Steinmann: «Ich bin sehr erstaunt über den Zuschlag an Tele Top. Die Qualität, Reichweite als auch die Verweildauer von Tele Top erfuhr in den letzten 15 Jahren trotz Konzession und jährlichen Gebührengeldern keine wesentliche Verbesserung im Sinne des Leistungsauftrags. Ausserdem konnte sich Tele Top während dieser ganzen Zeit im Sendegebiet nie richtig etablieren.»
Wie geht es jetzt weiter? Steinmann gibt sich kämpferisch: «Das in der Verfügung zur Konzessionserteilung angewendete Bewertungssystem wirft nach einer ersten Durchsicht schon Fragen auf. Insbesondere dessen Anwendung und Auslegung im Bewertungsvergleich unserer Eingabe mit derjenigen von Tele Top.» Man werde nun diese Verfügung in den nächsten Tagen sicher genau prüfen und dann entscheiden, ob man den Entscheid anfechten werde. Gegen die Entscheide in Versorgungsgebieten mit Konkurrenzbewerbungen kann innert 30 Tagen beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingereicht werden.(red.)