Überrascht von VBZ-Ausbauplänen

Pascal Turin, Markus Lorbe

Die angedachten Tram­verlängerungen der VBZ tangieren die Nachbarstädte im Glattal. Diese wurden in die Pläne aber bislang nicht einbezogen.

In den nächsten 40 Jahren wollen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) das Zürcher Tramnetz umbauen. Neben sieben umgelegten Tramlinien sollen auch neue hinzukommen, die unter anderem ins Glattal führen («Stadt-Anzeiger» vom 1. Februar). In den 2050er-Jahren wollen die VBZ unter anderem mit dem Hönggerbergtunnel den sogenannten äusseren Ring schliessen, welcher den Westen und den Norden Zürichs verbinden soll.

Augenreiben im Glattal

Weitere Tramverlängerungen betreffen die Städte Wallisellen, Opfikon und Kloten. So soll die heutige Tramlinie 9 in noch ferner Zukunft Schwamendingen mit Wallisellen verbinden. Die Station Hirzenbach bedeutet heute für diese Linie Endstation. Die Planer der VBZ sehen aber bereits ­einerseits eine mögliche Verlängerung via Glattzentrum zum Bahnhof Wallisellen und andererseits eine Verlängerung in Richtung Dübendorf.

Und die Linie 14, die heute bis Seebach führt, könnte dereinst weiter über Opfikon bis nach Kloten führen. Beim Bahnhof Glattbrugg würde sie voraussichtlich die Linien 10 und 12 der Glattalbahn kreuzen. Wo die Verlängerung in Kloten endet, ist noch nicht ganz klar. Da die Glattalbahn bereits zum Flughafen fährt, könnte die Linie zum Bahnhof Kloten geleitet werden. Bis die Vorhaben sich konkretisieren, werden noch viele Jahre vergehen. Bislang waren die betroffenen Städte rund um Zürich jedenfalls in die Ausbaupläne nicht einbezogen und nahmen die präsentierten Pläne entsprechend mit einigem Staunen zur Kenntnis.

Die dafür zuerst zuständige Stelle, die Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG), hatte laut deren Sekretär Adrian Schori zwar Kenntnis  davon, dass die VBZ an der Netzstrategie arbeiten, «abgesprochen war das aber nicht». Gross kommentieren will er die VBZ-Vorhaben nicht: «Es gab bislang ja auch keine Vernehmlassung dazu.» Ebenfalls sei derzeit keine Aussage darüber möglich, wie realistisch die Absichten der VBZ seien, so Schori. «Die Ausbaupläne der VBZ bilden jetzt erst mal eine Basis für die künftige Planung in 
unserer Region.»

Noch kein Handlungsbedarf

Schori will jedenfalls an der Vorgehensweise der VBZ nicht herummäkeln. Es gebe nicht die eine richtige Vorgehensweise. Wie die VBZ vorgegangen sind, sei ein möglicher Weg, «vor allem auch weil der Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG) die notwendigen Ressourcen für eine enge fachliche Begleitung fehlen». Stehen die VBZ-Bestrebungen überhaupt im Einklang mit gültigen Richtplänen? Dazu Schori: «Wir hatten noch keine Gelegenheit, dies vertieft zu prüfen. Wir gehen jedoch davon aus, dass unsere räumlichen Entwicklungsabsichten berücksichtigt sind.»

Für Schori besteht jetzt im Glattal für die ZPG und auch für die betroffenen Städte auf jeden Fall kein unmittelbarer Handlungsbedarf. «Die Ausbaupläne der VBZ werden zum gegebenen Zeitpunkt im Rahmen der regionalen Richtplanung beurteilt werden.» Im Zusammenhang mit Teilrevisionen des regionalen Richtplans und von regionalen Verkehrskonzepten stehe die ZPG immer im Kontakt und im Austausch mit dem Zürcher Verkehrsverbund, mit den Verkehrsbetrieben Glattal und den VBZ.

Gwunderbrunnen

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