«The Killer» Messerli ist K1-Weltmeister

Hakan Aki

Am Samstag fand im Stadtsaal Kloten ein aussergewöhnlicher Event statt: Im Rahmen einer Gala kämpfte der Bachenbülacher Luk Messerli um den PKA-Weltmeistertitel im Kickboxen. Wir waren hautnah dabei.

Er ist erst 19 Jahre alt. Er wohnt in Bachenbülach, und er nennt sich «The Killer»: Luk Messerli, der seit letztem Jahr bester Kickboxer in seiner Gewichtsklasse ist, will es wissen. Er strebt nach dem K1-Weltmeistertitel des Weltverbands PKA. Und dazu hat er die besten Voraussetzungen, denn sein Talent scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein. Bereits seine Grosseltern waren nach seiner Aussage kampfsportbegeistert. «Mein Grossvater betrieb ein Judo-Gym, meine Grossmutter verschrieb sich dem Jiu-Jitsu.» Und so kann Luk Messerli zwar auf eine noch junge, aber dennoch sehr erfolgreiche Karriere als Kickboxer zurückblicken. Messerli ist unter anderem dreimaliger Juniorenweltmeister, Deutscher Meister, Pro-AM-Europameister WKU, Pro-Europameister ISIKA. Am Samstag kämpfte der Unterländer im Rahmen einer Galaveranstaltung im Klotener Stadtsaal um seinen ersten Profiweltmeistertitel des PKA-Verbandes. 

«Ich weiss, was ich kann»

Gekämpft wurde in fünf Runden à drei Minuten. Die Kampfrichter bewerteten neben den Kicks-Kombinationen, der ordentlichen Deckung und den Konterschlägen auch die erzielten Wirkungstreffer. Man könnte sagen, es war ein Kampf der Generationen. Denn mit Dominik Bereczki aus Ungarn, der sich selbst «The Hunter» nennt, stand Messerli einem 30-jährigen Haudegen gegenüber. «Er verfügt über gute Kicks und ist flink auf den Beinen. Da gilt es, wachsam zu sein und die Deckung hochzuhalten», sagt Mes­serli während eines Trainings zur Taktik.  Für den Weltmeisterschaftskampf, auf den er nach eigener Aussage sieben Jahre hingearbeitet hat, stellt der 19-Jährige vieles hinten an. So schuftet er zweimal täglich im Fitnessstudio. «Ich arbeite an meiner Kondition, meiner Fitness und meiner Taktik. Einmal wöchentlich stelle ich mich meinem Sparringspartner, der den aktuellen Gegner simuliert. Daneben steht Videoanalyse auf dem Programm.» Auch davon, dass sein Gegner unter anderem vierfacher ungarischer Meister, zweifacher Real-Fight-Arena-Weltmeister sowie WKF-Weltmeister ist, lässt sich Mes­serli nicht aus der Ruhe bringen: «Ich weiss, was ich kann, und vertraue auf meine Stärken.» Messerli hoffe sogar, dass er vom Ungarn unterschätzt werde. «Vom Underdog zum Weltmeister – eine coole Geschichte oder?», fragt er verschmitzt in die Runde.»

Ehrgeizig und siegeswillig

Auf die Frage, was ihn am Kickboxen fasziniere, antwortet Messerli: «Es ist der Ehrgeiz und mein unbändiger Siegeswille.» Das ist es auch, was sein Trainer René Maier an seinem Schützling zu loben weiss. Nicht nur deshalb prophezeit er Messerli eine grosse Karriere.

Laut Maier geht es in der letzten Phase der Vorbereitung darum, verletzungsfrei zu bleiben, weiter Kondition aufzubauen und das Kampfgewicht von 78 Kilogramm zu halten. Der Titel brächte Messerli ­neben einem Verbandswechsel, Ansehen und Gegner, die um einen Kampf gegen ihn Schlange stehen würden, finanzielle Vorteile. «Mein Ziel ist es, vom Kickboxen leben zu können. Dieses Ziel schwebt mir von Kindesbeinen an vor, und ich werde es erreichen», gibt er sich siegessicher.

Messerli ist siegessicher

«Wer sich in jungen Jahren einer Sportart verschreibt, dessen Kindheit wird meist in Mitleidenschaft gezogen», hört man das Umfeld sagen. Dazu haben Luk Mes­serli wie auch sein Trainer René Maier eine klare Haltung. Laut Maier fällt der Apfel wie am Beispiel von Luk erkennbar nicht weit vom Stamm. «Es ist durchaus förderlich, wenn bereits Familienmitglieder sportlich sind. Das Feuer springt in den meisten Fällen auf die Zöglinge über.» Hingegen sei es ein enormer Kraftakt, wenn man die Eltern vom Sport, den der Jugendliche betreibt, erst noch überzeugen müsse, so der Trainer. Luk Mes­serli pflichtet bei und sagt: «Mag durchaus sein, dass meine Freizeit etwas zu kurz kommt. Aber ich habe ein klares Ziel vor Augen und weiss, wofür ich schufte. Ich will das machen, was mir am Herzen liegt, stets eine Schippe drauflegen und davon leben können. Mein nächstes Ziel ist der PKA-Weltmeistertitel am Samstag in Kloten. Ich werde als Sieger aus dem Ring steigen», ist Messerli überzeugt.

Vom Underdog zum Weltmeister

Und so kommt es denn auch: In einem atemberaubenden Kampf lässt «The Killer» Messerli dem «Hunter» aus Ungarn keine Chance. Die Kampfrichter werten die Begegnung zuerst aber als unentschieden, sodass es eine Entscheidungsrunde braucht. Diese entscheidet der Unterländer klar zu seinen Gunsten: «Mein Gegner will es nicht wahrhaben, dass ihn ein Neunzehnjähriger auf die Bretter gezwungen hat. Aber so ist es. Nun können wir grösser denken und die Karriere forcieren», freuen sich Schützling und Trainer über den Erfolg im Kampf der Generationen.

Damit nicht genug. Auch Trainer Maier hatte etwas zu feiern. Denn er wurde seitens des Verbandes für sein Engagement im Kickboxen geehrt. Es war also ein rundum erfolgreicher Abend. 

Gwunderbrunnen

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