Spritzaktion verhindert: 2000 Franken Busse

Daniel Jaggi

Die Spritzaktion gegen den Japankäfers war in Kloten nicht ganz erfolgreich. Zwei Eigentümer verweigerten den Zutritt auf ihr Grundstück. Nun sind sie gebüsst worden.

Die Aufregung war gross, als im letzten Sommer in Kloten vier Japankäfer entdeckt wurden. Die invasive Art, die besonders «gefrässig» ist und landwirtschaftliche Kulturen ebenso wie auch private Gärten befällt, gilt als «prioritärer Quarantäneorganismus». Will heissen: Die Kantone sind aufgrund internationaler Abkommen verpflichtet, seine Ausbreitung zu bekämpfen.

Das geschah letzten Sommer denn auch in einem Teil Klotens – und zwar unverzüglich. In den Gebieten rund um die Fussballanlage Stighag, wo am meisten Käfer gefunden wurden, bespritzten vom kanton Beauftragte im Juli Wirtspflanzen des Japankäfers wie beispielsweise Rosen, Obstbäume oder Beerensträucher gezielt mit einem Insektizid. Doch nicht alle Grundeigentümer erlaubten den Fachleuten den Zutritt auf ihr Grundstück, wie die Bülacher Statthalterin Karin Müller auf Anfrage sagt. «Zwei Grundstückbesitzer weigerten sich.»

Gleicher Massstab wie bei Corona

Nun sind die beiden Personen mit je 2000 Franken Busse bestraft worden. Ferner muss jeder weitere 750 Franken an Gebühr bezahlen. Ein Verfahren ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Nach Müllers Angaben wurde der gleiche Strafrahmen angewandt wie bei Corona-Verweigerern. Auch die beiden Klotener Grundeigentümer hätten sich einer amtlichen Verfügung widersetzt und wurden deshalb gebüsst.

Die beiden Grundstücke im Quartier konnten bis heute nicht gespritzt werden. Welche Auswirkungen diese Weigerung auf die Japankäfer-Population hatte oder noch hat, kann man bei der für die Bekämpfung zuständigen Zürcher Baudirektion nicht sagen, wie Sprecherin Katharina Weber auf Anfrage ausführt. Wie effektiv die Bekämpfung des Japankäfers mit Insektizid und im Herbst die Larven mit Fadenwürmern, wird sich erst Anfang Juni zeigen. Dann wird der Käfer aus der Puppe schlüpfen.

Wirkung noch unklar

Unklar ist auch, ob der relativ warme Winter zu einer früheren Flugzeit führt. Weber. «Ob das in diesem Jahr der Fall ist, hängt aber nicht nur vom bisherigen Temperaturverlauf ab, sondern auch von der Entwicklung der Bodentemperaturen in den kommenden ein bis zwei Monaten.» Bislang seien auch keine entsprechenden Beobachtungen gemacht worden. «Erst wenn sie fliegen, kann die Entwicklung der Population mittels Fallen beurteilt werden», so die Sprecherin, die versichert: «Über die möglichen Massnahmen zur Tilgung des Japankäfers werden wir die Bevölkerung von Kloten noch vor Beginn der Flugzeit informieren.»

Opfikon lag seinerzeit in der «Pufferzone». Gespritzt wurde nicht, doch es war verboten, Grüngut aus dieser Zone zu transportieren.

Gwunderbrunnen

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