Spital Bülach fördert Hausarzt-Ausbildung
Im Zürcher Unterland gibt es immer weniger Hausärztinnen und Hausärzte. Ein neues Programm des Spitals Bülach solle helfen, Ärztinnen und Ärzte in der Hausarztmedizin auszubilden, schreibt das Spital in einer Mitteilung.
Der zunehmende Hausärztemangel führt dazu, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner keine Hausärztin oder keinen Hausarzt mehr finden. Auch die medizinische Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen wird immer schwieriger. Für die Notfallversorgung hat der Engpass gravierende Folgen. Immer mehr Bagatellfälle belasten den Rettungsdienst und die Notfallstationen, weil sie in den Hausarztpraxen nicht mehr behandelt werden können und deshalb im Spital landen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Spital Bülach eine Strategie entwickelt. Zentrales Element ist das neue «Curriculum für Hausarztmedizin», das Assistenzärztinnen und -ärzte im Unterland spezialisiert ausbildet und sie frühzeitig mit dem Hausarztberuf und dessen Herausforderungen vertraut macht. Ziel ist es, die Attraktivität des Berufs zu steigern und den Einstieg in die regionale Praxislandschaft zu erleichtern. Eine frühe Integration in das medizinische Netzwerk des Zürcher Unterlands soll die Nachfolgeregelung erleichtern und potenzielle Hausärzte bei der Praxisübernahme unterstützen. Mentoringprogramme und organisatorische Unterstützung ermöglichen es den jungen Ärztinnen und Ärzten, bestehende Praxen zu übernehmen und weiterzuführen. Neben Einzelpraxen sind auch Übernahmen durch mehrere Ärztinnen und Ärzte im Tandem möglich. Derzeit absolvieren bereits drei Assistenzärztinnen und zwei Assistenzärzte das Programm. Eine Assistenzärztin ist bereits erfolgreich in eine Hausarztpraxis im Zürcher Unterland eingestiegen.
Modular aufgebaute Ausbildung
Das Ausbildungsprogramm besteht aus verschiedenen Modulen und geht dabei weit über die fachliche Ausbildung hinaus. Neben Stationen unter anderem in Alterszentren oder Hausarztpraxen werden die Teilnehmenden von einer erfahrenen Ärztin oder einem erfahrenen Arzt begleitet. So können sich die zukünftigen Hausärztinnen und Hausärzte ein regionales Netzwerk von Fachpersonen und Spezialisten aufbauen.
Partner sind unter anderem das Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich und die Ärztegesellschaft des Zürcher Unterlandes. In Zusammenarbeit mit externen Fachleuten sowie Banken werden Themen wie Finanzierung, Laufbahnplanung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Kinderbetreuung behandelt. (pd.)