Spital Bülach: Ambulatorium kommt später

Daniel Jaggi

Das Baugesuch für das neue OP- und Behandlungszentrum sollte Anfang Jahr eingereicht werden. Passiert ist aber nichts.

Die finanziellen Turbulenzen um die Zürcher Spitäler lassen aufhorchen und zwingen die Öffentlichkeit, auch beim Spital Bülach genauer hinzusehen. Zwar schliesst man das letztjährige Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 3,2 Millionen ab, doch angesichts Investitionen von rund 140 Millionen in mehrere Bauprojekte in den nächsten Jahren werden die zusätzlichen finanziellen Belastungen künftig noch weiter steigen. Verwaltungsratspräsident Thomas Straubhaar sagt denn auch: «Obwohl das Spital Bülach bei der Ebitda-Marge immer noch im oberen Drittel liegt, zeigen die massiven Kostensteigerungen und die Teuerung, in welch schwierigem Umfeld sich das Spital bewegt.» Schon 2022 musste man die Ausbaupläne überarbeiten. Es ging darum, die Finanzierbarkeit sicherzustellen. So wurde das 200-Millionen-Projekt um 60  Millionen abgespeckt. Straubhaar damals: «Wir bauen mit einem Budget, das das Spital nachhaltig finanzieren kann.»

Steigende Kosten zwingen zu Marschhalt

Die steigenden Kosten in verschiedenen Bereichen zwingen das Spital offenbar erneut zu einer Projektanpassung. Zwar ist man aktuell dabei, im Spitalpark eine Palliativ-Station in Modulbauweise zu erstellen, doch vom geplanten separaten ­ambulanten Operations- und Behandlungszentrum (AOPZ) neben dem einstigen Schwesternhaus ist aktuell weder ein Baugesuch hängig, noch wurde es mit Profilstangen ausgesteckt. Die Ausschreibung des Projekts war eigentlich für Anfang dieses Jahres geplant, der Baustart sollte in wenigen Monaten erfolgen, wie Mariette Gretler, Leiterin Services beim Spital, noch an der Delegiertenversammlung im November sagte. Die Inbetriebnahme war für Ende 2025 vorgesehen. Mit dem vierstöckigen Bau sollten ambulante und stationäre Eingriffe räumlich getrennt werden. Neben zwei Operationssälen für ambulante Eingriffe waren dort auch Praxisflächen für interne Abteilungen und Kooperationspartner vorgesehen. Wie im November weiter ausgeführt wurde, sei man gerade dabei, die Fassadengestaltung zu erarbeiten.

Projekt wird überarbeitet und verschiebt sich um ein Jahr

Auf konkrete Fragen, unter anderem weshalb noch kein Baugesuch vorliegt, sagt Thomas Langholz: «Bei der detaillierten, vertieften Planung stellte sich heraus, dass die Kosten des Projekts AOPZ nicht mehr im gesetzten Kostendach liegen. Daher wird dieses überarbeitet. Damit verschiebt sich der Zeitplan dieses Teilprojekts um ein Jahr.» Der Spitalsprecher betont aber gleichzeitig: «Alle weiteren Projekte werden wie geplant umgesetzt.» Über den aktuellen Stand der Bauprojekte will man die 33 Aktionärsgemeinden an der Generalversammlung Ende Juni umfassend informieren.

Hauptprojekt bleibt nach wie vor der Behandlungstrakt, der in den kommenden Jahren erweitert und erneuert werden soll. Neben den Opera­tionssälen und der Intensivpflegestation sollen auch die Radiologie und der Notfall auf den neusten Stand gebracht werden. Baubeginn soll Sommer 2025 sein, Bauende 2030.

Ausgelagert wird der Rettungsdienst. Die neue Rettungswache soll an der Autobahnausfahrt Bülach Nord auf dem Gelände des EKZ gebaut werden, wo dank direktem Anschluss an die Autobahn schnellere Einsatzzeiten möglich sind.

Gwunderbrunnen

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