Schutzstatus S im Kanton Zürich: Arbeit gibt es meist in Gastronomie, Erziehungswesen und Verkauf

Zwei Jahre nach Beginn des Krieges in der Ukraine leben rund 11 900 Menschen mit Schutzstatus S im Kanton Zürich, meist Frauen und Minderjährige. Ende März lag die Erwerbs­tätigenquote bei über 27 Prozent.

Am 31. März 2024 hielten sich etwa 11 900 Personen mit Schutzstatus S im Kanton Zürich auf. Damit sind Geflüchtete des Ukraine-Krieges inzwischen nach den anerkannten Flüchtlingen (mit Ausweis B oder C) die zweitgrösste Flüchtlingsgruppe im Kanton. Im Vergleich zu den ersten Kriegsmonaten suchen mittlerweile aber deutlich weniger Menschen aus der Ukraine Schutz in der Schweiz. Der Bestand an Personen mit Status S ist daher seit einiger Zeit weitgehend konstant und zuletzt sogar leicht rückläufig.

Wegen des Kriegsrechts in der Ukraine handelt es sich überwiegend um volljährige Frauen (50 Prozent) und Minderjährige (27 Prozent). Der Anteil der volljährigen Männer liegt bei 24 Prozent, im Juni 2022 waren es noch etwa acht Prozentpunkte weniger. Diese demografische Struktur unterscheidet Personen mit Status S von anderen Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich, vor allem weil letztere insgesamt einen deutlich höheren Anteil an Männern aufweisen.

Erwerbsbeteiligung steigt an

Die Menschen aus der Ukraine integrieren sich zunehmend in den Zürcher Arbeitsmarkt. Ihre Erwerbstätigenquote lag im Kanton Zürich Ende März 2024 bei über 27 Prozent, ein Jahr zuvor lag sie noch bei 18 Prozent. Betrachtet man nur Personen, die maximal zwei Jahre in der Schweiz sind, hat die Erwerbsbeteiligung der Ukrainerinnen und Ukrainer inzwischen das Niveau von vorläufig Aufgenommenen und anerkannten Flüchtlingen erreicht und bei den Frauen sogar deutlich überschritten. Unter Männern ist die Erwerbstätigenquote mit 31 Prozent zwar etwas höher als unter Frauen (26 Prozent), in absoluten Zahlen machen Frauen aber den mit Abstand grösseren Teil der Erwerbstätigen mit Status S aus.

Die meisten im Gastgewerbe

Die meisten Arbeitsbewilligungen für Menschen mit Status S wurden für das Gastgewerbe, das Erziehungswesen, den Detail- und Grosshandel sowie die persönlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Coiffeursalons) erteilt. Diese Branchenverteilung entspricht weder ihrem durchschnittlich hohen Qualifikationsniveau noch der Zürcher Arbeitsmarktstruktur. Das liegt einerseits daran, dass der Zugang zu bestimmten Berufen durch unzureichende Sprachkenntnisse und die mangelnde Anerkennung von Bildungszertifikaten erschwert ist. Andererseits ist der Zugang zu Branchen leichter, wenn dort Fachkräftemangel herrscht und wenn dort bereits vor Kriegsausbruch Ukrainerinnen und Ukrainer erwerbstätig waren. (pd.)

Gwunderbrunnen

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