Region in Kürze
In den Fraktionen von GLP, Grü-nen, Mitte und SP kommt es wegen Rücktritten aus dem Kantonsrat zu je einem Wechsel. Und der Lehrerberuf ist im Kanton Zürich wieder sehr begehrt – wie oft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Kantonsrat: Winklerin ersetzt Opfikerin
In den Fraktionen von GLP, Grü-nen, Mitte und SP kommt es wegen Rücktritten aus dem Kantonsrat zu je einem Wechsel.
In der SP-Fraktion ersetzt Lejla Salihu die zurücktretende Qëndresa Sadriu-Hoxha (Wahlkreis Bülach), die bis 2023 in Opfikon gewohnt und dort auch im Gemeinderat politisiert hat. Sadriu tritt aus beruflichen Gründen per 27. Oktober zurück. Die 40-jährige Salihu, Leitende Schulärztin aus Winkel, ist erstes Ersatzmitglied auf der SP-Liste des Wahlkreises Bülach.
In der Fraktion der GLP ersetzt Martina Novak Nathalie Aeschbacher (Wahlkreis Stadt Zürich, Stadtkreise 7 und 8), in der Fraktion der Grünen folgt Jonas Pfister auf Florian Meier (Wahlkreis Stadt Winterthur), in der Mitte-Fraktion ersetzt Claudia Bodmer-Furrer Jean-Philippe Pinto (Wahlkreis Uster). Die Direktion der Justiz und des Innern hat vier neue Mitglieder des Kantonsrats als gewählt erklärt. (rs.)
Kanton Zürich: Lehrerberuf sehr begehrt
Das Interesse am Studium zur Lehrperson an der PH Zürich ist so hoch wie nie zuvor. Insgesamt starten in diesem Jahr 1607 Studierende ihre Ausbildung. Das entspricht einer Zunahme von rund 20 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es 1357 Studierende, wie die Bildungsdirektion mitteilt.
Bei den Studiengängen für die Volksschule verzeichnet der Studiengang Kindergarten- und Unterstufe den höchsten Zuwachs mit 180 neuen Studierenden (Vorjahr: 134; +34 Prozent). Auf der Primarstufe starten 651 Studierende (Vorjahr: 522; +25 Prozent) und auf der Sekundarstufe I 284 Studierende (Vorjahr: 222; +28 Prozent).
Auf grosses Interesse stossen die Quereinstiegsstudiengänge für Personen mit Hochschulabschluss (Quest PH Zürich). Die Studierenden unterrichten hier bereits ab dem zweiten Studienjahr mit einem Pensum von 35 bis 60 Prozent in einer eigenen Klasse. In diesen Studiengängen starten heuer 244 Personen (Vorjahr: 157; +55 Prozent).
Früher Einstieg in den Beruf
Rektorin Andrea Schweizer freut sich über die rekordhohe Anzahl neuer Immatrikulationen: «Wir verzeichnen bereits seit vielen Jahren anhaltend hohe Studierendenzahlen. Nun konnten wir bei den Neustudierenden nochmals deutlich zulegen. Das ist ein starkes Zeichen für die Attraktivität des Lehrerberufs und des Studiums an der PH Zürich. Einen wesentlichen Teil trägt hier unser breites Studienangebot bei, das wir in den vergangenen Jahren laufend weiterentwickelt haben. Beispielsweise erfreuen sich unsere Studiengänge für Quereinsteigende mit Hochschulabschluss sowie unsere Teilzeitstudiengänge grosser Beliebtheit. Diese Angebote ermöglichen bereits im zweiten Studienjahr parallel zum Studium den Berufseinstieg.» (pd.)
Eigenmietwert: Keine Erhöhung
Die Schweizer Stimmbevölkerung sprach sich am Sonntag recht deutlich für die Abschaffung des Eigenmietwerts aus. Nach einer Übergangsfrist – der Bund gedenkt die Abschaffung frühestens 2028 in Kraft zu setzen – wird das heutige System mit Eigenmietwert und Abzügen für Hypothekarzins und Unterhalt aufgehoben. Die Finanzdirektion will angesichts des Volksentscheids auf die für 2026 beschlossene und kommunizierte Erhöhung der Eigenmietwerte verzichten. Während der Übergangsfrist soll demnach Wohneigentum bis und mit Baujahr 2025 weiterhin nach den heutigen Eigenmietwerten besteuert werden.
Für Neubauten ab 2026 soll der Eigenmietwert nach der neuen Weisung 2026 berechnet werden. Unabhängig von der Abschaffung des Eigenmietwerts werden Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentum auch in Zukunft als Vermögen besteuert. Die Vermögenssteuerwerte fallen jedoch steuerlich deutlich weniger ins Gewicht als der Eigenmietwert. (red.)
Zwicky-Areal Wallisellen: Brauerei übernimmt Restaurant Hop up
Die Brauerei Hardwald AG im Zwicky-Areal in Wallisellen übernimmt den Mietvertrag des angrenzenden Restaurants. Der Restaurationsbetrieb wird unter dem bisherigen Namen Restaurant Hop up Hardwald weitergeführt. Dies heisst es in einer Mitteilung der Brauerei Hardwald AG.
Die Firma Saveurs Vivre GmbH, die bisher als Mieterin und Betreiberin des Restaurants Hop up im Walliseller Zwicky-Areal tätig war, konzentriert sich gemäss Communiqué auf den operativen Betrieb des Restaurants. Das Mietverhältnis der Lokalität gehe über an die Brauerei Hardwald AG, die so die eigentliche Verantwortung für das Restaurant übernehme. Diese Lösung gewähre die Kontinuität und den Fortbestand des Restaurants Hop up mit dem beliebten Biergarten.
«Das Personal wird übernommen und es müssen keine Stellen abgebaut werden», heisst es in der Mitteilung weiter. Die bisher schon enge Zusammenarbeit von Brauerei und Restaurant werde lediglich formaljuristisch auf ein neues Fundament gestellt. (pd.)
Frauen holen beiden Einkommen auf
Das Amt für Wirtschaft hat die Einkommensentwicklung seit 1990 analysiert. Dabei wurden alle Daten inflationsbereinigt und zu Preisen von 2022 dargestellt, was die Veränderung in den Lebenshaltungskosten berücksichtigt.
Im Jahr 2021 verdiente eine erwerbstätige Zürcherin oder ein erwerbstätiger Zürcher pro Kopf brutto jährlich 86 500 Franken. Die jährlichen Arbeitseinkommen der Zürcher Erwerbstätigen sind damit in den letzten 30 Jahren inflationsbereinigt um durchschnittlich 21 Prozent gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 15 100 Franken pro Person. Dabei verzeichneten die 10 Prozent Erwerbstätigen mit den tiefsten Einkommen ein stärkeres Wachstum (+23 Prozent) als die 10 Prozent Erwerbstätigen mit den höchsten Einkommen (+20 Prozent).
Betrachtet man die gesamte Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, liegen die Zürcher Einkommen im Durchschnitt rund einen Fünftel höher als in der Gesamtschweiz. Während die Erwerbsquote der Frauen um 17 Prozent auf 65 Prozent gestiegen ist, gab es bei den Männern einen Rückgang um 7 Prozent auf 88 Prozent. Dies erklärt sich einerseits durch mehr berufstätige Frauen und andererseits durch mehr Männer, die Teilzeitmodelle wählen. In der Summe hat die Erwerbsquote um 1 Prozent zugenommen.
Pensen machen den Unterschied
Die Frauen konnten in den letzten 30 Jahren ein viel höheres Einkommenswachstum verzeichnen als die Männer (im Durchschnitt 52 Prozent gegenüber 3 Prozent). Das liegt unter anderem daran, dass Frauen stärker am Arbeitsmarkt teilnehmen. Durch die bessere Bildung sind Frauen zudem häufiger in gut bezahlten Berufen tätig. «Dennoch besteht weiterhin eine gewisse Einkommensschere zwischen den Geschlechtern, vor allem aufgrund der unterschiedlichen Pensen», so die Volkswirtschaftsdirektion. Am grössten ist sie mit 49 Prozent bei den über 55-Jährigen. Keine Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es hingegen bei der jüngsten Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen.
Auch Zugewanderte haben stark aufgeholt. Schweizerinnen und Schweizer erzielen indes nach wie vor höhere Einkommen als Zugewanderte, mit Ausnahme der höchsten Einkommensstufe, wo Zugewanderte mehr erzielen. Früher war die Zuwanderung vorwiegend durch tief qualifizierte Arbeitskräfte geprägt. Mittlerweile hat ein Wandel hin zu einer hoch qualifizierten Zuwanderung stattgefunden. (pd.)
Kommission will bessere Bedingungen für den Wohnungsbau
Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) des Kantonsrates beantragt mit 10 zu 5 Stimmen, die Volksinitiative für mehr günstige und gemeinnützige Wohnungen («Wohnungsinitiative») abzulehnen. Ihr soll ein Gegenvorschlag entgegengestellt werden, mit dem günstige Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau zum Verfassungsauftrag erhoben werden. Eine Minderheit der Kommission will der Volksinitiative zustimmen und lehnt den Gegenvorschlag ab.
Die «Wohnungsinitiative» ist eine von fünf Initiativen zur Wohnungspolitik, die im Kanton hängig sind. Mit dieser Volksinitiative sollen Kanton und Gemeinden den Verfassungsauftrag erhalten, für ein ausreichendes und bedarfsgerechtes Wohnungsangebot zu sorgen und ökologisches Bauen zu fördern. Zudem soll eine kantonale öffentlich-rechtliche Anstalt gegründet werden, welche günstige Wohnungen bereitstellt und gemeinnützige Wohnbauträger unterstützt.
Private können es besser
Die Kommissionsmehrheit aus SVP, FDP, GLP, Mitte und EVP lehnt die «Wohnungsinitiative» ab. Sie will der Stimmbevölkerung aber einen Gegenvorschlag unterbreiten, mit dem Kanton und Gemeinden auf Verfassungsebene beauftragt werden sollen, günstige Rahmenbedingungen für ein ausreichendes und bedarfsgerechtes Wohnungsangebot zu schaffen.
Um den Wohnungsbau anzukurbeln, so die Kommissionsmehrheit, brauche es mehr Anreize für private Bauträgerschaften und vereinfachte Verfahren. Für diese biete der Gegenvorschlag eine gute Grundlage. Die Volksinitiative lehnt die Kommissionsmehrheit ab, weil der Staat damit eine Aufgabe übernehmen müsste, welche Private besser wahrnehmen könnten. Auch die Ausgestaltung der Anstalt mit einem Kapital von 500 Millionen Franken sieht die Mehrheit kritisch.
Die Kommissionsminderheit aus Grünen, SP und AL ist der Überzeugung, dass eine öffentlich-rechtliche Anstalt bestehende Massnahmen und Bauträger ergänzen und Wohnraum bereitstellen würde, der tatsächlich günstig und nachhaltig sei. Die finanziellen Mittel könne der Kanton auf dem Markt günstig aufnehmen. (pd.)
34 Projekte erhalten Geld vom Kanton
Der Regierungsrat bewilligt laut einer Mitteilung rund 2 Millionen Franken aus dem Gemeinnützigen Fonds für die Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Er unterstützt damit total 34 Projekte in Asien, Afrika, Lateinamerika sowie in Osteuropa.
Die meisten Projekte werden mit einem Beitrag von 45 000 Franken gefördert. Einen Schwerpunkt setzt der Regierungsrat bei einem Projekt für eine nachhaltigere Energieversorgung tibetischer Siedlungen in Indien (300 000 Franken). Stromausfälle, Spannungsschwankungen und hohe Elektrizitätskosten erschweren dort den Betrieb von Institutionen wie Schulen, Gesundheitszentren oder Klöstern. Das Ziel des Projekts ist, eine verlässliche, finanziell tragbare sowie umweltfreundliche Stromversorgung mittels Solarenergie sicherzustellen, und die tibetische Gemeinschaft in Indien zu stärken.
Gemäss dem Lotteriefondsgesetz können EZA-Projekte mitfinanziert werden, wenn sie in Staaten ausserhalb der EU durchgeführt werden, die gesuchstellenden Organisationen Zewo-zertifiziert sind und überdies Beiträge der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit erhalten. (pd.)
Über 98 Prozent der Zivis erfüllen Pflicht
2024 haben 98,3 Prozent der Zivildienstpflichtigen sämtliche Diensttage geleistet – ein neuer Höchstwert. Insgesamt wurden 4705 Personen ordnungsgemäss aus ihrer Dienstpflicht entlassen.
Sie scheinen pflichtbewusst zu sein: Per 31. Dezember 2024 wurden 4705 Personen ordnungsgemäss aus ihrer Zivildienstpflicht entlassen. Davon haben 4623 alle ihnen verfügten Diensttage vollständig geleistet. Wie das Bundesamt für Zivildienst – kurz ZIVI – mitteilt, entspricht das einer Erfüllungsquote von 98,3 Prozent. Damit übertrifft der Vollzug des Zivildienstes zum dritten Mal (2023: 97,8 Prozent; 2022: 97,4 Prozent) in Folge die Zielvorgabe von 97 Prozent deutlich.
Das ZIVI führt das Ergebnis gemäss Mitteilung hauptsächlich auf das hohe Pflichtbewusstsein der Zivis zurück. Zur konsequenten Durchsetzung der Zivildienstpflicht wendet das ZIVI, wo im Einzelfall erforderlich, auch die Disziplinar- und Strafbestimmungen des Zivildienstrechts konsequent an. Zudem unterstützt es Zivis und Einsatzbetriebe durch die neue Fachanwendung «ZiviConnect» in der effizienten Einsatzplanung.
Tatbeweis erbracht
Die Einsatzpflicht im Zivildienst bedeutet, dass Zivildienstpflichtige ihre gesamte Dienstleistungspflicht – in der Regel anderthalbmal so lang wie der Militärdienst – innerhalb von zwölf Jahren vollständig leisten müssen. Die vollumfängliche Erfüllung dieser Pflicht ist eine zentrale gesetzliche Vorgabe, um den Tatbeweis für das Vorliegen eines Gewissenskonfliktes zu erbringen. Damit kann glaubhaft gemacht werden, dass der Militärdienst nicht geleistet werden kann.
Die wenigen Fälle mit Restdiensttagen bei der Entlassung sind laut ZIVI zu zwei Dritteln auf bewilligte Auslandaufenthalte, Dienstbefreiungen oder unbekannte Aufenthalte zurückzuführen. Nur ein kleiner Teil betrifft Pflichtverletzungen oder gesundheitliche Gründe.
Das Parlament hat kürzlich beschlossen, die Hürden für eine Wechsel vom Militär- zum Zivildienst zu erhöhen. Ein Referendum ist angekündigt. (pd./rs.)
Museum Rietberg: Mehr als nurgedruckte Dinge
Japan ist ein beliebtes Reiseziel, wie Radio SRF 4, «News», kürzlich berichtete. «Auch bei Schweizer Reiseanbietern wird Japan als Feriendestination immer beliebter», schreibt SRF in der Sendungsbeschreibung.
Japan-Fans, die lieber in der Nähe bleiben, statt in die Ferne zu schweifen, sei die neue Ausstellung im Museum Rietberg in Zürich empfohlen. Aktuell ist dort die Schau «Japan de luxe – Die Kunst der Surimono-Drucke» zu sehen. Gezeigt werden mehr als hundert Werke dieser seltenen Farbholzschnitte. «Diese Farbholzschnitte sind aber alles andere als nur ‹gedruckte Dinge›, wie Surimono wörtlich übersetzt heisst», schreibt das Museum in einer Mitteilung.
Surimono-Drucke sind kleine Gesamtkunstwerke, gedruckt auf kostbarem Hosho-Papier. Sie entstanden als Statussymbole, geschaffen in kleinen Auflagen. «Saisonale Feste, private oder berufliche Veränderungen sowie besondere kulturelle Ereignisse boten Gelegenheiten für die Anfertigung dieser luxuriösen Grusskarten», so das Museum. Surimono konnten zu allen Jahreszeiten erscheinen, allerdings wurden die meisten als Karten für Neujahr gedruckt.
Die Ausstellung läuft bis 12. Juli 2026. Wer aber alle Werke sehen möchte, muss zweimal hingehen. Damit die Drucke, die empfindlich auf Licht reagieren, keinen Schaden nehmen, werden sie nur begrenzte Zeit am Stück gezeigt. Das Museum tauscht die Surimono-Bilder Mitte Februar aus. (pat.)