Raiffeisen mit solidem Jahr

Daniel Jaggi

Die Raiffeisenbank Zürich Flughafen hat Ende letzten Jahres im Hypothekargeschäft die 1,1-Milliarden-Grenze geknackt. Auch personell ist sie deutlich gewachsen, insbesondere um das Firmenkundengeschäft weiter auszubauen.

«So weit gut, aber weniger gut als letztes Jahr.»: Mit diesen Worten kommentiert Bankleiter Michael Furrer das Jahres­ergebnis 2024. «Allerdings», so schränkt der Chef der Raiffeisenbank Zürich Kloten ein, «letztes Jahr war auch ein Spitzenjahr.» Auf der Ertragsseite sorgte vor ­allem das tiefere Zinsniveau für geringere Einnahmen. «Vor diesem Hintergrund sind wir aber zufrieden», betont Furrer. Konkret erwirtschaftete die in Kloten ­domizilierte Bank 2024 einen Jahresgewinn in der Höhe von knapp 3 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es etwas mehr als 3 Millionen (–4,7 Prozent).

Die stark im Hypothekargeschäft verankerte Regionalbank musste auch in ihrem Kerngeschäft «Federn» lassen. So konnten letztes Jahr die Hypothekarforderungen um 13,5 Millionen Franken (+1,2 Prozent) zwar gesteigert werden, im Vergleich zum Ergebnis von 2023 mit +8 Prozent ist der Zuwachs aber deutlich geringer ausgefallen. Dennoch: Am 31. Dezember 2024 wies die Raiffeisenbank Zürich Flughafen eine Summe von satten 1,1 Milliarden Hypothekarforderungen aus. Furrer sagt: «Wir konnten unsere starke Marktstellung leicht ausbauen.» Insgesamt sei man mit dem Wachstum sehr zufrieden. Das gelte auch für das ­Geschäft mit den Kundeneinlagen, die letztes Jahr um 53,9 Millionen Franken (+5,2 Prozent) zugenommen hätten. Sie beliefen sich Ende letzten Jahres auf ­etwas mehr als 1 Milliarde Franken. Die Depotvolumen erhöhten sich auf knapp 300 Millionen Franken (+3,9 Prozent).

Nachwirkungen des CS-Crashs

Das Zinsengeschäft schlossen die Flug­hafenbanker mit einem Plus von knapp 13 Millionen ab (–3,0 Prozent). Ein Jahr zuvor waren es etwas mehr als 13 Millionen. Erfreulich habe sich dagegen das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entwickelt. Hier stieg der Ertrag auf etwas mehr als 9 Millionen, was einem Plus von 9,4 Prozent entspricht. Dazu beigetragen hätten vor allem die höheren Erträge aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft, so ist dem Geschäftsbericht zu entnehmen. Deutlich höher ausgefallen ist auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft mit einem Plus von knapp 14 Prozent.

Das trotz schwieriger gewordenem Umfeld weiterhin gute Ergebnis ist auch dem CS-Crash zu verdanken. So profitiert die Regionalbank weiterhin von zusätzlichem Geldzufluss. Vor allem aber sei es auf den Ausbau der Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Genossenschaftsmitgliedern zurückzuführen. Konkret wurde zusätzliches Personal eingestellt, neben der Anstellung eines eigenen Finanzplaners wurde auch weiter in den Ausbau des Firmenkunden­geschäfts investiert. Die Raiffeisenbank Zürich Flughafen beschäftigte Ende 2024 59 Mitarbeitende, 9 mehr als ein Jahr zuvor. Furrer betont dazu aber, dass effektiv 7 Personen (davon 2 Lernende) zusätzlich eingestellt wurden. «In der Zahl vom Stichtag sind auch die Überschneidungen von Austritten und Eintritten mitgezählt.» Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,54 Millionen Franken (+8,4 Prozent) auf rund 7 Mil­lionen gestiegen. Gestiegen ist auch der Sachaufwand, nämlich um knapp 600 000 Franken (+13,6 Prozent) auf rund 4,9 Millionen. Insbesondere die Umsetzung der Gruppenstrategie 2025 sowie Anpassungen bei der gruppeninternen Leistungsverrechnung zwischen Raiff­eisen Schweiz und den Raiffeisenbanken führten zu einem Anstieg im Sachaufwand. Konkret handelt es sich Anpassungen auf ein neues Finanzierungskonzept, das die Generalversammlung von Raiffeisen Schweiz 2023 beschlossen hat, wie Raiffeisen Schweiz mitteilt.

Die Cost-Income-Ratio liegt neu bei 67,2 Prozent (Vorjahr: 61,0 Prozent). Dies sei für eine Retailbank nach wie vor ein gutes Aufwand-­Ertrag-Verhältnis, so schreibt Furrer im Geschäftsbericht. Grundsätzlich gilt: Je tiefer der Wert ist, desto effizienter arbeitet eine Bank. Insgesamt ist der Geschäftsaufwand um etwas mehr als 1 Million (+10,4 Prozent) auf knapp 12 Millionen ­gestiegen.

Klar ist, dass die Regionalbank weiterhin wachsen will. Neue Geschäftsstellen seien aber nicht geplant, sagt Bankleiter Furrer. Einzige Änderung diesbezüglich gebe es in Dübendorf, wo innerhalb der Gemeinde umgezogen und voraussichtlich Ende Jahr die neue Geschäftsstelle an der Bahnhofstrasse bezogen werde.

VR soll grösser werden

Erfreulich ist das Ergebnis auch für die 12 920 Mitglieder (+0,3 Prozent). Ihre Anteilscheine sollen mit 2 Prozent verzinst werden. Entscheiden wird dies die Ge­neralversammlung, die schriftlich stattfindet. An der Urabstimmung wird auch über eine Verstärkung im Verwaltungsrat entschieden, wie es in den Wahlunter­lagen heisst. Mit der Wahl von Oliver Eugster, 57, will man im Hinblick auf die wachsenden Herausforderungen an das Entscheidungsgremium besser gerüstet sein. Eugster lebt mit seiner Familie in Dübendorf. Er ist Direktor und Leiter der Region Nordost bei der Suva.

Weil die Abstimmungen seit Corona schriftlich stattfinden, gibt es auch keine traditionelle Generalversammlung mehr. An die Stelle der GV ist das Member-Fes­tival getreten. Es findet dieses Jahr am 30. August im Eventhangar auf dem Flugplatz Dübendorf statt. Mit dabei ist auch Comedian Charles Nguela.

 

Die Raiffeisen Zürich Flughafen in Zahlen

Geldwerte in Mio. Franken20242023   +/– %
Bilanzsumme15061400+7,6
Kundenausleihungen11341103+2,9
   davon Hypothekarforderungen11071094+1,2
Kundeneinlagen11011047+5,2
Geschäftsaufwand 11,9 10,8+10,4
Jahresgewinn 2,9 3,05 –4,7
Anzahl Mitarbeitende5950  +18
Anzahl Mitglieder 12 920 12 880 +0,3

 Quelle Geschäftsbericht 2024

Gwunderbrunnen

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