Pontus Åberg ein Gewinn für Kloten

Richard Stoffel

Der EHC Kloten ist daheim eine Macht und immer noch in den Top 6 klassiert. Doch auf fremdem Eis sind die Zürcher Unterländer in diesem Jahr noch sieglos. Dafür ist Neuzugang Pontus Åberg ein Gewinn fürs Team.

Zuletzt gab es für Kloten die Auswärtsniederlagen Nummer 5 und 6 in Serie, jeweils ein 1:4 am Samstag in Lugano sowie am Dienstag beim Tabellennachbarn Davos, das Kloten dadurch auf den 6. Rang verdrängte. Davoser Matchwinner war da der Tscheche Filip Zadina als dreifacher Torschütze. «Auswärts müssen wir wieder punkten – keine Frage», sagt Klotens Sportchef Ricardo Schödler gegenüber dem «Klotener Anzeiger». In Davos konnte Kloten zwar wieder auf die zuletzt gesundheitlich bedingt fehlenden Deniss Smirnovs und Niko Ojamäki zählen, dafür fielen neu die so formstark gewesenen Luc Harrison Schreiber und Mischa Ramel krank aus. Letzterer hält aktuell bereits bei 10 Toren und insgesamt 24 Punkten.

Åberg setzte bereits Akzente

Die beiden neuen Imports Pontus Åberg (31) und Jayce Gawryluk (29) bestritten für Kloten derweil die ersten drei Meisterschaftsspiele. Vorab der schwedische Stürmer Åberg vermochte dabei schon nachhaltig Akzente zu setzen. Mit zwei Toren und total fünf Punkten erwies er sich bislang als starker Gewinn für das Team. Er erzielte die beiden Ehrentore in den Auswärtsspielen und war zum Einstand beim 5:1-Heimsieg gegen Ajoie der Matchwinner. Sowohl gegen Ajoie als auch in Davos wurde er zu Klotens Best Player gewählt.

Gleich drei Tore fädelte Åberg beim 5:1-Heimsieg gegen Ajoie mit seiner Übersicht und seinem Spielinstinkt schulbuchmässig ein. Åberg harmonierte mit Center Mischa Ramel und Luc Harrison Schreiber bestens, die beide in dieser Partie für Kloten erfolgreich waren. Dario Meyer war gar Doppeltorschütze, und Keijo Weibel ebenfalls noch erfolgreich. Dabei war Kloten auch gegen Ajoie nicht mit Import-Vollbestand angetreten, denn Niko Ojamäki fehlte krank. Der das Ausländer-Kontingent nicht belastende Bernd Wolf wiederum wurde Vater und fehlte ebenfalls – neben den weiterhin noch nicht wieder einsatzfähigen Nolan Diem, Axel Simic und Tyler Morley.  Pontus Åberg hatte unmittelbar vor der Weihnachtspause sein letztes Meisterschaftsspiel für die Lakers bestritten. Nun wurde er einen Monat später bei seinem Debüt für Kloten von den neuen Fans auf Anhieb geherzt und gefeiert. Åberg selbst sprach da von einer «soliden Leistung des Teams» und spürte auf Anhieb eine «gute Chemie» in seiner Sturmlinie. Er hätte Kloten mit den Lakers als Gegner erlebt und bemerkt, dass die Zürcher Unterländer mit viel Speed unterwegs seien.

Vor seinem ersten Einsatz hatte Åberg zwei Trainings mit seinem neuen Team bestritten. Sein persönliches Einfügen ins Spielsystem von Trainer Lauri Marjamäki sei ihm soweit gelungen. Auch für Klotens Sportchef Ricardo Schödler ist es nicht verwunderlich, dass Åberg auf Anhieb einschlug: «Er hat schon vorher in der Schweiz und auf internationaler Ebene seinen Fussabdruck hinterlassen. Seine spielerische Qualität ist keine Überraschung.»

Malgin empfahl Hawryluk Kloten

Jayce Hawryluk (1 Assist in 3 Spielen) hat noch Luft nach oben. In der Slowakei hatte Hawryluk zuletzt beim abgeschlagenen Tabellenletzten Nove Zamky zwar gute Skorer-Werte aufgewiesen, das Team selbst befand sich indes in einer Rolle als Dauerverlierer. «Das ist dann natürlich nicht so lustig», sagt Hawryluk. Sportchef Schödler sagt: «Jayce zeigt gute Ansätze und kann etwas kreieren. Er braucht aber noch ein wenig Zeit, um auf Touren zu kommen.»

Hawryluk meint jedenfalls: «Die Teamkollegen machten mir die erste Eingewöhnung hier in Kloten leicht. Und ich versuchte, mein Spiel einfach zu halten.» In Klotens Team hat er von Beginn einen engen Zusammenhalt ausgemacht. «Jeder fightet für den anderen. Es werden kleine Dinge erledigt, die für einen Sieg notwendig sind», sagte er noch nach dem Spiel gegen Ajoie. 

Interessant ist, dass sich Hawryluk bei seinem Entscheid, zu Kloten zu wechseln, auf einen seiner Hockey-Buddys abstützte. Und zwar auf den ZSC-Topstürmer Denis Malgin, wie Hawryluk gegenüber dem «Klotener Anzeiger» ausführte. Die beiden stürmten vor wenigen Jahren gemeinsam in der NHL für die Florida Panthers und waren teilweise auch Teamkollegen in der AHL. Bei Florida galt Hawryluk einst als grosse Zukunftshoffnung, nachdem er als Teenager in der Junioren-Liga WHL sagenhafte 136 Punkte in 79  Spielen erzielte. Auch dank Malgins Empfehlung gegenüber Klotens Verantwortlichen ist Hawryluk schliesslich in Kloten gelandet. «Malgin ist ein enorm smarter Spieler», sagt Hawryluk selbst. Und Malgin hätte es nicht gekümmert, dass Kloten der Kantonsrivale der ZSC Lions sei in seinem Fall. «Er betrachtete Kloten in erster Linie als eine sehr gute Möglichkeit für mich, die ich wahrnehmen sollte.» Beim noch ausstehenden vierten Saison-Duell zum Qualifikationsabschluss bei den ZSC Lions (1. März) werde es wegen seiner Freundschaft zu Malgin aber keine Sentimentalitäten geben, sobald der Puck eingeworfen sei. Denn Hawryluk betont: «Ich bin sehr froh, diese Möglichkeit hier erhalten zu haben, und werde das Beste draus machen.»

Sechspunkteduell gegen Fribourg-Gottéron

Am Freitag kommt es für Kloten zu ­einem «Sechspunktespiel» im Kampf um einen Playoff-Direktplatz. Gegen das siebtklassierte Fribourg-Gottéron muss Kloten seine positive Heimserie (zuletzt vier Siege in Folge, 17 von 24 Saisonheimspielen gewonnen) unbedingt fortsetzen. Denn die Freiburger liegen bei ­einem Spiel weniger bloss zwei Punkte hinter dem sechstklassierten Kloten.  «Gottéron ist heiss seit dem Trainerwechsel zu Lars Leuenberger», weiss Schödler. Eine gute Gelegenheit wäre die Partie für Dan Audette, um seine Torflaute von über einem Dutzend Spielen zu beenden. Denn der kanadische Stürmer hatte als Verstärkungsspieler von und mit Gottéron in der Altjahreswoche den Spengler Cup in Davos gewonnen.

Nach dem Heimspiel gegen Gottéron folgt vor der dritten Länderspiel-Pause der Saison am Samstag noch das Auswärtsspiel bei Ambri-Piotta, gegen das die Flughafenstädter in der laufenden Saison noch nie gewinnen konnten. Und nach der Länderspiel-Pause steht dann der Qualifikationsendspurt mit noch sechs Spielen an: Lausanne (h/14. Februar), Bern (a/15. 2), SCL Tigers (a/18.   2.), Rapperswil-Jona Lakers (h/23. 2.), Zug (h/27. 2.) sowie das Derby gegen die ZSC Lions (a/1. März). Richard Stoffel

 

In Kürze

Kloten ist zweiteffizientestes Team der Liga

Der EHC Kloten ist laut einer Auswertung der Schuss-Statistik hinter dem EV Zug das zweiteffiziente Team der Liga. Durchschnittlich nur rund 9,7 Abschlüsse benötigt Kloten bloss für ­einen Torerfolg.

Erstes Saisonspiel für Youngster Luca Deussen

Der vom Swiss-League-Team heraufgezogene Verteidiger Luca Deussen bestritt gegen Ajoie sein erstes Saisonspiel für Kloten. Angesichts der in den letzten Wochen zahlreicher werdenden Ausfälle bei Kloten erhielten auch weitere Youngsters wie Cyrill Keller, Mike Cuesta Flores, Devin Stehli und Franktisek Rehak wiederholt Eiszeit.

Schon vierter Shorthander in dieser Saison

In eigener Überzahl kassierte Kloten am letzten Freitag bereits das vierte Gegentor in der laufenden Saison. Ajoies Matteo Romanenghi nutzte ­einen Fehler von Verteidiger Sami Niku, der mit zwei Assists in der gleichen Partie dies aber ausbügelte. Der finnische Eiszeit-Dauerarbeiter in Klotens Reihen wird für nächste Saison übrigens mit Lausanne in Verbindung gebracht.

 

 

EHC-Kloten-Tickets zu gewinnen

Der «Klotener Anzeiger» verlost 2× 2 Sitzplatztickets der ersten Kate­gorie für die Heimspiele. Diesmal werden Tickets für das Spiel am Freitag, 31. Januar, gegen den HC Fribourg-Gottéron verlost. Wer gewinnen möchte, sendet ein E‑Mail mit Betreffzeile «Fribourg» und vollständiger Postadresse an:

redaktion@kloteneranzeiger.ch

Die Gewinner werden bis heute Abend informiert. Wer bis dahin keine Gewinnnachricht erhalten hat, darf es gerne wieder versuchen.

Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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