Pistenumrollung: Keine Rekurse von Region Ost und SBFZ

Roger Suter

Die Behördenorganisation Region Ost und der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich (SBFZ) haben beide  beschlossen, die Pläne zur Umrollung der Piste 10/28 nicht weiter anzufechten. Jedoch wollen beziehungsweise sollen sie ihre Begehren im Rahmen des Verfahrens zur Änderung des Betriebskonzepts einbringen.

Ziel der Einsprache durch die Region Ost sei nicht gewesen, das Bauprojekt zu verhindern, sondern zu erwirken, dass eine allfällige Kapazitätssteigerung für den Verspätungsabbau genutzt wird. Nach 21 Uhr sollten zudem keine zusätzlichen Landeslots und nach 22 Uhr keine zusätzlichen Start­slots bewilligt werden. Letztes Jahr wurden pro Tag rund zehn Starts und Landungen nach Betriebsschluss gezählt. Zudem nehmen die Flugbe­wegungen in den Nachtstunden überproportional zu. Dies widerspricht dem Ruhebedürfnis der Bevölkerung in den sensiblen Nachtstunden.

Schutzverband will Auflagen

Der Schutzverband seinerseits anerkennt in seiner Mitteilung, dass die geplante Umrollung die Sicherheit des Flugbetriebs verbessert. Seine Einsprache vom 18. Juni 2020 habe auch nicht einen Verzicht auf diese Umrollung gefordert, sondern Auflagen verlangt, um den «besonders schädlichen Nachtfluglärm» zu begrenzen: Der Flughafen dürfe den Effizienzgewinn nicht für Kapazitätssteigerungen nutzen, sondern dafür, verspätete Starts und Landungen nach 23 Uhr zu verhindern. Ferner sei der Flughafen dazu zu verpflichten, nach 21 Uhr keine zusätzlichen Landeslots und nach 22 Uhr keine zusätzlichen Startslots mehr zu beantragen.

Das Bazl hat die Einsprache des Schutzverbandes abgewiesen, weil die Anträge im Verfahren zum Betriebsreglement und nicht im Plangenehmigungsverfahren der Umrollung Piste 28 zu prüfen seien. «Damit sind die Forderungen wie eine heisse Kartoffel an das nächste Verfahren weitergereicht worden», so der SBFZ. Er werde sich weiterhin mit allen möglichen rechtlichen und politischen Mitteln dafür einsetzen, dass insbesondere die nächtlichen Flugbewegungen nicht, so wie das gegenwärtig der Fall ist, weiter rasant ansteigen.

Der Schutzverband wurde bereits 1967 von 6 Gemeinden um den Flughafen gegründet und vertritt heute 48 Gemeinden und 1 Ortsgruppe aus fast allen Himmelsrichtungen. Opfikon ist die einzige Mitgliedsgemeinde südlich des Airports. Sein Ziel sei es, die Bevölkerung vor unzumutbarem Fluglärm und anderen durch den Flugbetrieb verursachten Immissionen wie Abgase usw. zu schützen.

Die Behördenorganisation Region Ost vertritt 122 Gemeinden in den ­Kantonen Zürich, Thurgau, St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden mit rund 756 000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie setzt sich seit 2004 zum Schutz der Bevölkerung für eine Begrenzung von Kapazität und Lärmbelastung sowie für die Einhaltung der Nachtruhezeit ein. (pd.)

Gwunderbrunnen

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