Nicht zu helfen, ist keine Option mehr

Ein Unfall, ein Verletzter, ein Herumschreiender, ein Dahintorkelnder. Situationen, die uns im Alltag ab und zu begegnen. In solchen Momenten stellt sich sofort die Frage, soll ich helfen oder soll ich es bleiben lassen? Dabei gilt: Nicht helfen ist immer die schlechteste Variante, denn man kann immer etwas tun, und sei es nur, die Sanität oder die Polizei zu alarmieren.

Doch längst nicht alle denken so. Lieber fahren sie weiter. Oft auch, weil sie sich die Hilfe nicht zutrauen, glauben, nicht zu wissen, was zu tun wäre, den Anblick scheuen oder Angst vor rechtlichen Konsequenzen haben.

Abhilfe schafft da ein BLS-AED-Nothelferkurs. Er gibt Sicherheit in medizinischer Hinsicht – aber nicht nur. Er stärkt ebenso das Selbstvertrauen ins eigene Handeln, denn es gilt nicht nur, den Patienten Erste Hilfe zu leisten, ebenso muss der Ereignisort gesichert oder die Sanität eingewiesen werden. Wegschauen und einem Verletzten nicht zu helfen, ist danach gedanklich gar keine Option mehr. Man will helfen, weil man es kann und oft leider auch der einzige ist.

«Er gibt Sicherheit in medizinischer Hinsicht – aber nicht nur.»

Daniel Jaggi, Redaktor

Man muss also keineswegs First Responder werden, um einen BLS-AED-Kurs zu besuchen. Das in diesen wenigen Stunden Erlernte hilft vor allem auch im Privaten.

Wer sich zum First Responder ausbilden und einsetzen lässt, muss aber wissen: Der Ernstfall kommt vielleicht schneller als gedacht – wie bei mir. Ich war gerade mal seit sechs Tagen freigeschaltet, als der erste Alarm kam – beim Mittagessen in der Kantine in Zürich. Nach dem durchdringenden Alarmton erschienen auf dem Display des Handys die Buttons «Einsatz Annehmen» oder «Einsatz Ablehnen». Nie hätte ich damit gerechnet, so schnell aufgeboten zu werden. Gedanklich war ich irgendwie noch gar nicht so weit und musste deshalb erst mal kurz überlegen, die Gedanken ordnen, Luft holen: «Einsatz Annehmen», «Einsatz Ablehnen»? Aber eigentlich war es, wie oben schon erwähnt, klar: Nicht helfen ist keine Option.

Übrigens: Wie wichtig Ersthelfer auch im dicht besiedelten Zürcher Unterland sind, zeigt eine weitere Erfahrung: Seit meiner Freischaltung vor nicht einmal einem Monat bin ich bereits zwei Mal aufgeboten worden.

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Gwunderbrunnen

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