Kloten vor zwei Mitbewerber-Duellen

Richard Stoffel

Kloten ist im Kampf um eine Saisonfortsetzung gefordert. In der Qualifikation treten die Flughafenstädter am Samstag beim punktgleichen Tabellenachten SCL Tigers an, ehe 18 Stunden später mit dem Heimspiel gegen die Lakers ein zweites Direktduell gegen einen Play-in-Mitkonkurrenten folgt.

Mit einem 4:3-Sieg nach Verlängerung ausgerechnet beim SC Bern feierte Kloten zuletzt endlich den ersten Auswärtssieg im neuen Jahr und beendete gleichzeitig eine Niederlagenserie von fünf Spielen. Daniel Audette traf doppelt. Der Matchwinner war damit erstmals seit dem 18. Dezember wieder erfolgreich. Dabei war der ­kanadische Stürmer bei den zwei vor­angegangenen Spielen noch überzäh­liger Ausländer bei Kloten gewesen. In Bern erzielte er den Gamewinner in der 64. Minute, als er bei drei gegen drei ­mustergültig vom 1:0-Torschützen Pontus ­Aberg angespielt wurde. Zweiter Matchwinner der Zürcher Unterländer war Goalie Sandro Zurkirchen, der nach wie vor den verletzten Schweizer Nationalgoalie Ludovic Waeber top vertritt.

Kloten zeigte eine starke Leistung beim vorherigen Tabellendritten und wäre beinahe mit drei Punkten heimgekehrt. Doch bei 6 gegen 4 Feldspielern erzwangen die Berner noch den Ausgleich und machten dadurch einen 0:3-Rückstand wett. Kloten hatte in Bern seinerseits in seinem ersten Powerplay auf Anhieb getroffen. Keanu Derungs war da zum 2:0 erfolgreich, nachdem kurz davor Bern einen Shorthander nur knapp verpasst hatte. Kloten beendete in Bern generell ein Effizienz-Manko (vier Tore aus den fünf vorangegangenen Spielen). Dario Sidler bereitete dabei das 3:0 von Audette vor. Für den nur 1,71 m grossen Verteidiger war es der dritte Assist in der laufenden Saison (persönlicher Bestwert), in der er bislang nur zwei der 48 Meisterschaftsspiele verpasste.

 

«Hier werde ich gepusht. Und es gibt für die U24-Spieler auch dieses zusätzliche Training am Montagnachmittag. Das bietet mir die Chance, auf das nächste Level zu kommen.»

Dario Sidler, Verteidiger

 

Der spielerisch starke Verteidiger war vor 13 Monaten selbst von Lausanne zu Kloten gestossen. Und gegen Lausanne zog Kloten letzten Freitag daheim mit 1:3 den Kürzeren ( Mischa Ramel brachte die Klotener mit seinem elften Saisontor in der 7. Minuten in Führung). Der aus der EVZ Academy hervorgegangene Sidler lobte aber Klotens Leistung gegen seinen Ex-Klub und aktuellen Leader. Der 21‑Jährige sagte zum «Klotener Anzeiger»: «Wir begannen sehr gut nach der knapp zweiwöchigen Länderspielpause. Wir setzten den Gegner unter Druck und gingen in Führung. Dann folgte eine Phase mit viel Box- und Powerplay. Und da verloren wir die Partie. Nur wegen der Special Teams zu verlieren, schmerzt natürlich noch mehr.»

Mit einem Check gegen den früheren ZSC-Meisterstürmer und Ex-Davoser Raphael Prassl sorgte Sidler für zwischenzeitliches Aufsehen. Sidler forderte mit seiner korrekten Charge prompt eine handfeste Reaktion in den Reihen des Titelfavoriten heraus. «Ich mache sonst nicht so viele Checks, erkannte aber, dass Prassl die Spielentwicklung ­gerade nicht so gut sah, und spielte dann auf den Körper. Die Lausanner nahmen dies dann nicht so gut auf. Es gab ein bisschen positive Stimmung in der Arena, die Leute sprangen auf, es gab ein wenig Energie. Wir erhielten dann eine Powerplay-Möglichkeit, die wir leider nicht ausnützen konnten. Und da verloren wir die Partie durch ein Unterzahltor.»

Sidler schon länger auf dem Radar

Dario Sidler zählt zu den aufstrebenden jungen Spielern mit Entwicklungspotenzial, auf die der EHC Kloten in seiner DNA setzt. Er verkörpert das Steigerungspotenzial, das ihn selbst und dadurch das Team besser machen soll. Sidler unterschrieb bei seinem Engagement im Januar 2024 gleich bis 2027 bei den Flughafenstädtern. «Kloten hatte mich schon vor dem Wechsel zu Lausanne auf dem Radar gehabt. Als sie sahen, dass ich in Lausanne nicht mehr viel Eiszeit erhielt, wollten sie mich unbedingt holen. Ich überlegte es mir und kam zum Schluss, dass Kloten für mich der beste Platz ist. Sie setzen hier auf mich und geben mir die Chance zur Weiterentwicklung.»

Vor Ort bestätigte sich dieser Eindruck für Sidler im Alltag. Aktuell erhält der Schwyzer durchschnittlich gut elf Minuten Eiszeit pro Partie. Zudem darf er auch in Spezialsituationen Erfahrungen sammeln. «Hier werde ich gepusht. Und es gibt für die U24-Spieler auch dieses zusätzliche Training am Montagnachmittag. Das bietet mir die Chance, auf das nächste Level zu kommen.»

Gefeilt wird da an der Scheibenkon­trolle und der Abdeckung, an Eins-zu-eins-Situationen, am Positionsspiel und an weiteren Aspekten, um die Skills zu verbessern. «Für die U17- und U20-Spieler ist es natürlich ein schöner Einblick in die National League, da wir rund ein halbes Dutzend Spieler aus dem Fanionteam sind, die da mittrainieren», sagt Sidler. Für diese Youngsters könne diese Einheit ein Anschub-Support sein. Auch erleben sie das Anforderungsprofil hautnah mit, «und sie wissen dann genau, woran sie noch arbeiten müssen. Aber auch für mich selbst ist dies sehr gut, da ich unbedingt den nächsten Schritt machen will. Da ist es einfach cool, wenn man gezielt an individuellen Details arbeiten kann.»

Noch drei Zähler fehlen zum Punktekonto von 2023

Kloten befindet sich auf dem 7. Rang, mit vier Punkten Rückstand auf Fribourg-Gottéron, das den letzten Playoff-Direktplatz belegt und zudem ein Spiel weniger als Kloten ausgetragen hat. Sollte Kloten auf dem 7. oder 8. Platz verbleiben, erhält es quasi zwei Chancen, um sich für die Playoff-Viertelfinals zu qualifizieren.

Der Sieger des Play-in-Duells um Rang 7 ist für die Playoff-Viertelfinals qualifiziert, der Verlierer spielt gegen den Sieger aus der Paarung zwischen dem Neunten und dem Zehnten um den letzten Viertelfinal-Platz in den Playoffs.

Die drei Play-in-Serien werden jeweils in einem Hin- und Rückspiel entschieden, wobei es nur auf die Punkte ankommt, das Torverhältnis spielt keine Rolle. Für einen Sieg nach 60 Minuten gibt es 3 Punkte, für eine Niederlage 0. Ist nach 60 Minuten Gleichstand, endet die Partie und es gibt 1 Punkt je Team.

Entscheid wird ausgespielt

Erspielen sich beide Mannschaften in den beiden Spielen gleich viele Punkte, kommt es im Rückspiel zu einer Verlängerung, bis ein Tor fällt. Das Rückspiel findet jeweils beim nach der Qualifikation besser klassierten Team statt. Ein Penaltyschiessen gibt es genau wie ab den Playoff-Viertelfinals nicht. Die Serie wird gegebenenfalls in einer Overtime und darin mit dem ersten Torerfolg entschieden. Vor zwei Jahren hatte sich Kloten als Aufsteiger und Qualifikations-Neunter seinerzeit für ein Pre-Playoff qualifiziert, in welchem die Flughafenstädter dem damaligen Qualifikationsachten SC Bern in einer Best-of-3-Serie mit 1:2 Siegen unterlagen.

Damals war Klotens heutiger Berater Jeff Tomlinson noch Headcoach der Zürcher Unterländer. Und seinerzeit holte Kloten in der Regular Season 73 Punkte für den 9. Rang. Dazu fehlen den Flughafenstädtern aktuell noch drei Zähler. Richard Stoffel

 

Notizen: Aaltonen ab sofort beim SC Bern

Miro Aaltonen ist ab sofort für den SC Bern spielberechtigt, nachdem seine Dopingsperre wegen Kokain-Einnahme (positive Probe vom 18. Dezember) von Swiss Sport Integrity auf einen Monat reduziert wurde. Dies aufgrund der Zusammenarbeit des Finnen mit sofortigem Schuldeingeständnis und einer Teilnahme an einer Therapie auf eigene Kosten.

Der SCB hatte Aaltonen deshalb und nach Rücksprache auch mit den Sponsoren per sofort verpflichtet. Gleichenorts hatte Aaltonen schon im Herbst einen Zweijahresvertrag auf die nächste Saison hin unterschrieben. Er trug bis Mitte Januar noch das Topskorer-Leibchen bei Kloten und wurde dann einen Tag nach Bekanntwerden seiner vorläufigen Sperre bei den Flughafenstädtern entlassen.

Für die einen ist es nun ein dreister Deal des SCB, für andere knallhartes Sportbusiness. Und wieder für andere steht die zweite Chance für den reuigen Olympiasieger von 2022 im Vordergrund – unabhängig von der Dauer der Sperre und dem Klub, von dem er per sofort engagiert wird. Somit steht er auch wieder auf einer Lohnliste, auch wenn der SCB betont, dass es keine dritte Chance für Aaltonen geben werde. Im finnischen Nationalteam wird Aaltonen in dieser Saison allerdings nicht mehr auflaufen dürfen. Dort wurde er vom eigenen Verband gesperrt.

 

EHC-Kloten-Tickets zu gewinnen

Der «Klotener Anzeiger» und der «Stadt-Anzeiger» verlosen 2× 2 Sitzplatztickets der ersten Kategorie für das kommende Heimspiel vom kommenden Sonntag, 23. Februar, gegen den SC Rapperswil-Jona Lakers. Wer gewinnen möchte, sendet ein E‑Mail mit der Betreffzeile «Rapperswil» und seiner Adresse an:

redaktion@kloteneranzeiger.ch.

Die Gewinner werden am Donnerstagabend informiert. Wer bis dahin keine Gewinnbenachrichtigung erhalten hat, darf es gerne wieder versuchen.

Keine Korrespondenz über die Verlosung. Rechtsweg ausgeschlossen.

Gwunderbrunnen

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