Kloten hat den Ligaerhalt wohl so gut wie geschafft

Richard Stoffel

Der EHC Kloten steht unmittelbar davor, sein vorrangiges Saisonziel mit dem direkten Ligaerhalt zu erreichen. Der 12. Rang ist mit dem aktuellen Punktekonto fast so gut wie gesichert, wenn man die Vorjahres-Rangliste zum Abschluss der Qualifikation als Massstab nimmt.

In der Vorsaison hatte Kloten als Vor­letzter der Qualifikation 52 Punkte aus ebenso vielen Spielen realisiert. Vor der Auswärtspartie vom Mittwoch gegen den davor punktgleich gewesenen Tabellenfünften Zug (nach Redaktionsschluss ­beendet) hielten die Flughafenstädter bei bereits 62 Punkten aus 38 Spielen.

Nur drei Zähler mehr verbuchten in der Vorsaison die Rapperswil-Jona Lakers zum Qualifikationsende für ihren 12. Rang, der den direkten Ligaerhalt bedeutete. Dieser 12. Rang galt heuer auch als das vorrangige Saisonziel von Kloten. Kraft der starken Leistungen und einer bemerkenswerten Konstanz hat man sich aber mittlerweile selbst in eine andere Anspruchsliga befördert.

Anspruch Klotens ist grösser

Der 11. oder 12. Rang wären zwar vor Meisterschaftsbeginn aufgrund der missratenen Vorsaison garantiert noch gerne angenommen worden. Doch diese beiden «Rettungs-Plätze» ohne Playouts würden auch das vorzeitige Saisonende bedeuteten. Und dies kann nun nicht mehr der Anspruch des grossen Überraschungsteams dieser National-League-Saison sein. Dies wäre übertriebenes Understatement. Für den 10. Rang, der gerade noch zur Teilnahme am Play-in ausreicht, ­benötigte Genève-Servette im Vorjahr 74 Punkte. Und das Team auf dem letzten Playoff-Direktplatz (6., damals Davos) totalisierte per Ende der letzten Regular Season 85 Punkte nach 52 Spielen. Es sind dies also in etwa die neuen Richtwerte der Flughafenstädter, wobei sich Kloten seit Wochen hartnäckig in den Top 6 etabliert.

Für Weibel brisante Duelle

Zuletzt tat dies Kloten mit einem richtungsweisenden Sieg, als man letzten Samstag mit einem hart erkämpften 3:2-Heimsieg gegen Langnau seinen Status als zweitbestes Heimteam der Liga bestätigte. Langnau glich die hart umkämpfte Partie zweimal aus, besass insgesamt mehr Spielanteile und verzeichnete ein Plus an Torschüssen (30:21). Doch das effiziente Kloten beantwortete beide Ausgleichstreffer jeweils rasch.

 

«Ich habe nun immer noch Kontakt, es gibt auch einige Freundschaften, die geblieben sind.»

Keijo WeibelStürmer bei Kloten, durchlief die letzten Juniorenstufen bei den SCL Tigers

 

Mischa Ramel, Dario Meyer und Miro Aaltonen erzielten die Klotener Tore. Und Goalie Sandro Zurkirchen hielt in seinem 17. Saisonspiel den Dreipunkte-Sieg mit einer überzeugenden Leistung und 28 Paraden fest. Von besonderer Brisanz sind die Saisonduelle gegen Langnau für den Neo-Klotener Keijo Weibel, der bei den SCL Tigers einst die letzten Juniorenstufen durchlief und dann auch in der National League für die SCL Tigers debütierte (2017/2018). Der 24‑jährige Stürmer mit defensivem Gewissen spielte selbst schliesslich ein Jahrzehnt lang für die Emmentaler. «Ich habe nun immer noch Kontakt, es gibt auch einige Freundschaften, die geblieben sind.» Im Spiel gebe es aber «kein Blödeln» und Freundschaften seien buchstäblich auf Eis gelegt.

Am Samstag standen auch drei extrem wichtige Punkte für beide Teams auf dem Spiel, da Kloten mit drei Niederlagen aus den vier vorangegangenen Spielen angetreten war. Ein Sieg war notwendig, um auf den verblüffenden Erfolgskurs zurückzufinden und den direkten Playoff-Platz zu festigen. Der Auftrag wurde erfüllt, auch wenn Langnau dies den Gastgebern gar nicht einfach machte und nach zwei Dritteln beispielsweise ein Plus von 26:17 Torschüssen verzeichnete. «Langnau war kompakt und aufopfernd. Aber wir konnten gut reagieren. Und wir konnten uns auch auf eine Topleistung von Zurkirchen verlassen», betonte Weibel gegenüber dem «Klotener Anzeiger».

In seine eigene Rolle ist er punkto defensiver Verlässlichkeit gefordert, gerade auch in Unterzahl. Dort geht es für Weibel darum, Schlusslinien zu unterbinden oder entsprechende Abschlüsse zu blocken. Ansonsten hält er sein eigenes Spiel einfach, setzt trotz ­seiner nur 1,74 Meter Körpergrösse auch gerne mal seinen robust wirkenden Körper ein. Und hat im Scoring-Bereich schon zwei Tore und total vier Punkte zu Klotens Erfolgslauf beigetragen (3/3 waren es in der gesamten letzten Qualifikation bei Langnau).

 

«Er gibt immer Vollgas und bringt viel Speed mit. Keijo hat sich zu einem wichtigen Puzzleteil entwickelt.»

Ricardo Schödler, Sportchef EHC Kloten

 

Klotens bemerkenswerte Saison sieht Weibel «in unserem Kampfgeist, der Struktur und der guten Vorbereitung» ­begründet. Es habe sich ein Team entwickelt, «das zusammensteht». Für Klotens Sportchef Ricardo Schödler ist Weibel ein Spieler, der sinnbildlich für Klotens Vita­lität steht: «Er gibt immer Vollgas und bringt viel Speed mit. Keijo hat sich zu ­einem wichtigen Puzzleteil entwickelt.»

Viertes Saisonduell gegen Biel

In Sachen siebtem Import sondiert Schödler übrigens nach wie vor den Markt. ­Gesucht wird ein Ersatzausländer für den verletzten kanadischen Stürmer Tyler Morley, dessen Rückkehr wohl erst nach der Nationalmannschaftspause Mitte Februar erfolgen dürfte.

Derweil stehen für Kloten die nächsten Spiele auf dem Programm. Am Freitag reist man zum Champions-League-Titelhalter Genf, der am Mittwoch noch im Champions-League-Halbfinal-Hinspiel und Schweizer Duell gegen Meister ZSC Lions im Einsatz stand. Kloten wird danach am Samstag vor eigenem Publikum den EHC Biel empfangen. Gegen die Seeländer blieb man auswärts in zwei Spielen ohne Torerfolg (0:4, 0:5), während Kloten dazwischen das erste Heimduell gegen Biel gewann (4:3 n. V.).

Gwunderbrunnen

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