Kirchenfusion setzt erste Meilensteine

Roger Suter

Die drei reformierten Kirchgemeinden Kloten, Opfikon und Wallisellen haben ein gemeinsames Leitbild und eine Organisationsstruktur erstellt. Nun folgt die Umsetzung in Arbeitsgruppen. Nach ergebnisoffener Prüfung wird die Fusion der Stimmbevölkerung vorgelegt.

Die drei Kirchgemeinden Kloten, Opfikon und Wallisellen prüfen seit knapp zwei Jahren eine Fusion. Das Projekt unter dem Arbeitstitel «WOK» (für die drei Ortsnamen) sei im Zeitplan und man habe zwei erste wesentliche Eckpunkte eines möglichen Zusammenschlusses definiert, teilen die drei Kirchgemeinden mit: ein gemeinsames Leitbild und eine Organisationsstruktur. Beides dient den Arbeitsgruppen als Leitlinien für die weiteren inhaltlichen und organisatorischen Arbeiten. Ziel, aber nicht Bedingung ist es, die Fusion – falls die Stimmbevölkerung weiterhin zustimmt – auf Ende 2026. «Wir klären ab, ob die heutigen Kirchenpflegen noch etwas länger im Amt bleiben können», so der Klotener Kirchenpflegepräsident Peter Reinhard, der auch für die Information zuständig ist. Ziel sei auf jeden Fall, das Know-how der bisherigen Kirchenpflegen zu erhalten.

Eine «Beteiligungskirche»

Auch sonst soll Bewährtes erhalten bleiben und Neues bedürfnisgerecht geschaffen werden, betont Reinhard. «Die Fusion ist keine Sparübung.» Die Pfarrpersonen diskutieren, wie ihre Arbeit in einer fusionierten Gemeinde gestaltet werden könnte, und die theologische Ausrichtung, die vielfältig sein soll. Die Arbeitsgruppe «Angebote» schaut Bestehendes an und überlegt sich zukünftige Schwerpunkte, auch örtlich, um die lokale Verankerung zu erhalten. «Opfikon beispielsweise will die Jugendarbeit forcieren», weiss Peter Reinhard. Wallisellen nutze viele Synergien von Alterswohnen und Betrieb im Kirchgemeindehaus und sei stark in Sachen Musik und Konzerte. In Kloten finde der «Freiraum» und die «Jurte» auf dem Kirchenareal grossen Zuspruch. Solche lokalen Stärken sollen erhalten bleiben. Das Ergebnis der Gruppe «Angebote» wird für eine mögliche Fusion entscheidend sein.

«Wir wollen eine Beteiligungskirche sein», umschreibt Reinhard. «Die Angebote sollen nicht aus der Kirchenpflege, sondern aus unserer Mitte stammen.» Und nach wie vor sollen sonntags Gottesdienste stattfinden, wo man sich trifft.

Alle Angebote sollen auf christlichen Werten basieren. Wie grenzt sich die künftige Kirchgemeinde von anderen, evangelikalen Gemeinschaften ab? «Müssen wir nicht», findet Reinhard. «In der Einleitung des Leitbildes wird unser Wirken ‹aus Zuwendung Gottes› beschrieben. Wir haben keine Berührungsängste, werden aber auch nicht plötzlich zur Frei­kirche, denn wir haben einen landeskirchlichen Auftrag und leben auch die Ökumene.»

Strategisches und Operatives

Auf der organisatorischen Seite haben die Arbeitsgruppen Finanzen, Personal, Liegenschaften und Administration die Bestandesaufnahme in ihren Bereichen aufgenommen und sind weiterhin an der Arbeit. Sie überlegen nun, wie etwa die Kirchensteuern (derzeit bei 7, 8 und 9 Prozent) angeglichen werden sollen, welche Investitionen anstehen oder wie Anstellungsbedingungen und Sozialleistungen in den drei Gemeinden vereinheitlicht werden können. Abgestimmt auf das Organigramm und das Angebot werden sie nun die Strukturen und Abläufe einer fusionierten Kirchgemeinde entwerfen.

Für die Organisation habe man sich für das Modell der Geschäftsleitung entschieden, so Peter Reinhard. Dieses kümmert sich um die täglichen Aufgaben, das Operative: Gottesdienste und Musik, Diakonie und Seelsorge, das «Religionspädagogische Gesamtkonzept» (RPG) und die Bildung sowie die Verwaltung. Diese soll von einer Kirchgemeindeschreiberin oder einem -schreiber sowie zum Beispiel einer Vertretung aus der Diakonie und Pfarrperson geleitet werden. 

Die Kirchenpflege, der Pfarrkonvent und Gemeindekonvent (aus Mitarbeitenden der Kirche) arbeiten strategisch, bestimmen die Ausrichtung der Kirche und ihrer Angebote. Beide Konvente haben eine Vertretung und ein Antragsrecht in der Kirchenpflege, aber kein Stimmrecht. Der Sitz sowie der Name einer möglicherweise fusionierten Kirchgemeinde stehen noch nicht fest, so Reinhard. 

Informationen: www.ref-kloten.ch, Fusionsprüfung

Das Leitbild – Orientierungshilfe für das tägliche Handeln

Die reformierte Kirchgemeinde «WOK» lebt und wirkt aus der Zuwendung Gottes. In seinem Namen streben wir danach, ein Ort der Lebensfreude, der Hoffnung, des Glaubens und der Liebe zu sein.

 

Vision (Wo geht es hin?)

  • Wir sind eine Beteiligungskirche, die Menschen anzieht, verbindet und Gemeinschaft lebt.
  • Wir vermitteln die befreiende und herausfordernde Botschaft der Liebe und Zuwendung Gottes.
  • Unsere Kirche ist lokal verankert und achtet die Besonderheiten von Wallisellen, Opfikon und Kloten.

 

Mission (Was bringt dir das?)

  • Wir leben und fördern den Glauben.
  • Wir leben Gastfreundschaft und Begegnung und fördern die Mitgestaltung – wir und unsere Räume sind offen für alle.
  • Wir begleiten und unterstützen Menschen in allen Lebenslagen.
  • Unsere Angebote sind generationengerecht und basieren auf christlichen Werten.
  • Wir arbeiten mit verschiedenen Konfessionen zusammen.

 

Werte/Grundsätze (Woran halten wir uns?)

  • Unser Glaube inspiriert und beflügelt uns – er führt uns zu Anerkennung, Lebensfreude und Vertrauen.
  • Wir sind anpassungsfähig, innovativ und tragen Bewährtes weiter.
  • Wir sind eine attraktive Arbeitgeberin.
  • Wir handeln nachhaltig.

Gwunderbrunnen

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