Jets warten auf ihre Finalgegnerinnen
Am Samstag machten die Jets-Frauen im bernischen Seftigen den Einzug in den Superfinal perfekt. Überragende Spielerin war Leonie Wieland, die gleich mit zwei Shorthandern die Führung sicherte. Für Captain Nina Metzger bewies die Mannschaft einmal mehr Charakter.
Sicher wissen Sie es. Zur Erinnerung singen wir es noch mal: «Ja das Oberland, ja das Oberland, das Berner Oberland ist schön!» Das vor allem aus sportlicher Sicht. Für die Frauen der Kloten-Dietlikon Jets kommt das «Vogellisi» nun nicht mehr aus Adelbode, wie im bekannten Mundartlied, sondern aus Seftigen. Denn: Sie stehen im Superfinal, der am 27. April in Fribourg stattfindet. Das nach einem 7:3-Auswärtssieg in eben diesem schönen Berner Oberland.
Topscorerin Nina Metzger sorgte nach einem zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand für die ersten beiden Treffer der Jets. Und dank eines weiteren Treffers durch Chiara Bertini konnten die Klotnerinnen mit einem 3:3 in die zweite Drittelpause gehen. Zweimal hatten die Unterländerinnen eine Führung der Gastgeberinnen wieder ausgeglichen.
Im letzten Drittel spielten die Unterländer Gäste die Hausherrinnen regelrecht an die Wand. Ausschlaggebend dafür war Leonie Wieland. Als die Flughafenstädterinnen in Unterzahl gerieten, demonstrierte Wieland, warum sie so wichtig für ihre Mannschaft ist. Dank ihrer Schnelligkeit und Übersicht schoss sie die Kugel kurzerhand ins gegnerische Tor und sorgte so mit einem Shorthander für die 4:3-Führung.
Doppelt genäht hält besser
Nach dem Sprichwort «Doppelt genäht hält besser» wiederholte die Führungsspielerin das Prozedere und sorgte eine Minute später für den nächsten Shorthander der Jets, die immer noch mit einer Spielerin weniger auf dem Feld standen. Mit dem 5:3 im Rücken liessen die amtierenden Meisterinnen nichts mehr anbrennen und schaukelten die Partie mit 7:3 nach Hause. Somit stehen die Favoritinnen um den Titel am 27. April in Fribourg erneut im Superfinal. Nach der Partie herrschte Freude pur.
«Wir haben Charakter bewiesen»
«Der Schlüsselmoment des Spiels waren unsere zwei Tore in Unterzahl», führt Nina Metzger nach der Begegnung aus. Zudem habe man in kritischen Momenten Charakter bewiesen und gezeigt, «dass wir als Mannschaft funktionieren», so die Kapitänin weiter. Auch Wirbelwind Leonie Wieland pflichtet ihrer Teamkollegin bei: «In einem Spiel hast du immer eine Phase, während der es auf und ab geht. Wir wussten, dass die Bernerinnen nichts zu verlieren haben. Also nahmen wir uns vor, alles in die Waagschale zu werfen. Und genau das haben wir getan», analysiert die Matchwinnerin cool.
«Heute haben wir eine solide Leistung auf den Platz gebracht», freut sich Headcoach Rolf Kern. Klar wisse er um die Schnelligkeit von Leonie Wieland. «Dennoch ist es nicht alltäglich, dass die gleiche Spielerin zwei Tore innert kürzester Zeit schiesse. «So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt. Vor allem nicht, wenn die Mannschaft in Unterzahl agiert», lobt der Trainer seine Spielerin. Das Erreichen des Finals sei ein Teilschritt auf dem Weg zum Pott. Nun werde man regenerieren, und sich auf das Spiel fokussieren, um den Pokal erneut ins Unterland zu bringen, so Kern. Noch ist unklar, wer die Gegnerinnen sein werden. In der anderen Best-of-seven-Serie steht es zwischen Zug United und den UHV Skorpion Emmental aktuell 2:2.
Treffer in der Verlängerung entschied zweites Spiel
In Zug verschoss Denisa Ratajova gegen die Skorpion Emmental Zollbrück nach zehn Minuten einen Penalty, das Startdrittel endete damit torlos. Dann brachten Salome Müller mittels Abpraller und Livia Kurz mit einem gezogenen Schuss ins nahe Lattenkreuz die Zentralschweizerinnen mit 2:0 in Führung. Erst in der 48. Minute konnten die Gäste aus dem Emmental erstmals jubeln, Lea Hanimann profitierte nach einem abgefangenen Ball im Zuger Aufbauspiel. Wiederum nach erfolgreichem Pressing fiel fünf Minuten später der Ausgleich durch Naja Ritter, die Partie ging somit in die Verlängerung. Dort war es Ratajova, die einen Freistoss mit einem flachen Schuss von der linken Seite zum Siegtreffer verwandelte. Zug gleicht die Serie mit zwei Heimsiegen nacheinander zum 2:2 aus. Gestern Abend fand die nächste Partie in Zollbrück statt, die nach Redaktionsschluss zu Ende ging. Wir werden Sie in der Ausgabe von nächster Woche auf dem Laufenden halten. Constantin Streiter