Japankäferbekämfpung in Kloten: Wo bleibt das Grüngut?

Daniel Jaggi

Grünschnitt darf nicht aus Kloten abtransportiert werden, weshalb extra ein Grüngutdepot eingerichtet wurde. Doch dort ist die Menge nur wenig grösser als vor der Käferinvasion.

Der Kanton geht im Auftrag des Bundes rigide gegen den Japankäfer vor. Es wird grossflächig gespritzt, in der roten Zone gilt bis Ende September ein Verbot zum Bewässern von Grünflächen, es darf kein Kompost aus Kloten wegtransportiert werden und auch kein Grüngut, ausser es wird auf maximal 5 Zentimeter kleingehäckselt. Zudem muss es mit einem Netz mit Maschenweite von höchstens 5 Millimetern abgedeckt transportiert werden.

Auch Bodenmaterial bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern, beispielsweise von Baustellen, muss in Kloten bleiben. Dafür hat der Kanton einen Deponiestandort im Steinackergebiet eingerichtet. Und vor der Anlieferung muss sogar eine chemische Analyse des Bodenmaterials auf verschiedene Schadstoffe vorgewiesen werden.

Offenbar keine Kontrollen

Während sich am Deponiestandort für Bodenmaterial viele mit schwarzer Folie abgedeckte Hügel erheben, scheint das vom Kanton bezeichnete Grüngutdepot beim Hof Sandbüel an der Hauptstrasse nach Winkel weniger Zuspruch zu finden. Felix Burri betreibt es schon seit vielen Jahren und hat sich nach dem «Ausfuhrverbot» auf eine grosse Menge Grüngut von Hauswar­tungen und Gärtnerbetrieben vorbereitet. «Doch gekommen ist bis heute nur wenig mehr als vor dem Japankäfer», sagt der Landwirt. So aber rechnet sich die Mehrarbeit mit Platzaufwand und dem Inkasso nicht. Burri weiss: «Es gibt einige Firmen, die das Thema ernst nehmen. Andere verschieben den Schnitt nach September oder deponieren das Grüngut vor Ort.»

Dennoch: Wird viel Grüngut trotz Verbot aus Kloten abtransportiert? Beim Kanton verweist man darauf, unter anderem Gartenbaubetriebe sowie Hausverwaltungen gezielt angeschrieben zu haben. Zuwiderhandlungen würden gebüsst, seien Katharina Weber, Sprecherin der Zürcher Baudirektion, aber bis heute nicht zu Ohren gekommen. Allerdings: Die Frage nach Kontrollen hat die Baudirektion gar nicht beantwortet.

Gwunderbrunnen

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