Japankäfer: Tilgung ist das Ziel

Der Japankäfer hat sich letztes Jahr in Kloten nur geringfügig ausgebreitet. Dennoch gelten dort ab Mitte Juni wieder ein Bewässerungsverbot für Grünflächen und das Transportverbot für Grüngut.

Eine erneute Abdeckung der Fussballplätze im «Stighag» ist in diesem Sommer nicht notwendig, wie die Zürcher Baudirektion in einer Mitteilung schreibt. Grund: Dank der Plastikfolie konnten die Japankäferweibchen im letzten Sommer keine Eier im Rasen ablegen. Jedoch werden die meisten anderen Massnahmen auch in diesem Jahr wieder umgesetzt, denn das  vom Bund vorgegebene Ziel gilt nach wie vor: Der Japankäfer-Befall in Kloten muss getilgt werden. Das Fallennetz wird dazu nochmals verdichtet. Zum Einsatz kommen nur Trichterfallen, in denen die Japankäfer gefangen bleiben und gezählt werden können.

Bewässerungsverbot ab 10. Juni

Vom 10. Juni bis zum 30. September gilt in ganz Kloten wieder ein Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen. Es soll bewirken, dass diese möglichst unattraktiv werden für die Japankäferweibchen, die ihre Eier bevorzugt in feuchten Wiesen ablegen. Stattdessen sollen sie die Eier auf einer sogenannten Lockfläche ablegen, die als einzige bewässert werden darf, um möglichst attraktiv zu sein. Die Lockfläche wird dieses Jahr auf dem bereits am stärksten befallenen Fussballplatz angelegt. Dabei handelt es sich um Platz 4, der sich ausserhalb der Sportanlage befindet. Auf der «Versuchsfläche» kann nach Angaben von Peter Wartmann weiterhin gespielt werden. «Sofern nicht irgendwelche Versuche vorgenommen werden», sagt der Präsident des FC Kloten. Die Bewässerung von Platz 4 verhindert, dass sich die Käfer auf der Suche nach geeigneten Eiablageflächen weiter ausbreiten. Der Fussballplatz soll im Herbst mit Fadenwürmern behandelt und im kommenden Frühling gefräst werden, damit sämtliche Japankäferlarven im Boden zerstört werden.

Transportverbot auch in Opfikon

Wie der Kanton weiter mitteilt, seien die  Massnahmen besonders wichtig, die eine Verschleppung von Japankäfern verhindern sollen. Dazu zählt das Verbot, während der Flugzeit der Japankäfer Grüngut aus Kloten wegzutransportieren. Dieses Verbot wird zwischen 10. Juni und 30. September wieder gelten. Auch aus der Pufferzone rund um Kloten – zu der auch Opfikon gehört – darf in dieser Zeit kein Grüngut hinaustransportiert werden. Der Kanton appelliert an die ­Bevölkerung, diese Massnahme strikt einzuhalten. Die Grüngutabfuhr der Gemeinden kann normal genutzt werden. In Kloten wird für grössere Mengen zudem ein Grüngutdepot eingerichtet. Auch Bodenmaterial und Kompost dürfen weiterhin nicht aus Kloten wegtransportiert werden.

Gebiet um 100 Meter ausgedehnt

Ein erneuter Einsatz von Insektizid direkt auf Wirtspflanzen im öffentlichen Raum ist nach Angaben des Kantons nur vorgesehen, wenn er entscheidend zur Tilgung des Befalls beitragen kann. Ob dies der Fall ist und welches Gebiet behandelt werden soll, kann erst im Juli beurteilt werden.

Im Juli 2023 wurde in Kloten eine Population von Japankäfern entdeckt. Mit verschiedenen Massnahmen konnte der Befall des melde- und bekämpfungspflichtigen Schädlings bisher begrenzt werden. Das betroffene Gebiet dehnte sich letztes Jahr lediglich um rund 100 Meter aus. Es ist zugleich stark konzentriert: Die allermeisten der rund 2700 gefangenen Japankäfer wurden im vergangenen Sommer bei einem Fussballplatz auf der Sportanlage Stighag gezählt. Die Abdeckung der Fussballplätze mit Plastikfolie während der Sommermonate dezimierte die Zahl der Japankäfer zudem stark: Im Herbst befanden sich unzählige tote Japankäfer unter der Folie, die am Ausfliegen gehindert worden waren.

Population ist noch klein

Der Japankäfer verursacht grosse Schäden an über 400 Wirtspflanzen, darunter viele landwirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben. Aber auch Bäume, verschiedene Zierpflanzen wie Rosen sowie Rasenflächen nehmen Schaden. Die potenziellen Schäden werden in der Schweiz auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Erfahrungen aus den USA und aus Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Japankäfers schwierig ist, wenn er sich einmal etabliert hat. Für die Befälle in Kloten sowie in Basel gibt der Bund deshalb als Ziel die Tilgung vor, solange die Populationen noch klein und isoliert sind. Im Tessin und im Wallis, wo sich der Japankäfer von der grossen ­Befallszone in Italien her kontinuierlich verbreitet, gilt hingegen eine Eindämmungsstrategie mit Massnahmen, welche die Weiterverbreitung verlangsamen sollen.  (dj./pd.)

 

Mehr Informationen unter: www.zh.ch/ja-pankaefer-kloten

 

Gwunderbrunnen

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