In Kürze
Im Jahr 2023 wurden in der Integrierten Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland (IPW) knapp 10 700 Patientinnen und Patienten behandelt, rund ein Drittel davon stationär. Auf die stark nachgefragte Behandlung von Jugendlichen hat die IPW mit der Eröffnung einer zweiten Tagesklinik in Glattbrugg und dem Ausbau des ambulanten Angebotes reagiert, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist.
Zürcher Unterland
Psychiatrie fast immer voll belegt
Die Nachfrage nach Behandlungen blieb 2023 hoch, war jedoch vor allem im stationären Bereich starken Schwankungen unterworfen. Trotz rasant steigender Kosten und stagnierender Tarife bleibt die IPW mit einem Gewinn von 3,4 Millionen Franken (2022: 3,3 Mio.) und einem Gesamtertrag von 112,8 Millionen (2022: 106,9 Mio.) finanziell auf dem Vorjahresniveau.
In den stationären Angeboten wurden 3077 Patientinnen und Patienten behandelt (2022: 2926 Personen). Dabei waren die 242 Betten zu 100 Prozent ausgelastet (2022: 98,3 Prozent). In Glattbrugg eröffnete die IPW am 1. September 2023 ihre zweite Tagesklinik für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren mit bis zu 15 Behandlungsplätzen («Stadt-Anzeiger» vom 28. September 2023). In den sieben Tageskliniken über alle Altersbereiche mit 106 Plätzen liessen sich 843 Personen behandeln. Dies entspricht einer Belegung von 94,5 Prozent (2022: 93,6 Prozent). Die Nachfrage nach ambulanten Leistungen war etwa gleichbleibend wie im Vorjahr, so die IPW weiter. (pd.)
Wirtschaft
Arbeitslosenquote verharrt bei 2,1 Prozent
Die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich liegt weiterhin bei niedrigen 2,1 Prozent. Ende April waren 17 779 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das sind 331 Personen weniger als im Vormonat, dies vor allem aus saisonalen Gründen. Die Zahl der offenen Stellen hat sich kaum verändert und liegt Ende April bei 6712 Stellen (–44). Besonders viele Stellen sind in den Berufsgruppen der Baufachkräfte (807), der Köche und Servicekräfte (771), der Hilfskräfte in der Warenherstellung (536) sowie in der Landwirtschaft (382) unbesetzt. (pd.)
Endlager
Online-Umfrage zur Zukunft der Region
Die Regionalkonferenz NördlichLägern befasst sich seit 2011 mit dem geplanten Tiefenlager für radioaktive Abfälle und seinen Gefahren und Chancen für die Region. Sie setzt alles daran, dass die Lebensqualität der Region erhalten bleibt. Nun ruft sie mit einer breiten Online-Befragung die Bevölkerung auf, ihre Ideen für eine lebenswerte Zukunft für die kommenden Generationen einzureichen.
In den letzten Jahren hat die Regionalkonferenz das Zielbild «Nördlich Lägern 2050» geschaffen. Es beschreibt eine naturnahe und fortschrittliche Region, die zum Wohnen, Arbeiten, Leben und Verweilen einlädt. Was genau darunter zu verstehen ist, sollen die Bewohnerinnen und Bewohner mitbestimmen. Deshalb lädt die Regionalkonferenz alle ein, an ihrer Online-Befragung teilzunehmen. Hier können Jung und Alt ihre Ideen einbringen und die Ideen von anderen bewerten.
Man darf mit einigem Zeitabstand auch gerne beobachten, was an Vorschlägen eingegangen ist, und mehrmals am Voting teilnehmen. Unter dem Link braine4.com/laegern kann jeder an der Umfrage teilnehmen. Sie dauert noch bis zum 31. Mai. Die Ergebnisse werden im Herbst der Öffentlichkeit vorgestellt. (pd.)
Kanton Zürich
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Sexuelle und sexistische Belästigung am Arbeitsplatz ist eine Realität. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden haben schon unerwünschte Berührungen, unangebrachte Bemerkungen oder Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts erlebt. Der Kanton Zürich ist neu Teil der Trägerschaft «KMU konkret+». Mit diesem Präventionsangebot stehen jetzt kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) praktische zielgruppenspezifische Angebote zur Prävention sexueller Belästigung zur Verfügung.
Das Angebot richtet sich in erster Linie an KMU, die damit Kader und Mitarbeitende schulen und ein eigenes Reglement entwerfen können. Auf der Online-Plattform kmu-konkret.ch gibt ein Selfcheck Auskunft zum aktuellen Stand eines KMU in Bezug auf sexuelle und sexistische Belästigung. Weiterführende Adressen und Beratung zum Weiterbildungsangebot sind in kompakter Form darauf ebenfalls ersichtlich. (pd.)
Kanton Zürich
Steuerbelastung bleibt moderat
Die Steuerbelastung von natürlichen Personen ist im Kanton Zürich weiterhin unterdurchschnittlich. Dies geht aus einer Mitteilung der Finanzdirektion hervor. Im interkantonalen Vergleich rangiert Zürich laut dem aktuellsten Steuerbelastungsmonitor von 2023 im vorderen Mittelfeld. Zürich und seine Gemeinden sind insbesondere für Steuerpflichtige mit einem Bruttoeinkommen zwischen 60 000 und 200 000 Franken attraktiv. Hierliegt der Kanton unabhängig vom Steuersubjekt (Ledige, Verheiratete ohne oder mit Kindern) in fast allen Fällen im vorderen Drittel.
Bei der durchschnittlichen Vermögenssteuerbelastung rangiert der Kanton Zürich weiterhin auf dem 10. Platz und liegt auch hier deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt. Besonders attraktiv ist Zürich für Steuerpflichtige mit einem Vermögen unter 1 Million Franken. Ähnlich wie bei den Einkommenssteuern nimmt die steuerliche Attraktivität bei grossen Vermögen deutlich ab. (red.)
Invasive Arten
Warum man sein Boot reinigen sollte
Invasive gebietsfremde Tiere wie die Quaggamuschel oder die Schwarzmeergrundel breiten sich in Schweizer Flüssen und Seen aus. Sie verdrängen laut einer Mitteilung der Baudirektion Kanton Zürich einheimische Tierarten und verursachen grosse Schäden an Trinkwasserfassungen und anderen Infrastrukturen.
Wer in verschiedenen Gewässern Motorboot fährt, segelt, paddelt, taucht oder fischt, kann unbeabsichtigt zur Verbreitung solcher Tiere und Pflanzen beitragen. Denn diese bleiben an Booten oder Ausrüstungsgegenständen haften. Auch im Wasser, das sich im Bootsrumpf sammelt, oder in Wasserrückständen in der Ausrüstung können von blossem Auge kaum sichtbare Lebewesen wie etwa Muschellarven mitreisen.
Um zu verhindern, dass man Quaggamuscheln und andere invasive gebietsfremde Wasserlebewesen verschleppt, ist es sehr wichtig, dass man Boote und Ausrüstung direkt nach dem Auswassern sorgfältig kontrolliert, reinigt und trocknet, bevor man sie in einem anderen See oder Fluss einsetzt.
Mit der Kampagne «Vorsicht, blinde Passagiere» machen das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel), welches zur Baudirektion gehört, und die Gemeinden Wassersportlerinnen und -sportler sowie Fischerinnen und Fischer darauf aufmerksam. Auch in diesem Jahr stehen wieder Plakate an Einwasserungsstellen im ganzen Kanton.
Das Awel nimmt jährlich Proben in den Zürcher Gewässern und untersucht diese auf Spuren von Quaggamuscheln und zwei Schwarzmeergrundel-Arten. Die jüngsten Beprobungen deuten darauf hin, dass in Zürcher Gewässern nach wie vor keine dieser drei besonders problematischen invasiven Arten vorkommen. Das ist eine gute Nachricht, denn wenn eine invasive Tier- oder Pflanzenart einmal in ein Gewässer gelangt ist, ist es kaum möglich, sie wieder loszuwerden. Darum ist es wichtig, die Flüsse und Seen von ihnen freizuhalten. (pd.)
Kantonales Labor
Safran-Fälscher überführt
Das Kantonale Labor Zürich (KLZH) ist ein Amt der Gesundheitsdirektion und ist unter anderem für die Lebensmittelkontrolle, den Vollzug der Chemikaliengesetzgebung, die Kontrolle von Trink- und Badewasser sowie für die Solarienkontrolle zuständig.
Vergangenes Jahr wurden 9067 Lebensmittelinspektionen durchgeführt. Dies teilt die Gesundheitsdirektion mit. Dazu kommen 100 Inspektionen im Chemikalienbereich, 126 Kontrollen in Trinkwasserversorgungen und Badeanlagen sowie 52 Solarien-Inspektionen.
Von den 18 427 im Labor untersuchten Proben waren etwas mehr als 10 Prozent zu beanstanden – rund die Hälfte davon aufgrund von mikrobiologischen Mängeln. Dies bedeutet nicht, dass ein Zehntel aller Lebensmittel schlecht ist, sondern dass das Kantonale Labor gezielt Produkte kontrolliert, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht.
In Reis wurden beispielsweise vereinzelt Mineralölrückstände aus der Verpackung und Pestizidrückstände nachgewiesen. Die Mehrheit der Proben war in Ordnung. Bei der Kontrolle von Softeis konnte ebenso ein hohes Qualitätsniveau festgestellt werden. Aus der Kampagne zur Untersuchung von Gewürzproben resultierten Rückrufe für Chili, Paprika, Kurkuma und Muskat. Das KLZH kam auch einem Safranfälscher auf die Spur, der seinen Safran mit mehreren synthetischen Farbstoffen streckte. (pd.)