Härtetest im Hardwaldturm

Daniel Jaggi

Seit es den Hardwaldturm gibt, gibt es alljährlich den Turmrun, einen Wettkampf der Feuerwehren aus der Umgebung. Für OK-Präsident und Kommandant der Feuerwehr Bassersdorf, Stefan «Jimmy» Vogler, geht es aber nicht nur ums Sportliche. Der Anlass soll die Feuerwehren auch näherbringen.

Wenn du denkst, es geht nicht mehr, die Lunge nach Sauerstoff schreit und die Oberschenkel wie Feuer brennen, dann bist du bald oben. Doch noch immer sind einige der 210 Treppenstufen im Hardwaldturm zu erklimmen. Von links und rechts hört man die Zurufe der Zuschauer. Dann, nach rund anderthalb Minuten, ist es geschafft. Ein letzter Schritt und man steht auf der Aussichtsplattform. Für die tolle Aussicht Richtung Tödi oder Säntis fehlt an diesem Tag aber die Kraft. Viele setzen sich sogleich auf das Bänkli und fingern die Atemschutzmaske vom Gesicht weg, um befreit atmen zu können.

58 Feuerwehrleute haben am Samstag am «Firefighter Towerrun Hardwald» teilgenommen. Die meisten der 13 Teams stammen aus Feuerwehren der näheren Umgebung. Der zum dritten Mal durchgeführte Anlass war trotz Schnee und kalten Temperaturen ein voller Erfolg, wie Organisator Stefan «Jimmy» Vogler sagt. «Meine grösste Angst ist das Wetter», so der Kommandant der Feuerwehr Bassersdorf, der anfügt: «Aber diesmal hat es mitgespielt.» Tatsächlich waren die tiefen Temperaturen nie ein Problem. In den dicken Einsatzkleidern kam man kaum ins Frieren. Deutlich belastender war das Gewicht. Mit Helm, Atemschutzgerät, Atemschutzflasche und Stiefeln galt es, noch 25 Extra-Kilo die 41 Meter hochzutragen. Doch bevor man auf die ersten Stufen tritt, muss der Turm einmal umrundet werden. Die schnellste Zeit schaffte dieses Jahr Stefan Vogler gleich selbst. Er benötigte 1:29 Minuten. Zweiter wurde mit 4 Sekunden Rückstand Luca Tresch (1:33 Minuten) von der Feuerwehr Illnau-Effretikon/Lindau, gefolgt von Berufsfeuerwehrmann Matthias Müller, der mit 1:37 Minuten ins Ziel kam. Als bestes Team klassierten sich die vier Feuerwehrleute der Feuerwehr Illnau-Effretikon/Lindau. Mit dabei waren aber auch zehn Feuerwehrfrauen. Unter ihnen auch Coni Bänninger von der Feuerwehr Embrachertal, die mit 2:15 Minuten und dem 21. Schlussrang beste Frau wurde.

Am Towerrun steht für viele der sportliche Aspekt im Vordergrund. Für Stefan Vogler soll am Anlass aber auch die Kameradschaft gepflegt werden. «Die Challenge verbindet und schafft so Begegnungen», so der Bassersdorfer Kommandant.

Aus diesem Grund haben Teams aus den Feuerwehren rund um den Hardwald einen fixen Startplatz. «Wenn noch Plätze frei sind, dürfen auch andere Teams teilnehmen», erläutert Vogler. Aus zeitlichen Gründen könnten aber nicht mehr als 64 Personen starten, denn der Turm muss nicht nur einmal erklommen werden. Vogler: Erst wer ihn zweimal geschafft hat, ist ein Hero.»

Die letzten Stufen sind die härtesten: Ein Teilnehmer kämpft sich die 210 Holztreppenstufen hoch. Bilder Daniel Jaggi

Rangliste unter: www.feuerwehr-bassersdorf.ch

Geschafft: Statt die Aussicht zu geniessen, gilt es, sich vorerst zu erholen.

Die schnellsten drei: 1. Stefan Vogler, 2. Luca Tresch (l.) und 3. Matthias Müller.

Das Team der Feuerwehr Illnau-Effretikon/Lindau gewinnt den Wanderpokal. Mit dabei auch Tele-Züri-VJ Benno Kälin, der noch gleichentags über den Towerrun berichtet.

Rund 25 Kilogramm Zusatzgewicht mussten die Feuerwehrmänner und -frauen die 210 Treppenstufen hochtragen. Im Bild das Depot mit Atemschutzgeräten, Helmen und Pressluftflaschen.

Gwunderbrunnen

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