Grosseinsatz während Derby

Daniel Jaggi

Bei Personenkontrollen hat die Polizei gegen 100 ZSC-Fans weggewiesen, fast 50 Signalfackeln und Böller sowie zwei verbotene Messer sichergestellt. Die Kloten-Fans solidarisierten sich anschliessend mit ihren Rivalen.

Das Polizeiaufgebot ist aussergewöhnlich. Erstmals koordiniert die Kantonspolizei beim Eishockey-Derby am Sonntag in Kloten den Einsatz aus der mobilen Einsatzzentrale heraus, die in einer abgesperrten Zone vor dem Schluefweg-Zentrum steht. Wenige Meter davon entfernt ist der Landeplatz für die Drohne eingerichtet, die schon im Vorfeld über den Köpfen der Besucher hin und her surrt.

Nicht weit entfernt davon steht einer der beiden Wasserwerfer. Polizisten in Vollmontur haben den Zugang zu den Stehplätzen über den Schluefweg abgeriegelt. Dahinter, eingekesselt, eine grössere Gruppe ZSC-Fans, die von Polizisten kontrolliert werden. Nach Polizeiangaben haben einige von ihnen auf dem Marsch zum Stadion bereits Knallkörper krachen lassen und Signalfackeln angezündet. Zudem sei es zu Sachbeschädigungen und Sprayereien gekommen, schreibt die Kantonspolizei am Montag in einem Communiqué. Die mehrheitlich vermummten Personen seien daraufhin eingekreist und einer Kontrolle unterzogen worden. Dabei seien gegen 50 Signalfackeln und Böller sowie zwei verbotene Messer sichergestellt worden. In der Folge hat die Polizei gegen 100 kontrollierte Männer, die meisten waren Schweizer im Alter von 16 bis 38 Jahren, Wegweisungen ausgesprochen. Recherchen zeigen: Aus Solidarität verzichteten weitere über 50 ZSC-Anhänger auf das Spiel. Alle hatten übrigens ein Ticket.

Gästesektor ausverkauft, Kasse geschlossen

Den Vorwurf, die Fans hätten beim Eingang zum Stadion die Identitätskarten zeigen müssen, dementiert EHC-Kloten-Sprecher Nicolas Brütsch. «Wir haben keine derartigen Kontrollen vorgenommen.» Er bestätigt auch, dass die Abendkasse geschlossen war. Der 700 Personen fassende Sektor für die Gästefans war schon ausverkauft.

Danach kam es ums Stadion zu keinen Scharmützeln mehr. Derweil solidarisierten sich die ansonsten mit den Stadtzürchern rivalisierenden Kloten-Fans im Stadion mit den Weggewiesenen. Während gut zehn Minuten gab es keine Fangesänge. Die Situation erinnerte an Corona-Spiele. Es war so still, dass man die Rufe der Spieler hören konnte. Zudem wurde auf der Stehplatztribüne ein Spruchband hochgehoben, auf dem sie ihr Unverständnis über den Polizeieinsatz ausdrückten. Es sei «unterste Schublade», die Fans bei minus 5 Grad einzukesseln.

Auch nach dem Spiel kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen. Der Abmarsch der beiden Fanlager sei ruhig geblieben, so der Sprecher, der anfügt, dass die Besitzer der beschlagnahmten Gegenstände angezeigt würden.

Gwunderbrunnen

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