Geforderter EHC Kloten besteht den Charakter-Test
Der EHC Kloten ist noch näher zusammengerückt und bestand zuletzt einen Charaktertest. Am Tag der Trennung von Miro Aaltonen schaffte Kloten mit nur vier Importspielern einen 3:2-Heimsieg gegen Biel.
Die Zürcher Unterländer zeigten dabei auf dem Eis eine bemerkenswerte Resilienz. Sie lagen schon nach 16 Sekunden mit 0:1 zurück. Ausgerechnet die im Ligavergleich bislang unterperformenden Special Teams für Kloten sorgten aber für den Umschwung. Man überstand sechs aufeinanderfolgende Minuten im Boxplay, zwei davon gar in doppelter Unterzahl. Und wendete die Partie noch im Startdrittel. Beim 2:1 kurz vor Drittelsende war Kloten im ersten Powerplay auf Anhieb erfolgreich, als Thomas Grégoire von der blauen Linie traf. Den Gamewinner zum 3:1 erzielte dann Captain und Klubrekordspieler Steve Kellenberger. Mit spürbarer Entschlossenheit und Durchsetzungswillen erzielte er zu Beginn des Mittelsdrittels sein erstes Saisontor.
Schreibers persönlicher Bestwert
Die Basis zur Wende hatte Harrison Luc Schreiber mit dem 1:1-Ausgleich gelegt. Der 1,96 Meter grosse Stürmer erzielte bereits sein fünftes Saisontor. Für den 23-Jährigen ist dies ein persönlicher Bestwert für die höchste Liga – mehr als vier Mal traf er noch nie in der National League. Der amerikanisch-deutsche Doppelbürger mit Schweizer Lizenz hatte in der Vorsaison wie jetzt sieben Skorerpunkte realisiert (damals vier Tore) – dies allerdings nach der kompletten Qualifikation.
Nun erreichte er diese Marke schon nach seinen bislang 26 Saisonspielen. «Meine Mitspieler helfen mir extrem. Und das Selbstvertrauen ist besser, als es letzte Saison war. Ich steckte selbst auch viel Arbeit rein», sagt Schreiber, der schon mit Kloten vor drei Jahren aus der Swiss League aufgestiegen war.
Als wichtigste Elemente für seine Steigerung sieht er seinen verstärkten Körpereinsatz und die verbesserte Unnachgiebigkeit im gegnerischen Slot. «Wir haben einen tollen Staff, der vorab auch uns jungen Spielern mit Videos und Skills-Training bei der Weiterentwicklung hilft», betont Schreiber gegenüber dem «Klotener Anzeiger».
«Haben noch viel Hockey vor uns»
Der Erfolg gegen Biel sei enorm wichtig gewesen. Und auch wenn man gegen aussen möglichst wenig bis gar nichts dazu sagen möchte, ist klar, dass der «Fall Aaltonen» auch eine mentale Fragilität im Team hätte auslösen können. Doch Schreiber weiss: «Wir haben Charakter im Team. Und es ist ein Teamsport. Und wir wissen um unsere individuellen, aber auch um die Teamstärken. Und dies heisst für uns nun, dass jeder Spieler noch ein bisschen mehr geben muss. Denn wir haben noch viel Hockey vor uns. Und wir haben unsere Ziele, die wir erreichen wollen. Darin liegt nun unser Fokus.» Wegen eines vor Wochen erfolgten potenziellen Dopingregel-Verstosses war Aaltonen am Freitag vor dem Spiel gegen Genf vorläufig gesperrt worden. Am letzten Samstag musste Kloten nicht nur auf den finnischen Topskorer und Olympiasieger oder den seit einigen Wochen verletzten Kanadier Tyler Morley verzichten, sondern unter weiteren auch Axel Simic.
Klotens bester Schweizer Skorer beklagt aktuell wiederholtes Verletzungspech. Er wurde am Freitag in Genf von einem Puck am Kopf getroffen. Der Schwerarbeiter erlitt eine Hirnerschütterung, was für ihn die dritte Verletzungspause in der laufenden Spielzeit nach sich zieht. Beim 0:2 in Genf hatte Kloten eine defensiv gute Leistung gezeigt, dann aber im Schlussdrittel durch zwei Tore von Josh Jooris (darunter ein Empty Netter) den Kürzeren gezogen.
EHC-Kloten-Tickets zu gewinnen
Der «Stadt-Anzeiger» Opfikon und der «Klotener Anzeiger» verlosen 2× 2 Sitzplatztickets der ersten Kategorie für das kommende Heimspiel vom Freitag, 24. Januar, gegen den HC Ajoie. Wer gewinnen möchte, sendet ein E‑Mail mit Betreffzeile «Ajoie» für das entsprechende Spiel und Postadresse an:
redaktion(at)kloteneranzeiger.ch.
Die Gewinner werden noch heute Abend informiert. Wer bis morgen früh keine Gewinnbenachrichtigung erhalten hat, darf es gerne wieder versuchen.
Rechtsweg ausgeschlossen.