Erster Elektro-LKW am Flughafen

Der Flughafen hat kurz vor Weihnachten seinen ersten elektrisch angetriebenen «Güselwagen» in Betrieb genommen. Der Umstieg von Diesel auf nachhaltigen Antrieb soll bis 2040 abgeschlossen sein. Andere sind da weiter.

Seit dem 20. Dezember 2024 ist am Flughafen ein elektrisches Abfallsammelfahrzeug im Einsatz. Zwei weitere werden noch diesen Monat in Betrieb genommen. Sie ersetzen die drei fossil betriebenen «Güselwagen». Die neuen Elektro-LKW ergänzen damit die rund 80 bereits im Betrieb stehenden emissionsfreien Personen- und Lieferwagen der Flughafen Zürich AG, teilt das Unternehmen mit.

Von Personenwagen bis zu Spezialfahrzeugen für den Winterdienst und den Infrastrukturunterhalt: Die Betreiberin des grössten Landesflughafens stellt ihre gesamte Flotte sowie die Maschinen auf Antriebe mit geringerer Klimawirkung um. Parallel zu dieser schrittweisen Transformation investiere der Flughafen kontinuierlich in den Ausbau der Ladeinfrastruktur als Basis für den Einsatz elektrischer Fahrzeuge. «Unsere Dekarbonisierungsstrategie stellt sicher, dass die Umweltauswirkungen des Flugbetriebs weiter gesenkt werden und wir dabei effizient bleiben», wird Emanuel Fleuti, Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt der Flughafen Zürich AG, zitiert. «Die Investitionen in alternative Antriebe und Ladein­frastruktur sind Teil unserer Zielsetzung, die unternehmenseigenen CO2-Emissionen bis 2040 auf Netto-Null zu reduzieren.»

Technisch ebenbürtig

Die Abfallsammelfahrzeuge des Flughafens Zürich sind sieben Tage die Woche im Einsatz und gehören zu den meist­genutzten Fahrzeugen des Flughafens. Nach über einem Jahrzehnt täglicher Nutzung wurden die bisherigen LKW nun durch emissionsfreie Elektrofahrzeuge ersetzt. Die neuen Elektro-LKW sind die ersten elektrisch betriebenen Lastwagen der Flughafen Zürich AG. Sie sind mit Presshydraulik und einem ähnlich grossen Sammelvolumen ausgestattet wie ihre fossil betriebenen Vorgänger und verfügen über eine ähnliche Reichweite. Bis 2040 werden gemäss heutiger Planung über 330 Fahrzeuge mit E‑Antrieb unterwegs sein. Der Strom dafür stamme ausschliesslich aus erneuerbaren Energiequellen, so die Flughafen Zürich AG. Die 35 Spezialfahrzeuge, für die voraussichtlich kein elektrischer Antrieb möglich ist, würden ab spätestens 2040 vollständig mit erneuerbarem Treibstoff angetrieben. Dazu hat der Flughafen Mitte Dezember 2024 mit Synhelion – einem Hersteller von Solartreibstoffen – einen Abnahmevertrag für jährlich 30 000 Liter Solar-Diesel ab 2027 unterzeichnet (siehe Artikel links). Gemäss der Medienstelle des Flughafens würde diese Menge «umfassende Tests zur Eignungsabklärung ermöglichen». 2023 wurden insgesamt rund 440 000 Liter Diesel und 42 000 Liter Benzin benötigt. Der Flughafen geht davon aus, dass  der Bedarf aufgrund der schrittweisen Elektrifizierung der Fahrzeugflotte im Jahr 2030 bei 295 000 Liter Diesel und 12 000 Liter Benzin liegen wird. Für das Jahr 2035 rechnet er mit 180 000 Liter Diesel (und keinem Benzin mehr).

Bis zum Jahr 2040 wird der Bedarf bis auf etwa 28000 Liter Diesel gesenkt – dieser Bedarf wird dann vollständig mit erneuerbarem Treibstoff abgedeckt.

Spanier 2026 nur noch elektrisch

Andere Flughäfen machen aber noch schneller vorwärts mit der Elektromobi­lität: München (2023: 37 Mio. Passagiere) betreibt seit Ende 2024 37 Elektrobusse unterschiedlicher Grösse und hat ver­gangenen Herbst weitere 49 bestellt. Ziel: ­Bereits 2035 und damit 5 Jahre vor Zürich Netto-Null erreichen. Frankfurt (2023: 59,3 Mio. Passagiere) will dieses Ziel ebenso wie die meisten deutschen Flughäfen 2045 erreichen und betreibt heute 740 Fahrzeuge elektrisch (20 Prozent).

Die nach Passagierzahlen weltweit grösste Flughafenbetreiberin will ebenfalls bis 2040 Netto-Null erreichen und sogar bis 2026 nur noch nachhaltig betriebene Fahrzeuge einsetzen (davon 26 Prozent elektrisch). Barcelona (2023: 50 Mio. Passagiere) und Madrid (2023: 60,2 Mio. Passagiere) sollen bis 2026 ausschliesslich elektrische Passagierbusse einsetzen. Die spanische Aktiengesellschaft, mehrheitlich in Staatsbesitz, betreibt 46 Flughäfen in Mexiko, USA, Kuba, Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Schweden und Grossbritannien. (rs./pd.)

Gwunderbrunnen

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