Energie möglichst ohne CO₂

Die Flughafen Zürich AG baut eine neue Energiezentrale. Gemeinsam mit einem saisonalen Energiespeicher im Erdreich und einem Niedertemperaturnetz bildet die neue Zentrale das Rückgrat einer klimafreundlicheren Energieversorgung.

Der Flughafen Zürich ist in Bezug auf seine Grösse und seine Komplexität mit einer Stadt vergleichbar. Entsprechend hoch ist der Energiebedarf für das Hei-zen und Kühlen. Nun entsteht eine neue Energiezentrale von der Grösse einer Dreifachturnhalle als eines der Elemente zur Reduktion der damit verbundenen Emissionen.

Die Zentrale wird zwischen dem Parkhaus 6, dem Hotel Radisson Blu und dem Operation Center 1 gebaut. Die unterirdische Bauweise stelle sicher, dass der zen­tral gelegene Platz oberirdisch weiterhin genutzt werden könne, schreibt der Flughafen in einer Mitteilung. Im Inneren wird die Energiezentrale mit Wärmepumpen und Kältemaschinen mit einer Gesamtleistung von 12 bis 15 Megawatt ausgerüstet. Genug, um mittelfristig rund zwei Drittel des Wärme- und Kältebedarfs der Terminals und der benachbarten Gebäude am Flughafenkopf abzudecken. Der Bau dauert mindestens zwei Jahre. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2027 geplant.

«Mit der neuen Energiezentrale schaffen wir die Grundlage, um unsere Gebäude am Flughafenkopf künftig effizient und emissionsfrei mit Wärme und Kälte zu versorgen», wird Lydia Naef, Chief Real Estate Officer der Flughafen ­Zürich AG, in der Mitteilung zitiert. «Damit kommen wir unserem Ziel, bis 2040 netto null unternehmenseigene CO₂-Emissionen zu erreichen, einen grossen Schritt näher.»

Wärme und Kälte speichern

Die Energiezentrale sei eingebettet in ein ganzheitliches Energiekonzept, das auf die saisonale Speicherung von Wärme und Kälte im Erdreich setzt. Dafür erkundet die Flughafen Zürich AG seit 2022 die Nutzung einer eiszeitlichen Rinne in 300 Metern Tiefe. 2024 wurde ein erster Testbrunnen realisiert, aktuell wird ein zweiter gebaut. Die bisherigen Ergebnisse zeigen: Das Potenzial, dort im Sommer Wärme für den Winter und Kälte für den Sommer zu speichern und wieder nutzbar zu machen, sei vielversprechend. Die Erkundung der Rinne in diesem Ausmass ist einzigartig und wird aufgrund ihres Pioniercharakters vom Bundesamt für Energie gefördert.

«Technisch setzen wir mit unserem Plan zur Dekarbonisierung der Infrastruktur auf innovative Systeme», so Guido Hüni, Leiter Energie und Dekarbonisierung der Flughafen Zürich AG. «Die Kombination aus Wärmepumpen, saisonaler Energiespeicherung in einer eiszeitlichen Rinne oder über Erdsondenfelder und ­einem Niedertemperaturnetz erlaubt es uns, die Klimawirkung beim Heizen und beim Kühlen signifikant zu reduzieren.»

6500 Tonnen CO₂ «in der Rinne»

Kann die Rinne wie geplant erschlossen werden, spart sie künftig zusammen mit der Energiezentrale und dem neuen Niedertemperaturnetz jährlich rund 6500 Tonnen CO₂ ein. Bis 2030 sollen die Emissionen am Flughafenkopf um rund 35 Prozent auf rund 15 900 Tonnen pro Jahr sinken – trotz des weiteren Flächenwachstums und steigender Anforderungen. Bis 2040 schliesslich will die Flughafen Zürich AG die unternehmenseigenen Treibhausgasemissionen – also ohne den Flugverkehr – auf netto null senken. (pd.)

Gwunderbrunnen

19.12.2025 - 14:00
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