E-Zigaretten hatten den Grossbrand ausgelöst
Die Batterien von E-Zigaretten sind für die Recyclingcenter ein Problem. Sie sind auch die Ursache für den Brand im Juli im Walliseller Mülliland, der einen Millionenschaden verursachte.
Sieben Stunden brauchten die rund 200 im Einsatz stehenden Männer und Frauen der Feuerwehr am 11. Juli 2023, um das am Morgen ausgebrochene Feuer im Recyclingcenter Mülliland an der Walliseller Kriesbachstrasse unter Kontrolle zu bringen. Eine Halle stand im Vollbrand, die Rauchentwicklung war dramatisch. Glücklicherweise kamen bei diesem Grossbrand keine Personen zu Schaden. Der Sachschaden freilich überschritt die Millionengrenze deutlich.
Nun weiss man auch, was die Ursache für dieses Inferno war. Wie Peter Nardo, Geschäftsführer von Remondis Recycling, in der Sendung «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens vergangene Woche erklärte, seien falsch entsorgte Akkus von E-Zigaretten dafür verantwortlich. Diese seien in einem Abfallsack vom Züri-Fäscht angeliefert worden. «Diese Lithium-Ionen-Batterien, die nicht nur in E-Zigaretten stecken, stellen für die Recyclingbranche ein grosses Problem dar», führte er aus. Häufig würden sie nicht korrekt entsorgt, landen im Kehricht oder beim Karton. Beim Schreddern oder Pressen im Recyclingcenter, aber auch schon zuvor beim Transport im Abfallwagen können sie sich dann entzünden.
«Regelmässig, das bedeutet monatlich, müssen wir bei uns in Wallisellen mehrmals solche Brände löschen.» In der Regel habe das geschulte Personal diese Brände schnell unter Kontrolle, so Nardo weiter. Die Gefahr gehe vielmehr von nicht entdeckten Mottbränden aus, die dann beispielsweise über das Wochenende, wenn kein Personal vor Ort ist, vor sich hinglimmen und dann ein grosses Feuer verursachen können. Handlungsbedarf in dieser Angelegenheit ist jedenfalls für Nardo dringend angezeigt. Man müsse den Konsumentinnen und Konsumenten deutlich und vermehrt klarmachen, dass E-Zigaretten wie alle anderen Elektrogeräte zu behandeln seien. «Sie gehören zurück zur Verkaufsstelle oder müssen korrekt als Elektroschrott entsorgt werden.»Markus Lorbe