Drei Viertel der neu Zugezogenen arbeiten

76 Prozent der in den letzten 3 Jahren in den Kanton Zürich zugezogenen Personen sind erwerbstätig. Nach rund 10 Jahren sind es 83 Prozent – und damit mehr als in der gesamten Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Und die meisten haben einen Hochschulabschluss.

Die Bevölkerung im Kanton Zürich wächst – und zwar hauptsächlich wegen der Zuwanderung aus dem Ausland. Diese erfolgt zu einem grossen Teil über den Arbeitsmarkt. Das Amt für Arbeit hat mit dem Amt für Wirtschaft diese Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt genauer angeschaut. Die Analyse «Erwerbsmigration in den Kanton Zürich» zeigt, wie die Zuwanderung mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt zusammenspielt, wer überhaupt zuwandert und in welchen Branchen und Berufen Zugewanderte am häufigsten arbeiten.

Ausgeklammert wurden die Zuwanderung in die nicht ständige Wohnbevölkerung sowie der gesamte Asylbereich samt Personen mit dem Schutzstatus S.

Die Zuwanderung erfülle in erster ­Linie die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts, haben die kantonalen Ämter herausgefunden. «Je mehr inländische Stellensuchende es gibt, desto tiefer ist tendenziell die Erwerbszuwanderung», sagt Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh. «Sinkt hingegen die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte im Inland, nimmt der Bedarf an ausländischen Arbeitskräften und die Erwerbszuwanderung entsprechend zu.» Im Schnitt sind zwischen 2010 und 2024 jährlich rund 15 000 Personen mehr aus dem Ausland zu- als abgewandert. Unter den in den letzten 3 Jahren ­Zugewanderten im erwerbsfähigen Alter arbeiten rund 76 Prozent. Nach etwa 10 Jahren liegt der Wert bei 83 Prozent und übertrifft damit jenen der gesamten Zürcher Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter.

Jung und hochqualifiziert

Wer neu in den Zürcher Arbeitsmarkt ­zuwandert, ist im Schnitt rund 10 Jahre jünger als alle Zürcher Erwerbstätigen: Das mittlere Alter der zugewanderten Erwerbstätigen liegt bei 32 Jahren. Das kürzlich veröffentlichte Wirtschaftsmonitoring des Amts für Wirtschaft hat auch gezeigt, dass sich die Arbeitsmarktschere im Kanton Zürich zunehmend öffnet. Immer mehr Menschen werden pensioniert, während weniger Junge nachrücken. In diesem Kontext spiele auch die Zuwanderung in den Zürcher Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle, so der Kanton. «Die Erwerbsmigration verjüngt den Kanton Zürich, was sich insbesondere positiv auf die Demografie auswirkt», sagt Carmen Walker Späh.

Heute sind wie vor rund 10 Jahren deutlich mehr Männer als Frauen in den Zürcher Arbeitsmarkt eingewandert – 2023 waren 58 Prozent Männer. Fast 70 Prozent der in den letzten 3 Jahren ­zugewanderten Arbeitskräfte verfügen über einen Tertiärabschluss – also über eine höhere Berufsbildung oder einen Universitätsabschluss. Vor 10 Jahren waren es noch rund 60 Prozent. Diese Entwicklung ist zwar nicht auf Zugewanderte beschränkt, zeigt sich in dieser Gruppe aber besonders deutlich. Der hohe Anteil tertiär gebildeter Einwanderer im Kanton Zürich dürfte insbesondere damit zusammenhängen, dass im Kanton Zürich viele internationale Konzerne und Hauptsitze globaler Firmen in den Bereichen IT und Finanzen angesiedelt sind, die viele hochqualifizierte Fachkräfte rekrutieren.

Vor allem Softwareentwickler

Ein besonderer Schwerpunkt liegt im IT- und Kommunikationsbereich: Rund 12 Prozent der zugewanderten Erwerbstätigen arbeiten in dieser Branche, die meisten Personen sind in der Softwareentwicklung tätig. Gleichzeitig besteht bei den Zugewanderten eine breite berufliche Streuung, von der Finanzwirtschaft über die Unternehmensberatung bis hin zu Gastronomie und Reinigung. Insgesamt zeigt sich eine gewisse Zweiteilung: «Zuwanderer sind sowohl überproportional oft in Berufen am oberen als auch am unteren Ende des Spektrums der Qualifikationsanforderungen tätig», sagt Studienautorin Miriam Hofstetter vom Kompetenzzentrum Arbeit im Amt für Arbeit. (pd.)

Gwunderbrunnen

19.12.2025 - 14:00
28.11.2025 - 14:00
31.10.2025 - 14:00
29.09.2025 - 14:00
26.09.2025 - 14:00
25.09.2025 - 09:00
22.09.2025 - 14:00
Zur Agendaübersicht