Die Swiss Band hat Multitalent eingeladen
Diesen Sonntag, 16. März findet im Stadtsaal Kloten ein besonderes Konzert statt: Die Swiss Band und das deutsche Multitalent Johanna Maria Iser stehen gemeinsam auf der Bühne. Ein Teil der Einnahmen geht an die Stiftung Lebenshilfe.
Johanna Maria Iser ist eine vielseitig begabte Persönlichkeit. Aktuell steht sie in der Konzertshow «Love Amy» in Heilbronn als Amy Winehouse auf der Bühne. Bis Ende Juli wird die staatlich ausgebildete Sängerin (Jazz, Populärmusik) und Gesangsdozentin in 22 Shows gespielt haben. Am Sonntag, 16. März, kommt die Sängerin, Songwriterin, Autorin, Mentorin und Unternehmerin in die Schweiz, wo sie gemeinsam mit der Swiss Band zu Gast in Kloten sein wird.
Auf die Frage, welchen Bezug sie zur Schweiz hat, antwortet Iser: «Während meines Jazz-Studiums legte ich einen berufsbedingten Zwischenstopp in Basel ein. Zudem hätte ich mit der Swiss Band während der Pandemie am Montreux Jazz Festival singen können.» Weil dies wegen der Einschränkungen nicht zustande kam, freue sie sich nun auf den Auftritt in Kloten.
Mitch, Bobby und Chick
Als international gefragte Sängerin ist Iser bereits weit herumgekommen. So stand sie unter anderem mit dem Vater von Amy Winehouse, dem Sänger und Dirigenten Bobby McFerrin oder dem bedeutenden Jazz-Pianisten Chick Corea auf der Bühne. «Mit Mitch, dem Vater von Amy, durfte ich sogar Teil eines Duett-Albums sein.» Die Sängerin ergänzt: «Amy ist womöglich die Musikerin, die mich mitunter am nachhaltigsten geprägt hat. Daher war der Auftritt mit Mitch und die folgende Zusammenarbeit etwas Besonderes.» Dass Johanna Maria Iser derzeit als Amy auf der Bühne steht, empfindet sie als weiteres Highlight. Man könnte auch sagen: Ein Kreis schliesst sich. Iser betont aber auch: «Als Amy zu performen fühlte sich von Anfang an sehr organisch an, obwohl mir absolut bewusst ist, dass ich sie nicht ersetzen kann.» Iser fühle sich Winehouse sehr verbunden, zumal sie «das beschreibt, was mich als Künstlerin bewegt, nämlich den Spagat zwischen kompletter Offenbarung, dem autobiografischen Schreiben und der damit verbundenen Verletzlichkeit, der man als Künstlerin ausgesetzt ist». Zudem käme ein nicht zu unterschätzender Faktor hinzu, «nämlich eine öffentliche Person zu sein, was mir zu denken gibt», führt Iser weiter aus. Zum einen sei da der Wunsch, gesehen zu werden. Dem gegenüber stehe das Risiko, sein Innerstes nach aussen kehren zu müssen, missverstanden oder gar ausgeschlachtet zu werden.
«Ich möchte ein Vorbild sein, ohne dabei perfekt wirken zu wollen. Es geht immer um Balance – und darum bemühe ich mich.»
Iser spricht in diesem Zusammenhang den Club 27 an, zu dem neben Amy Winehouse unter anderem Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison oder auch Kurt Cobain gehören, die früh starben. Die Künstlerin vermutet, dass die Menschen in jungen Jahren ihrer Karriere einerseits hungrig auf das Leben seien und andererseits aber auch sehr verletzbar seien und infolgedessen das Risiko von Abhängigkeiten und Drogen gross sei. «Mein Wunsch ist daher, den Künstlerinnen und Künstlern ein gesünderes Leben zu vermitteln.» Dazu zähle, sich ausgewogen zu ernähren und viel Sport zu treiben, wie sie es tue. «Ich möchte ein Vorbild sein, ohne dabei perfekt wirken zu wollen. Es geht immer um Balance – und darum bemühe ich mich.»
Frei von Normen
Auf die Frage, woran das liegt, dass zahlreiche Kulturschaffende «nach einem musikalischen Höhenflug in den tiefen Fall» übergehen und womöglich im Niemandsland verschwinden, antwortet Johanna Maria Iser, die neben ihrer Tätigkeit auf Bühnen auch als Autorin beim Musikverlag «Modern Soul» unter dem Namen Ezee geführt ist, der Markt sei schlicht und ergreifend übersättigt. «Als ehemalige Teilnehmerin einer Castingshow kann ich ein Lied davon singen. Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich diesen Weg einschlagen möchte. Bei Castingshows geht es nie darum, als Sieger von der Bühne zu gehen. Der Unterhaltungswert steht über allem.» Wer durch eine solche Teilnahme den grossen Erfolg vor Augen habe, sei auf dem Holzweg. «Je schneller es nach oben geht, desto zügiger geht es wieder abwärts. Auch wenn ich mir es nicht anmasse, irgendjemandem in diesem Zusammenhang Ratschläge zu geben, erachte ich es als wichtig, einen Weg zu finden, mit emotionalen Schwankungen umzugehen, und sich womöglich ein dickes Fell anzulegen. Denn nur die wenigsten erklimmen den Thron und können sich halten.»
Und weil es so ist, tanzt Johanna Maria Iser auf mehreren Hochzeiten. «So absolvierte ich zahlreiche Aus- und Weiterbildungen, was mir hilft, mein künstlerisches ‹Ich› besser zu verstehen.»
Im Augenblick arbeitet die Unternehmerin unter anderem als Vocal Coach. Zudem baut sie sich ein weiteres Standbein auf: «Mit der ‹True Artist School›, die ich momentan entwickle, möchte ich Künstlerinnen und Künstlern, aber auch Unternehmern oder Rednern und solchen, die in die Öffentlichkeit treten wollen, ein vielseitiges Coaching vermitteln. Das kann auf psychischer, physischer, mentaler, aber auch spiritueller Ebene geschehen.» Dazu gehöre auch die Selbstdarstellung und selbstbewusstes Auftreten, Körpersprache und Körperhaltung. Kurz gesagt gehe es darum, sich von gesellschaftlichen Normen freizumachen und sich selbst zu lieben.
Musikalisch ist das Multitalent im Hip-Hop, im Soul wie auch im Jazz zu Hause: «Ich bin mit Jazz gross geworden. Das Besondere an dieser Art von Musik ist, dass sie maximale Freiheit garantiert und sich untypisch zur Popmusik bewegt.» Nicht zu unterschätzen sei die eigene Sprache und besondere Art der Interaktion.
Für einen guten Zweck
Der gemeinsame Auftritt mit der Swiss Band ist nicht zuletzt aufgrund der Gastsängerin ein Muss. Ein Teil der Einnahmen kommt der Stiftung Lebenshilfe zugute. Die Stiftung unter der Leitung von Christine Lienhard hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Beeinträchtigung und Demenz zu fördern und ihnen Lebensfreude zu vermitteln.
Mit Swing in den Sonntag und mehr ...
Am Sonntag, 16. März, lädt die Swiss Band die ganze Familie zum Matinee-Konzert «Swing & more» ein. Die Big-Big-Band entführt ihre Zuhörerinnen und Zuhörer unter der Leitung von Matt Stämpfli in die Swing-Time und mehr.
Im Stadtsaal Schluefweg in Kloten erwartet die Besucherinnen und Besucher ein abwechslungsreiches Konzert mit Klassikern, frisch interpretiert von der 40‑köpfigen Swiss Band. Nach dem Konzert sind alle zu einem Apéro eingeladen. Kostenloser Kinderhütedienst für Kinder von 1 bis 6 Jahren ab 10.30 Uhr bis Konzertende.
Tickets: Erwachsene 30 Franken, Jugendliche und Studenten 15 Franken, Kinder (bis 6 Jahre) gratis. Tickets unter https://swiss-band.ch/sam.
Mehr zu den Künstlern und der Stiftung unter: www.johannamariaiser.com, www.swiss-band.ch, www.stiftung-lebensfreude.ch