Der Zauberwald am Uetliberg

Bruno Schlatter

So genannte «Zauberwälder» gibt es immer mehr, PR-beflügelt beim Flughafen oder in Tourismusgebieten. Doch das Original, das steht vorunserer Nase: der Uetliberg. Nun muss man ihn nur (wieder) neu entdecken.

Ein typischer Novembertag. Feuchter Morgennebel umhüllt die Stadt. Lohnt sich ein Aufstieg oder die Bahnfahrt zum Zürcher Hausberg auf der Suche nach der Sonne, ist die Frage. Waren es früher das Tram Nr. 13 und ich glaube auch noch die Nr. 14, die uns mit dem Schild vorne am Tram die frohe Botschaft mit einem «Uetliberg hell» verkündete, gibt es aber auch heute eine gute Lösung. Die «Live Cam» auf dem Uetliberg liefert in Echtzeit das Panorama vom Fernsehturm über dem Kulm bis zu den Alpen. Eine Freude, wenn das Bild klar und deutlich die fotogene Nebeldecke über der Stadt Zürich bis weit zum Obersee auf meinem Mobiltelefon anzeigt. Dann heisst es hinauf auf den Zürcher Hausberg.

So stehe ich eine Stunde später auf der Uto-Kulm-Terrasse, die ich mit der Uetlibergbahn und einem kurzen Fussmarsch erreicht habe. Es lachen die Sonne und eine attraktive Nebeldecke. Der morgendlich Ausflug hat sich gelohnt.Aber ebenso attraktiv und wahrlich ­etwas fürs Auge ist der Abstieg zu Fuss durch die Nebelgrenze. Langsam kämpfen sich die Sonnenstrahlen durch die Nebeldecke.

Wunderschöne Lichtgebilde

Die Bäume beginnen in den Baumkronen hell in roten und blauen Farbtönen zu leuchten und verteilen die Strahlen durch Bäume und Äste auf den Waldboden. Es entstehen wunderschöne geometrische Lichtgebilde. Mal eher sanft, dann wieder voll Kraft in der Sonne, je nach Dicke der Nebelschwaden. Ein stimmungsvoller Zauberwald entsteht. Dutzende von grossen, kunstvoll gewobenen Spinnennetzen, noch nass vom Morgentau, leuchten im Gegenlicht der Sonne. Da sich die Sonne heute fast im selben Tem­po wie mein Abstieg durch den Nebel kämpft, ermöglicht es mir fast bei jedem Blick zurück in den Wald, ein anderes Foto zu machen.

Doch bald hat mich die Sonne überholt und der Zauberwald vom Uetliberg ist für heute vorbei. Aber jetzt hat es Sonne für alle!

PS: Alle Bilder wurden mit dem Handy Google Pixel 8 Pro gemacht.

Gwunderbrunnen

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