«Bülacher Spital-Modell» bewährt sich

Im Juni 2024 wurde am Spital Bülach das neue Arbeitszeitmodell für die Pflege eingeführt. «Das Fazit nach einem Jahr fällt sehr positiv aus», schreibt die Spitalleitung in einer Mitteilung.

Die Pflegemitarbeitenden können zwischen verschiedenen Einsatzstufen wählen. Sie entscheiden, ob sie in die Stufen Fix, Flex Day bzw. Flex oder Superflex eingeteilt werden möchten. Je flexibler sie dabei sind und je häufiger sie kurzfristig einspringen, desto höher sind die Lohnzulagen.

In der Stufe Fix muss nur zu fixen Arbeitszeiten gearbeitet und nicht eingesprungen werden. Bei Fix und Flex Day müssen keine Nachtdienste geleistet werden. In den Stufen Flex Day bzw. Flex müssen sie mindestens zwölfmal pro Jahr ­einspringen oder der Dienste tauschen. In der Stufe Superflex akzeptieren die ­Mitarbeitenden eine flexible Dienstplanung, Nachtdienste und dass sie mindestens 18‑mal pro Jahr einspringen oder Dienste abtauschen müssen. Je nach Stufe erhalten sie eine Lohnzulage von bis zu 350 Franken pro Monat. Der Vorteil liege darin, dass die Mitarbeitenden je nach Lebenssituation alle drei Monate die Stufe wechseln können, schreibt die Spitalleitung, und Daniela Pfeifer-Stöhr, Direktorin Pflege und Therapien, ergänzt: «Das erleichtert die optimale Vereinbarkeit von Beruf und Familie insbesondere für die Pflegemitarbeitenden.»

Der Erfolg des Modells könne sich sehen lassen, ist der Medienmitteilung weiter zu entnehmen: Seit dessen Einführung sei die Fluktuationsrate um 69 Prozent gesunken und die Absenzenquote um 34 Prozent. Auch sei der Bedarf an Temporärkräften von 856 Einsätzen im Jahr 2022 auf 30 im Jahr 2024 gesunken.

Knapp 1 Million Mehrkosten

Trotz der jährlichen Mehrkosten von 900 000 Franken durch die Zulagen fällt das Fazit für die Spitalleitung positiv aus. So seien allein durch den geringeren Bedarf an Temporärkräften die Kosten um 1,235 Millionen Franken gesunken. Zudem könne das Spital einen sehr positiven Effekt auf die Zufriedenheit der Angestellten (90 Prozent Zufriedenheit) sowie auf eine einfachere Stellenbesetzung feststellen.

Für HRM-Leiter Manuel Portmann ist das Modell deshalb ein voller Erfolg: «Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Neben den finanziellen Einsparungen ist die Zufriedenheit der Mitarbeitenden der beste Beweis, dass sich das Modell bewährt hat.»

Grosses Interesse

Das Interesse am «Bülacher Modell» ist nach wie vor sehr gross. Seit der Einführung haben Manuel Portmann und Daniela Pfeifer-Stöhr viele Anfragen aus dem Gesundheitswesen, aber auch von Unternehmen aus verschiedenen anderen Branchen erhalten. «Der Vorteil unseres Arbeitszeitmodells ist unter anderem, dass es auch branchenunabhängig angepasst und eingesetzt werden kann», erklärt Manuel Portmann.

Mehr Informationen: www.spitalbuelach.ch

Gwunderbrunnen

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