Ringstrasse wieder frei
Die Ringstrasse – die das ganze Grossackerquartier erschliesst – ist fertig saniert. Ihre Teilsperrung hat nicht nur letzte Woche für ein paar Unannehmlichkeiten gesorgt.
Seit vergangenem Donnerstag, 15 Uhr, ist die frisch sanierte Ringstrasse wieder komplett offen und das ganze Grossackerquartier direkt via Kreisel Wallisellerstrasse erreichbar. Für den Endspurt der Bauarbeiten wurde sie während zweieinhalb Tagen komplett gesperrt. So konnte nicht nur die Sicherheit der Bauarbeiter vor Ort, sondern auch die Qualität des Deckbelages erhöht werden, weil er in einem Stück eingebaut werden konnte.
Weil der Kanton kein Baustellen-Lichtsignal an seiner Wallisellerstrasse und auch Wallisellen keinen Umweg über sein Stadtgebiet erlaubt hatte, musste Opfikon eine Umleitung über ihre eigenen Strassen planen. Sie führte über Obere Wallisellerstrasse, Reservoir-, Dietlikoner-, Dorf-, Untere Bubenholz- und Glatthofstrasse.
Anfangs ohne Lichtsignal
Vor allem zu Beginn sei die Verkehrsführung vielen neu gewesen, resümiert Stefan Hübscher, stellvertretender Chef der Stadtpolizei Opfikon. «Mit der Zeit hat es sich eingependelt.»
Schwierigkeiten bereiteten etwa die engen Platzverhältnisse vor allem im oberen Dorfteil, wo auch der Quartierbus 762 verkehrt. Deshalb installierte die Polizei vor der Reservoirstrasse nachträglich ein Lichtsignal mit Busbevorzugung, um gefährliches Kreuzen zu verhindern – was jedoch nicht vollends gelang, wie es auf Anfrage bei den Verkehrsbetrieben Glattal (VBG) hiess: Entweder weil das Funksignal des Busfahrers nicht durchkam und er trotzdem durchfuhr oder weil sich der Gegenverkehr nicht immer an das Rotlicht hielt und die Fahrzeuge aufs angrenzende Wiesland auswichen, was man bei den VBG bedauert.
Auch der «Speedy», das schwarze Gerät, welches die gemessene Geschwindigkeit anzeigt, kam zum Zuge – zwischendurch auch «scharf», will heissen, es zeigte Tempi über den erlaubten 30 km/h nicht nur an, sondern speicherte sie zeitweise auch. Zudem war die Stadtpolizei öfter vor Ort präsent und führte Kontrollen durch. Die Anzahl Bussen habe sich aber in Grenzen gehalten. «Es ging dabei immer um die Sicherheit», betont Stefan Hübscher, «denn es gibt hier keine Trottoirs.» Natürlich sei der grosse Verkehr während der Bauzeit ungewohnt gewesen. «Doch die Anwohner und Autofahrenden, die auch auf uns zugekommen sind, haben Verständnis für die Massnahmen gezeigt.»
Parkierte Autos als Hindernis
Probleme gab es ferner mit parkierten Autos. So auch am Mittwoch vergangener Woche: Weil die Oberdorfstrasse zuletzt am Dienstagmittag teilweise von falsch parkierten Autos gesäumt war und es eng wurde, gab es hier kurzfristig noch ein weiteres Parkverbot. «Dieses bleibt aber über den Abschluss der Bauarbeiten an der Ringstrasse bestehen», so Stadtpolizist Stefan Hübscher. «Wir wollen die Situation beobachten.» Möglicherweise hat dies gar nichts mit der Baustelle zu tun. Im Rahmen der neuen Parkierungsverordnung 2012 ist in dieser Zone aber das Parkieren überall erlaubt, wo es die Strassenverkehrsordnung zulässt – auch ohne markierte Parkfelder.
Herausfordernd war die Situation für die Chauffeure: Zweimal gab es Blechschaden an einem Bus, einmal eine Reklamation bei den VBG. Im Februar blockierte zudem eine Privatperson den Bus in der engen Dorfstrasse. Sie war der Meinung, das dortige Lastwagenverbot müsse auch für Busse gelten; die Polizei klärte die Situation. Danach – und wegen der Schulhäuser an der Dorfstrasse – schickten die VBG sämtliche Busse nicht mehr via Dorf-, sondern via Bubenholzstrasse nach Glattbrugg.
Zufrieden mit dem Resultat
Die Stadt zieht ein positives Fazit: Dank der frühen Absprachen mit dem Kanton und seiner Fachstelle Veloverkehr, mit Stadt- und Kantonspolizei, VBG sowie Energie Opfikon habe alles geklappt; man sei auch seitens der Bevölkerung auf viel Akzeptanz und Verständnis gestossen, so Rico Kummer, Projektleiter Tiefbau in der Abteilung Bau und Infrastruktur, trotz der Umleitung: «Manche wussten gar nicht, dass es noch einen anderen Weg aus dem Quartier gibt», stellte der erfahrene Projektleiter fest.
Dass dieser auch künftig als neu entdeckter Schleichweg benutzt wird, glaubt der Projektleiter nicht. «Es wollen doch alle die wunderbare neue Ringstrasse erleben», scherzt er und schiebt ernsthaft nach: «Statt des schmalen Grünstreifens in der Mitte gibt es nun eine grössere Fläche am Rand, wo demnächst noch Bäume gepflanzt werden.» Auch für die Velos wurde die Situation mit Verkehrsinseln und einer Abbiegespur in die Rebhalde verbessert.
Die nächste grössere Baustelle folgt dann in den Herbstferien: Für die Sicherheit der Kinder beim neuen Schulhaus Bubenholz gibt es dort zusätzliche Fussgängerstreifen.