Opfikon zahlt 11-mal mehr in den Finanzausgleich ein als 2023

Markus Lorbe

Dank eines guten Rechnungs­abschlusses 2024 muss Opfikon im kommenden Jahr 44 Millionen Franken in den kantonalen Finanzausgleich ein­zahlen. Auch die Nachbar­gemeinden Kloten und Wallisellen werden kräftig zur Kasse gebeten.

Der kantonale Finanzausgleich ist eine riesige Geldumverteilungsmaschinerie. Er gleicht die Gegensätze zwischen finanzstarken und finanzschwachen Gemeinden aus und berücksichtigt individuelle Sonderlasten. Dies mit dem Ziel, dass allen Kantonseinwohnerinnen und -einwohnern staatliche Einrichtungen zu einem vergleichbaren Preis zur Verfügung stehen. 1,1 Milliarden Franken werden gemäss ­aktuellen Zahlen des Gemeindeamts so 2026 umverteilt.

27 zahlen ein

27 Gemeinden zahlen dabei in den Ausgleichstopf ein, 126 Gemeinden erhalten Finanzmittel daraus und 7 Gemeinden zahlen weder ein noch schöpfen ab. Ermittelt werden die Zahlungen anhand der Rechnungsabschlüsse 2024 und der so errechneten Steuerkraft pro Kopf im Vergleich zum kantonalen Mittel, umgerechnet auf ­einen für alle Gemeinden gleichen Steuerfuss von 100 Prozent.

Die finanzstärksten Gemeinden gruppieren sich traditionellerweise allesamt um den Zürichsee in nächster Nähe zur Stadt Zürich. So wird etwa die Gemeinde Küsnacht 108 Millionen Franken für den Finanzausgleich lockermachen müssen. Nicht weit dahinter folgen aber drei Städte im mittleren Glattal, nämlich Wallisellen, Opfikon und Kloten. In Wallisellen beträgt die relative Steuerkraft pro Kopf 7535 Franken, das kantonale Mittel liegt bei 4301 Franken. So werden 33,9 Millionen Franken fällig.

Fast 100 Millionen Franken mehr

Auch Kloten und Opfikon konnten in ihren Rechnungen hohe Ertragsüberschüsse ausweisen. Kloten wird den Ausgleichstopf mit 44,5 Millionen Franken, Opfikon mit 44 Millionen Franken alimentieren. Zusammen ergibt das einen ordentlichen Batzen von 122,4 Millionen Franken – deutlich mehr als noch in der Vorperiode. Da waren es nur 26,8 Millionen Franken, wovon Opfikon 4 Millionen Franken beisteuerte. So muss die «Glatt-Stadt» 11-mal mehr Geld abgeben als letztes Jahr. Der Grund sind die deutlich reicher sprudelnden Firmensteuern.

Etwas anders sieht es bei Wallisellens Nachbarn Dübendorf, Dietlikon und Bas­sersdorf aus. Die Einhornstadt erhält satte 18,6 Millionen Franken aus dem Ausgleichstopf, Dietlikon 2,8 Millionen und Bassersdorf 15,2 Millionen. Bülach als weiteres Beispiel erhält 35 Millionen Franken. Am meisten erhält die Stadt Winterthur: 266 Millionen Franken, wobei darin 90 Millionen für den Zentrumslastenausgleich enthalten sind. In einer eigenen Liga spielt die Stadt Zürich. Sie bezahlt 426 Millionen Franken, erhält aber im Gegenzug via Zentrumslastenausgleich 432 Millionen. Ein Nullsummenspiel.