Leere Büros bleiben leer

Roger Suter

Aus leeren Büros Wohnungen machen, lautete die Idee der SP Opfikon. Der Gemeinderat winkte aber ab und wollte die Umwandlung nicht vereinfachen.

Auf der einen Seite herrscht Wohnungsnot in der Stadt Zürich und zunehmend auch in der Agglomeration, auf der anderen Seite stehen Büroräume etagenweise leer. In Zahlen: Die Leerwohnungsziffer beträgt in Opfikon 1,19 Prozent; von 1000 Wohnungen stehen also knapp 12 leer. Von 1000 Quadratmetern Büroflächen hingegen sind gemäss einer Studie der Immobilienfachleute von Jones Lang LaSalle (JLL) über 300 Quadratmeter ungenutzt. Gleichzeitig sei das Angebot an Flächen in den fünf grössten Büromärkten der Schweiz – Zürich, Genf, Bern, Basel und Lausanne – allein im vergangenen Jahr fast verdoppelt worden. In der Zürcher Innenstadt beträgt der Leerstand ­gerade mal 3 Prozent. Ins Hintertreffen geraten nun ältere, weniger gut erschlossene Gebäude, die modernen Anforderungen nicht mehr genügen.

Hier wollte die SP ansetzen: Ihr Pos­tulat wollte geprüft haben, wie man ­Büroräume einfacher zu Wohnzwecken umnutzen könnte. Da dies nur in sogenannten Mischzonen rechtlich überhaupt möglich ist, die meisten leeren ­Büros aber in Arbeitsplatzzonen stehen, wären Umzonungen nötig, was man in der ohnehin laufenden Revision der Bau- und Zonenordnung berücksichtigen könnte.

Vorstoss habe keine Wirkung

Davon wollten die übrigen Parteien aber nichts wissen: Sie lehnten es überaus deutlich ab, den Vorstoss der SP überhaupt an den Stadtrat zu überweisen. Er habe keine Wirkung, sagte Kevin Husi ­namens seiner SVP-Fraktion, «abgesehen vom administrativen Aufwand».

Postulant Thomas Wepf war nicht erst wegen der Ablehnung durch seine Ratskolleginnen und -kollegen enttäuscht, sondern schon vorgängig von der Antwort des Stadtrates, der offenbar nicht gerne Aufträge entgegennehme. «Er erklärt hier nur ausführlich, warum er nichts macht. Dabei wäre das im regionalen Richtplan relativ einfach anzupassen», findet Wepf. «Das Problem wird sich noch verschärfen.»

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