Hauseigene Kunst im Tertianum Bubenholz
Mit einer Vernissage haben die betagten Bubenholz-Künstlerinnen und Künstler ihre Werke gefeiert.
Typischerweise finden Vernissagen nicht in Alterseinrichtungen statt – und wenn, stellt jemand von auswärts seine Werke aus. An der Vernissage am vergangenen Freitag im Wohn- und Pflegezentrum Bubenholz gab es aber Bilder zu bestaunen, die genau hier entstanden waren – in der Aktivierung (siehe Ausgabe vom 25. September). Dort haben Bewohnerinnen und Bewohner im Lauf des Jahres gemalt, worauf sie Lust hatten. «Dabei hat jedes Bild seine eigene Geschichte», weiss Janine Rivoire Sigrist, welche den Malkurs seit zwei Jahren anbietet. Und die Bilder tragen die Handschriften ihrer Schöpfer: die knalligen Farben der italienischen Heimat, das Lieblingsblau. Manche arbeiteten Wochen an ihrem Werk, bis sie zufrieden waren; andere malten zwei Bilder gleichzeitig und mochten kaum warten, bis die Farbe trocken ist. Die einen sahen zuerst lieber zu, andere hatten ein Lied auf den Lippen.
Statt einer Laudatio wurden die Teilnehmenden an der Vernissage einzeln kurz vorgestellt und erhielten einen Blumenstrauss als Dank und Anerkennung für das Geleistete – wahrlich verdient, denn die meisten sind weit über 80 und hatten vorher noch nie einen Pinsel in der Hand. «Der Maltisch war vom ersten Tag an voll», erinnert sich Noelia Almeida von der Aktivierung. «Niemand wusste genau, wie das geht, alle haben einfach probiert.»
Viele der Bilder, die nun im Restaurant hängen, kann man übrigens kaufen; einige sind mit dem Vermerk «Reserviert» versehen: Treffender wäre allenfalls «unverkäuflich», denn meist möchten sie die Künstlerinnen und Künstler oder ihre Verwandten selber behalten.