Erster Japankäfer in Opfikon

Daniel Jaggi

Zur Beobachtung des  Japankäfers wurden diesen Sommer zehn mal mehr Fallen aufgestellt. Inzwischen wurden auch in Opfikon, Winkel und Bassersdorf Insekten gefunden.

Wie der Kanton mitteilte, ist das vom Japankäfer befallene Gebiet in Kloten nur «geringfügig» grösser geworden. Vereinzelt seien Tiere in geringer Entfernung ausserhalb des bisherigen Gebietes gefunden worden. «Der allergrösste Teil der Funde konzentriert sich weiterhin auf die Sportanlage Stighag und dort auf den Platz Nummer 4», erläutert Katharina Weber. Das sei positiv zu bewerten, so die Sprecherin der Zürcher Baudirektion.

Wie sich der Japankäfer aber innerhalb dieses Gebietes entwickelt hat, lässt sich offenbar nur vermuten. Weber kann deshalb nur eine Einschätzung abgeben. Grund: Das Fallennetz war dieses Jahr ein ganz anderes als letztes Jahr. «Dieses Jahr wurden 230 Trichterfallen aufgestellt, letztes Jahr waren es 23 und rund 120 Netzfallen. In den Netzfallen blieben die Japankäfer nicht gefangen, sondern verendeten irgendwo sonst und tauchten deshalb nicht in der Statistik auf.» Insgesamt seien dieses Jahr etwas weniger als doppelt so viele Käfer wie letztes Jahr in den Fallen gefunden worden. «Aber wie gesagt in zehnmal so vielen Fallen», betont Weber und fügt an: «Ohne Massnahmen wäre mit einem exponentiellen Anstieg zu rechnen gewesen, denn jedes Käferweibchen kann 40 bis 60 Eier legen.»

Die Fachleute gehen zudem davon aus, dass die Eiablage und auch die Larvenentwicklung während der trockenen und heissen Hauptflugzeit Anfang Juli stark erschwert war. «Und als das regnerische Wetter begann, waren die Fangzahlen bereits deutlich zurückgegangen», schreibt die Baudirektion auf Anfrage des «Stadt-Anzeigers». Vermutet wird ferner, dass sich die im Boden befindlichen Larven während der folgenden mehrwöchigen Trockenperiode im August schlecht entwickeln konnten.

Flughafen vor dem Käfer schützen

Dennoch ist die Ausbreitung des schädlichen Käfers unaufhaltsam. Kürzlich wurde ein Käfer in Opfikon, einer in Winkel und zwei in Bassersdorf gefunden. Einzelne Japankäfer wurden ferner bei der Autobahn-Raststätte Affoltern am Albis sowie in der Stadt Zürich in den Quartieren Aussersihl, Oerlikon und Unterstrass sowie bei der Hardbrücke und beim Carparkplatz Sihlquai eingesammelt (insgesamt 10 Insekten). Ob es sich dabei um sogenannte «blinde Passagiere» handelt, die mit Fahrzeugen aus dem Tessin oder Norditalien unbemerkt mitgereist sind, oder ob ein Zusammenhang zum Befall in Kloten besteht, ist unklar. Zur Überwachung hat der Kanton weitere Lockstofffallen in der Umgebung der neuen Fundorte aufgestellt. Ob 2026 in der Umgebung dieser Fundorte zusätzliche Massnahmen nötig sind, ist offen.

Noch nicht entschieden ist auch, welche Massnahmen im kommenden Jahr in Kloten gelten werden. Das entscheide der Bund im Winter ist von der Baudirektion zu vernehmen. Allerdings: Noch gibt es in Kloten eine Population, weshalb damit zu rechnen ist, dass auch im nächsten Jahr Massnahmen ergriffen werden. Zudem will man auch ein Übergreifen auf den Flughafen verhindern.

Bislang keine Verzeigungen

In Absprache mit der Baudirektion legte die Stadtpolizei Kloten bei ihren Patrouillen dieses Jahr ein besonderes Augenmerk auf Verstösse gegen das Bewässerungsverbot und das Verbot, Grüngut aus Kloten weg zu transportieren. 

Sie sei auch Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen, sagt Weber. «Es kam aber zu keinen Verzeigungen.» Das Bewässerungsverbot wurde aber längst nicht überall eingehalten. So stellte im Schulhaus Spitz eine Lehrperson zwei Rasensprenger auf, um den Kindern etwas Abkühlung zu verschaffen. Sie sei sich des Bewässerungsverbotes nicht bewusst gewesen, schreibt die Sprecherin, womit die Angelegenheit für die Baudirektion erledigt sei.

 

Mehr Informationen unter: www.zh.ch/japankaefer-kloten