Elterntaxis nun in den Seitenstrassen

Roger Suter

Die LED-Halteverbote vor den Schulhäusern zeigen Wirkung – wenn auch nicht immer die ­gewünschte. Häufig umgehen Taxi-Eltern die Signalisation.

Die Kantonspolizei hat ihre Aktion zum Schulanfang mit den Herbstferien beendet. Auch in Opfikon trifft man jeweils Vorkehrungen. Seit vergangenem Jahr sind vor sämtlichen Primarschulhäu­sern LED-Schilder angebracht, die immer dann ein Halteverbot signalisieren, wenn Schulkinder unterwegs sind. «An den Örtlichkeiten mit LED-Anlagen hat sich die Verkehrssituation direkt vor den Schulanlagen wirksam verbessert», heisst es bei der Stadtpolizei auf Anfrage des «Stadt-Anzeigers». «Allerdings parkieren die ­Elterntaxis seitdem in den umliegenden Quartierstrassen und lassen dort ihre Kinder ein- beziehungsweise aussteigen.»

Die LED-Schilder sind aber nicht die einzigen Massnahmen: Seit dem Schul­anfang nach den Sommerferien führt die Stadtpolizei regelmässig vor den Schulanlagen polizeiliche Schulwegsicherungen durch. Im September wurden vor Schulhäusern zusätzliche Fahrrad- und Trendfahrzeugkontrollen durchgeführt.

20 000 zu schnell, 400 abgelenkt

«In den ersten drei Wochen nach Schulbeginn kontrollierte die Stapo Opfikon täglich die Elterntaxis vor den Schulhäusern und Kindergärten, danach konstant an drei Schultagen pro Woche.» Zahlen über Geschwindigkeitsübertretungen und Missachtungen des Halteverbots kommuniziert die Stadtpolizei jedoch nicht.

Bei den Fahrzeuglenkerinnen und -lenkern kämen die Polizeikontrollen jeweils nicht unbedingt gut an, gibt man bei der Polizei zu. «Vor allem nicht, wenn ihnen aufgrund der Übertretung auch noch ein Ordnungsbussenzettel ausgehändigt wird.»

Zwischen dem 7. August und dem 16. September machten die Zürcher Polizeikorps (Kantonspolizei Zürich, Stadtpolizei Zürich, Stadtpolizei Winterthur und die Kommunalpolizeien des Kantons Zürich) mit gezielten Aktionen und Social-Media-Videos auf den Schulbeginn aufmerksam und führten Verkehrskon­trollen durch. Sie suchten auch das Gespräch mit Verkehrsteilnehmenden. Die Verkehrsinstruktorinnen besuchen Kindergärten und erste Klassen und üben mit den Kindern insbesondere das sichere Überqueren der Strasse.

Bei Schwerpunktkontrollen auf stark frequentierten Schulwegen und in der Nähe von Schulhäusern und Kindergärten musste die Polizei über 20 000 Len­kerinnen und Lenker wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen büssen. Über 400 wurden angehalten, weil sie durchs Mobiltelefon abgelenkt waren. Weitere rund 50 Autofahrende missachteten das Vortrittsrecht an Fussgängerstreifen. Sie mussten jeweils mit einer Ordnungsbusse belegt werden. Fussgängerinnen und Fussgänger wie auch Velofahrende, die sich nicht an die Verkehrsregeln hielten und dadurch den jüngsten Verkehrsteilnehmenden ein falsches Verhalten vorlebten, wurden ebenfalls gebüsst oder belehrt.

Social-Media-Videos, in welchen Schulkinder Polizisten Fragen rund um den Schulweg stellten, Polizeipräsenz und Kampagnen machten auf den Schulbeginn aufmerksam. Und nicht nur in Opfikon ist die Polizei weiterhin auf den Schulwegen präsent und appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden, aufmerksam zu bleiben und Rücksicht gegenüber den jüngsten Verkehrsteilnehmenden zu üben, getreu dem Motto «Luege – Bremse – Halte».