Das Food-Festival zieht ins Graffland

Laura Hohler

Zehn Jahre, zwanzig Stände, ein neuer Standort: Das Food-Festival Opfikon feiert am Samstag, 27. September, seinen runden Geburtstag – und verpasst sich selbst zum Jubiläum ein neues Kleid.

Nach vielen erfolgreichen Jahren im ehemaligen Portikon-Gebäude an der Thurgauerstrasse 130 – und einem kurzfristigen Zwischenstopp in einem Festzelt letztes Jahr – zieht die beliebte kulinarische Veranstaltung nun erstmals ins sogenannte Graffland, die neu belebte alte Kläranlage beim Glattpark.

Die Kombination überrascht auf den ersten Blick – doch auf den zweiten ist sie stimmig: Wo früher Schmutzwasser gereinigt wurde, treffen heute internationale Street-Art-Kunst und gelebte kulinarische Vielfalt aufeinander. Das Paradies für Sprayer wird nun ein Schlaraffenland für Feinschmecker – und die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Opfikon, Stadtpräsident Roman Schmid und den Graffland-Betreibern Yassin Tair und Till Boller trägt erste, farbenfrohe Früchte. «Wir freuen uns, die ganze Nachbarschaft bei uns willkommen zu heissen», so Yassin Tair. Auch Kinder seien herzlich eingeladen und könnten den ganzen Tag auf dem dazugehörigen Spielplatz toben. Der Platz verdopple sich im Gegensatz zu den früheren Orten nahezu. «Unser Kernziel ist, möglichst viele Kulturen an diesem Ort zu verbinden», so der Graffland-Betreiber.

Kulinarik trifft Graffitikultur

Viele Jahre lang fand das Food-Festival im Innenhof des Bürogebäudes Portikon statt – ein Ort, der zwar prominent lag und beliebt war, aber zunehmend an seine Grenzen kam. Der Aufwand war jedes Jahr beachtlich: Teppiche wurden verlegt, um den Boden vor Fettflecken zu schützen, und Stände, Küchenelemente sowie die gesamte Einrichtung mussten eigens herbeigeschafft werden. Trotz alledem blieb die Stimmung familiär, der Duft von Momos, Arepas oder Pastel de Nata wehte durch die Flure – ein Fest, das ebenso von der Küche wie von der Gemeinschaft lebte. Mit dem Umzug ins Graffland eröffnet sich nun eine neue, grössere Bühne. Die ehemalige Gebläsehalle der Kläranlage bietet nicht nur Platz für rund zwanzig Essstände, sondern auch für Begegnung, Austausch – und spontane Inspiration. Denn rundherum ist die alte Kläranlage inzwischen eine offene Galerie: Über 100 internationale Street-Art-Künstlerinnen und -Künstler haben hier im Frühling 2025 die Wände gestaltet. Seit Mai dürfen nun alle ran an die Dosen – ein Mitmachprojekt mit viel Strahlkraft.

Wieder unabhängig vom Wetter

«Der neue Standort eignet sich aufgrund der vorhandenen Infrastruktur bestens für die Durchführung des Food-Festivals», so Raffaela Landert, Kommunikationsbeauftragte der Stadt Opfikon. «Er bietet gedeckte Sitzmöglichkeiten und solche im Freien. Dadurch ist die Durchführung des Festivals nicht vom Wetter abhängig.» Vergangenes Jahr war man wegen der Absage aus dem Portikon kurzfristig auf ein Festzelt angewiesen, das jedoch nicht alle Stände und Tische aufnehmen konnte – und draussen herrschte Dauerregen.

Das Food-Festival wird somit Teil eines lebendigen neuen Kulturorts. Neben Sitzmöglichkeiten drinnen und draussen wartet auch ein Spielbereich auf die kleinen Gäste – der «Spielraum ara Glatt» lädt zum Bewegen ein, während sich die Grossen durch verschiedenste Länderküchen kosten. Das genaue Programm wird in den kommenden Wochen kommuniziert, die Anreise per ÖV wird empfohlen.

Sa, 27. Sept., 11.30–20.30 Uhr, Spielraum ara Glatt und Graffland (Zunstrasse). www.food-festival.ch