Birdlife-Aktion: Die Schweiz hat die Gartenvögel gezählt
Die Stunde der Gartenvögel hat vom 7. bis am 11. Mai über 6000 Teilnehmende auf die Balkone, in die Gärten und Parks gelockt, um Vögel zu zählen. So kamen rund 133 000 Vogelsichtungen zusammen. Auf der Meldeplattform gartenvoegel.birdlife.ch kann sich die Schweiz selbst ein Bild über die Ergebnisse machen – dank interaktiver Resultatekarte.
Pro Kanton oder selbst nach Gemeinde können die gemeldeten Arten ausgewertet werden. «Das Beobachten von Vögeln ist im Trend, und wir freuen uns über das grosse Interesse an dem schweizweiten Projekt», sagt der Ornithologe Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz. «Mit der erleichterten Teilnahme, den vielen neuen Kursen, die BirdLife zusammen mit seinen lokalen BirdLife-Naturschutzvereinen anbietet, und den Onlinemöglichkeiten erwarten wir für die nächsten Jahre eine noch grössere Teilnahme aus der Bevölkerung. Dies wird die Datenlage zusätzlich verbessern.»
13 Arten werden seltener
In Opfikon nahmen 3 Personen teil und zählten in drei Gärten 89 Vögel. Deutlich zugenommen hat hier die Zahl von Rauchschwalben, Alpenseglern und Hausrotschwänzen. Mehr als 10 Prozent weniger Sichtungen gab es aber bei den genügsamen Haussperlingen, bei Strassentauben und Rabenkrähen und Kolkraben, ebenso bei Kohl- und Blaumeisen, Mauerseglern, Amseln, Rot- und Schwarzmilanen, Türken- und Ringeltauben und Buchfinken. Die Daten wurden auf der eigens für die «Stunde der Gartenvögel» betriebene Website eingetragen, von BirdLife überwacht und validiert.
Schweizweit waren in diesem Jahr die drei häufigsten Arten der Haussperling, der Mauersegler und die Rabenkrähe. Einige typische Arten des Siedlungsraumes wie der Girlitz oder der Grünfink hingegen sind erst auf Platz 32 beziehungsweise 22 zu finden. Es sind die abwechslungsreich und mit einheimischen Pflanzen gestalteten Gärten, die auch bei der Vogelschar mehr Arten anlocken. Im Schnitt über die Jahre sind es 12 Arten im Vergleich zu den eintönigen Rasen- oder Steinlandschaften mit rund 7 Arten. Dabei können alle zum Schutz und zur Förderung von Vögeln und anderen Tieren in ihrer Umgebung beitragen. BirdLife Schweiz bietet dazu zahlreiche Materialien und Tipps an, wie Gärten vogelfreundlicher gestaltet werden können: birdlife.ch/garten.
Mehr Daten dank Digitalisierung
Citizen-Science-Projekte wie die «Stunde der Gartenvögel» nehmen mit der Digitalisierung an Bedeutung zu. Diese erleichtert die Teilnahme, verbessert die Datenqualität und vergrössert die Reichweite. BirdLife Schweiz bietet einerseits die App «Vogelführer BirdLife Schweiz», dank der man Vögel auch anhand von Bildern und Tonaufnahmen automatisch erkennen kann, andererseits die Lernplattform bird-song.ch, mit der man die Vogelgesänge spielerisch lernen kann. (pd.)