Zeichen stehen auf Glattalbahn-Ausbau
Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat einen Gesamtbetrag von rund 543 Millionen Franken. Damit sollen die Glattalbahn bis ins Industriegebiet von Kloten verlängert sowie eine Velohauptverbindung und Hochwasserschutzmassnahmen gebaut werden.
Das Glattal und insbesondere die Flughafenregion gehören zu den entwicklungsstärksten Regionen im Kanton Zürich. Wie der Regierungsrat an einer Medienkonferenz kürzlich in Kloten bekannt gab, will er deshalb den weiteren Ausbau der Glattalbahn vom Flughafen quer durch Kloten bis an die Grenze von Bassersdorf vorantreiben – und damit gleich drei dringliche Projekte auf einen Streich realisieren.
Im Rahmen des Gesamtprojekts werden diverse kantonale Schlüsselinteressen adressiert: Die Verlängerung der Glattalbahn bis ins Gebiet Steinacker in Kloten und die im kantonalen Velonetzplan vorgesehene Velohauptverbindung in Richtung Bassersdorf sollen nachhaltige Lösungen für die zunehmenden Mobilitätsbedürfnisse in der Flughafenregion ermöglichen. Zusätzlich sollen gleichzeitig wichtige Hochwasserschutzmassnahmen am Altbach umgesetzt werden zum Schutz der Bevölkerung in Kloten und auch der national bedeutenden Infrastrukturen am Flughafen. Die beschränkten Platzverhältnisse und die räumlichen Abhängigkeiten der drei Teilprojekte würden eine gemeinsame Planung und Ausführung erfordern, so Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh an der Medienkonferenz.
Die Investitionen für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 543 Millionen Franken. Dieser Betrag beinhaltet alle bisher vom Regierungsrat beschlossenen Planungsmittel. Von den Gesamtkosten entfallen rund 303 Millionen Franken auf die Glattalbahn, 140 Millionen Franken auf den Hochwasserschutz und letztlich 100 Millionen Franken auf die Velohauptverbindung.
Bund zahlt kräftig mit
Die tatsächliche finanzielle Belastung des Kantons Zürich wird aber mit rund 290 Millionen Franken voraussichtlich deutlich geringer ausfallen. Vor allem der Bund beteiligt sich massgeblich an den Kosten. Er hat im Rahmen der Agglomerationsprogramme der 4. Generation zugesichert, die Glattalbahnverlängerung und die Velohauptverbindung mit einem Beitragssatz von bis zu 40 Prozent zu unterstützen. Der Hochwasserschutz erhält ebenfalls Bundessubventionen im Umfang von 35 bis 45 Prozent der anrechenbaren Kosten. Im Weiteren werden auch Mehrwertbeiträge von der Stadt Kloten und Dritten erwartet.
Das Gesamtprojekt soll – unter der Voraussetzung der rechtzeitig gesicherten Finanzierung und vorliegender Plangenehmigung – frühestens ab Mitte 2027 ausgeführt werden. Zuerst muss aber der Kantonsrat über das Geschäft befinden und allenfalls danach auch noch das Zürcher Stimmvolk. Die geschätzte Bauzeit für alle Bauprojekte beträgt insgesamt rund fünf Jahre. (red.)