Yoko

Ein gelungener Thriller von Bernhard Aichner mit hoher Spannung und das Porträt einer Mörderin, die einem fast ans Herz wächst.

Yoko ist Ende zwanzig, als sie die Metzgerei, die sie von ihrem Vater geerbt hat, in eine kleine Manufaktur umwandelt. Mit Hingabe verpackt sie fortan das Glück in Kekse, anstatt Schweinehälften zu zerlegen. Sie ist verliebt, ihr Leben ist erfüllt von Leichtigkeit, doch von einem Moment auf den anderen zerbricht alles. Für ihre Courage und ihre Tierliebe muss Yoko scheinbar grundlos und bitter büssen.

Als Yokos Albtraum beginnt, ahnt die junge Frau noch nicht, mit wem sie es tatsächlich zu tun hat. Wie viel Leid über sie hereinbrechen und mit welch ungeahnter Härte sie sich dafür rächen wird. Ihr wird einfach alles genommen, was ihr lieb ist. Und deshalb schlägt Yoko zurück. Erbarmungslos.

Das Thema, das sich als roter Faden durch die Thriller des österreichischen Autors Bernhard Aichner zieht, ist Rache. Sein jüngstes Buch beginnt mit einer drastischen Szene: Yoko kümmert sich liebevoll um einen Streuner, der schon kurze Zeit später von zwei Typen zu Tode gequält wird. Als Yoko sich dazwischenwirft, wird sie selbst Opfer und ihre heile Welt bricht zusammen. Bislang belieferte sie chinesische Restaurants mit Glückskeksen und engagierte sich für Tiere und Menschen. Und nun wird aus der friedliebenden jungen Frau eine Rachegöttin, die unbarmherzig all jene bestraft, die ihr Leid zugefügt haben, aber auch noch andere Menschen, die Tiere verletzt und getötet haben.

Aichners neuer Thriller ist eine Geschichte um Schuld und Sühne, in deren Mittelpunkt eine zutiefst traumatisierte Frau steht. Yoko muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und mit der Gegenwart, die ihr zu entgleiten droht. Trotz Glückskeksmanufaktur und ihres Namens, der das glauben lässt, ist Yoko keine Asiatin. Die Genesis ihres Namens ist ein Teil ihrer Biografie, die man Stück für Stück erfährt. Für schwache Nerven ist Aichners Thriller nicht geeignet mit dieser fast biblischen Wucht, in der er die Thematik des «Auge um Auge» schildert.

«Yoko» ist die faszinierende Geschichte einer Mörderin – hautnah und schonungslos erzählt Aichner von einer Frau, die selber nicht ahnt, wozu sie fähig ist.

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Gwunderbrunnen

19.12.2025 - 14:00
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