Wenn der Mond errötet

Walter Bersinger

Mondfinsternisse sind gar nicht so selten. Es braucht jedoch Glück, dass dann auch noch das Wetter stimmt. Am übernächsten Sonntag, 7. September, kann man sich Hoffnung machen. Und die Sternwarte Rümlang lädt zur Beobachtung ein.

Vor sieben Jahren kam die Schweiz bei prächtigem Sommerwetter in den Genuss einer totalen Mondfinsternis, damals sogar noch in Verbindung mit einer Mars-Opposition. Zwar gab es seither drei weitere solcher Ereignisse, doch sie spielten sich von der Sternwarte Rümlang aus alle hinter Wolken ab.

Nun ruhen grosse Hoffnungen auf den Sonntagabend, 7. September. Fast gleichzeitig geht die Sonne im Westen unter und der Mond im Osten auf. Von der Mondfinsternis verpasst man hierzulande jedoch sowohl die Halbschatten- als auch die partielle Kernschattenphase. Die vollständige Finsternis ist nur von Asien aus zu verfolgen. Spannend und schön anzusehen ist aber ohnehin die totale Phase, die man in der Schweiz immerhin fast eine Stunde lang erleben kann.

Röte lässt auf sich warten

Wenige Minuten vor 20 Uhr erhebt sich der bereits total verfinsterte Erdtrabant über den Osthorizont. In der Dämmerung wird er aber zunächst nur schwierig auszumachen sein. Auch die für Mondfinsternisse typische Röte wird auf sich warten lassen. Sie wird durch Lichtbrechung in der Erdatmosphäre erzeugt. Je nach den atmosphärischen Bedingungen könnte sie aber durch die am Horizont häufig auftretende orangefarbene Stimmung unterstützt werden – man darf sich auf ein reizvolles Farbenspiel freuen.

Im Verlauf einer Mondfinsternis verringert sich die Leuchtkraft des Vollmondes um einen Faktor von über 40 000. Der Mond verschwindet aber für unsere Augen nie ganz. Dafür treten um ihn herum bei völliger Dunkelheit auch schwächere Sterne in Erscheinung, die sonst vom grellen Vollmondlicht überstrahlt werden. Die Verdunkelung der Mondscheibe ist bei jedem Finsternisereignis etwas anders. Die Eindringtiefe des Mondes in den Erdkernschatten sowie seine Entfernung zur Erde sind die einflussreichsten Faktoren. Beides spricht am 7. September für eine eher dunkle Erscheinung des verfinsterten Mondes.

Fast zum Greifen nah

Mit rund 368 000 Kilometern befindet sich der Mond auf seiner Umlaufbahn der Erde gerade sehr nah (Minimum 363 000). Sogar das Wetter am Erdterminator (der Tag-/Nachtgrenze um den ganzen Erdball), die gegenwärtige Vulkanstaubdichte in der Atmosphäre und die Sonnenaktivität können ebenfalls einen gewissen Einfluss auf die Verdüsterung des Mondes haben. Die Sternwarte Rümlang öffnet für das Publikum am Sonntag, 7. September um 19.30 Uhr. Der wetterabhängige Durchführungsentscheid erfolgt spätestens eine Stunde vor Beginn.

Die Sternwarte erreicht man zu Fuss in 20 Minuten ab Bahnhof Rümlang beziehungsweise Zürich-Affoltern. Für Autos gibt den Bitte den Parkplatz Breitenstein beim Dorfausgang Rümlang Richtung Katzenrüti/Watt, von wo der Weg (5 Minuten) ausgeschildert ist. Die Zufahrt mit Motorfahrzeugen zur Sternwarte ist nicht gestattet.  (e.)

 

Information zur Durchführung: Tel. 044 817 06 83; www.sternwarte-ruemlang.ch

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