Sie wollen wieder Meister werden
Die ZSC Lions setzen sich hohe Ziele. Verstärkt werden die ZSC Lions durch den Ex-Klotener Pontus Åberg. Nun folgt der erste Einsatz in der Champions Hockey League, bevor am 9. September die Meisterschaft beginnt.
Es ist ein bisschen wie Kühlschränke am Nordpol verkaufen. An einem heissen Dienstagnachmittag im August über Eishockey sprechen. Und doch steht die Saison der Kufenkünstlerinnen und Kufenkünstler vor der Tür. Das Männerteam der ZSC Lions starten schon morgen Freitag, 29. August, in die Saison der Champions Hockey League, als Titelverteidiger mit dem Spiel zu Hause Schweizer gegen die Pinguins Bremerhaven. Die Meisterschaft geht dann am 9. September gegen Biel los. Die Frauen beginnen die Meisterschaft am 13. September, auswärts gegen Bern.
An der traditionellen Jahres-Medienkonferenz der ZSC Lions konnte Sven Leuenberger, der Sportchef der ZSC Lions, «auf ein historisches Jahr» zurückblicken, wie er betonte. Das habe es in der Schweiz und wohl auch in Europa noch nie gegeben, so viele Erfolge eines einzelnen Eishockeyclubs: Meister und CHL-Sieg ZSC Lions, die GCK Lions (Swiss League) mit achtbarem 8. Qualirang und Viertelfinal sowie die ZSC Lions Frauen mit 5. Qualirang und Playin. Beim Nachwuchs räumte die ZSC-Organisation fast komplett ab: Schweizer-Meister-Titel der ZSC/GCK Lions im Nachwuchs U20-Elit, U20-Top, U17-Elit und U15-Elit. Damit ist gewährleistet, dass das Nachwuchsreservoir nie versiegt bei den ZSC Lions.
«Wir bringen sicher frischen Wind ins Frauenteam der ZSC Lions.»
Speziell hervor hob Leuenberger den Biss des U20-Elit-Teams, das sich im Finale gegen den EHC Biel zurückkämpfte und die Finalissima in Biel vor über meist gegnerischen 5000 Fans für sich entschied. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass die Nachwuchsabteilung abermals gewachsen ist, von 58 auf neu 67 Teams für die Jungen. Die Philosophie der ZSC Lions: kein Kind abweisen, das gerne Hockey spielen würde.
Besonderes Lob bekam auch ZSC-Head-Coach und Ex-Kloten-Spieler Marco Bayer, der mitten in der Saison von den GCK Lions zum «Z» wechselte. Grund: Marc Crawford musste aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Bayer löste das Dilemma mit Bravour und nimmt nun seine erste volle Saison beim ZSC in Angriff. Sein Nachfolger beim Nachwuchsteam, den GCK Lions, wurde Peter Andersson; der verdiente ehemalige NHL-Spieler war vorher Assistenztrainer.
Zur kommenden Saison lautet die Zielsetzung fürs Fanionteam der Männer offiziell «Qualifikation: Top 4 (Heimvorteil Playoff-Viertelfinal) und dann in den Playoffs «Top 3». Doch Sven Leuenberger sagte dazu Folgendes: «Wer am Morgen nicht aufsteht, um Meister zu werden, hat bei uns nichts verloren.» Das ist eine Ansage. Die ZSC Lions wären mit der abermaligen Titelverteidigung und dem Titel Nummer 3 in Folge die absolute Nummer eins der letzten Jahre. Verstärkt werden die ZSC Lions übrigens durch den Ex-Klotener Pontus Åberg. Er wurde eben verpflichtet, weil man damit auf den längeren verletzungsbedingten Ausfall von Neuzuzug Andy Andreoff reagieren wollte.
«Marco Bayer hat die schwierige Aufgabe mit Bravour gemeistert.»
Verkauft wurden im Vorverkauf schon 9000 Saisonabonnemente. Peter Zahner, der CEO der ZSC-Organisation, betonte, dass man natürlich auch 12 500 Abos hätte verkaufen können. «Aber mit jeweils 25 Prozent im freien Verkauf können wir für eine gute Fandurchmischung sorgen», nichts wäre schlimmer als eine geschlossene Gesellschaft in der Swiss Life Arena, so der 64-Jährige, der schon seit 18 Jahren Chef der ZSC Lions AG ist.
Die Lions starten in die vierte Saison in der Swiss Life Arena. Dort finden dann vom 15. bis zum 31. Mai auch die Hauptspiele der Eishockey-Weltmeisterschaften statt. Im Gegensatz zu den ZSC Lions holte die Nati bisher immer nur Silber.
ZSC Frauen bekommen neue Garderobe und mit Angela Taylor eine Profi-Trainerin
Die Frauen der ZSC Lions rüsten sich für die Zukunft und läuten mit drei neuen Namen die nächste Ära ein: Monika Waidacher (Head Women’s Teams) und Christine Meier (General-Managerin Women’s Teams) übernehmen die Gesamtleitung von Angelika und André Weber. Angela Taylor wird erste Profitrainerin der Frauen. Sie wird als Headcoach mit einem punktuell veränderten Team in die neue Saison starten. Zudem erhalten die Frauen ihre eigene Homebase in der Swiss Life Arena in Zürich-Altstetten. Damit unternimmt die ZSC/GCK-Lions-Organisation gleich mehrere wichtige Schritte in Richtung Professionalisierung des Fraueneishockeys. Wie ZSC Lions-CEO Peter Zahner an der Medienkonferenz ausführte, werden aktuell zwei neue Spielergarderoben erstellt. Und zwar dort, wo bisher der Ochsner-Sportshop domiziliert war, also auf der Stadionseite in Richtung Autobahn. Eine davon dient künftig dem Frauenteam als Homebase anstelle dem Heuried. Beide Garderoben werden zudem an der Eishockey-WM genutzt, die vom 15. bis 31. Mai hier in Zürich und in Fribourg stattfinden. Ochsnersport übrigens ist schon gezügelt, und zwar auf die Stadionseite in Richtung SBB-Geleise. (ls.)