Reparieren geht über studieren

Morgen Samstag ist internatio­naler Reparaturtag. Denn reparierte Geräte schonen die Umwelt am besten. Allerdings sollte man schon beim Kauf auf Reparierbarkeit achten.

Am weltweiten Reparaturtag öffnen in der Schweiz in rund 35 Repair-Cafés ihre Türen. Sie wollen dazu beitragen, das Reparieren zurück in den Alltag zu bringen. Die Bewegung gehe aber längst über Repair-Cafés hinaus, wie der Konsumentenschutz in einer Mitteilung schreibt: Auch Pop‑up-Werkstätten, Umweltinitiativen und kreative Aktionen machen am Wochenende das Reparieren für alle einfach und zugänglich. «Die Bevölkerung will Dinge reparieren», sagt Chantal Sempach, Leiterin Nachhaltigkeit beim Konsumentenschutz. «Am Reparaturtag geht das ­besonders einfach – ob am Bahnhof, im Quartier oder online.»

7 von 10 Gegenständen repariert

Die Bilanz des letzten Jahres zeigt eindrücklich: Reparieren wirkt. Über 18 000 Gegenstände wurden im Jahr 2024 in Repair-Cafés gebracht und rund 70% davon erfolgreich repariert. Besonders häufig betroffen: Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Textilien und Lederwaren. Elektrogeräte machten fast die Hälfte aller reparierten Objekte aus. Darunter auch kuriose Dinge wie eine Glückskatze oder eine Munddusche.

Der nationale Reparaturtag knüpft an diesen Erfolg an und setzt ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität und geplante Obsoleszenz, womit Dinge nach einer bestimmten Zeit kaputtgehen oder anderweitig überflüssig werden. Wer repariert statt ersetzt, spart Geld, verlängert die Lebensdauer von Alltagsgegenständen und unterstützt die Kreislaufwirtschaft.

Fachleute in Kloten und Oerlikon

Neben den klassischen Repair-Cafés (für die Opfikon am nächsten gelegenen siehe Kasten) finden am Reparaturtag weitere vielfältige Aktionen statt, die zeigen, wie einfach Reparieren sein kann. Am Zürcher Hauptbahnhof öffnet etwa «Pretty Good Repair», eine Pop‑up-Werkstatt mit Sofortreparatur.

Die Reparaturia in Oerlikon, 5 Minuten von der Haltestelle Bahnhof Oer­likon Ost, bietet an, seine Lieblingsge­genstände mit Hilfe der Experten gleich selbst zu reparieren. Werkzeug und Fachwissen sind gratis, und auch hier gibt es zwischendurch Kaffee und Kuchen.

Nicht morgen Samstag, aber das nächste Mal am 15. November repariert das Repair-Café Kloten-Bassersdorf monatlich Haushaltsgeräte, Textilien, kleine Möbel, Spielsachen und Unterhaltungselektronik. An der Dorfstrasse 63 in Kloten kann man seine geliebte, aber versehrte Jugendstillampe, den Staubsauger mit Wackelkontakt oder den Plüschhund mit gebrochenem Bein von Profis kostenlos untersuchen lassen und ihnen beim Instandstellen assistieren. Bei Kaffee und Kuchen kommt man mit Reparateuren und anderen Besuchern ins Gespräch. Annahme ist jeweils von 10 bis 14.30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Schweizweit sind es über 250 Repair-Cafés, initiiert und unterstützt vom Konsumentenschutz, die so einen konkreten Beitrag gegen Ressourcenverschleiss und Abfallberge leisten. Die Reparaturbewegung wächst und ebenso das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum.  (pd./rs.)

 

Die nächsten Repair-Cafés

Repair-Café Kloten/Bassersdorf, Dorfstrasse 63, 8302 Kloten; einmal monatlich am Samstag (aber nicht  morgen , 18. Oktober), 10–15 Uhr.

Reparaturia Oerlikon, Jungstrasse 17, Sa, 18. Oktober, 10–16 Uhr, selber reparieren mit Werkzeug von und unter Anleitung von Experten. Ansonsten jeden Mittwoch 14–18 Uhr.  

 

Nächste Termine: Sa, 18. Okt., und Sa, 15. Nov., jeweils 10–14.30 Uhr. www.repair-cafe.ch