PFAS-Alarm an der Glatt: Trinkwasser ist sauber
Nach den PFAS-Funden bei der Revitalisierung der Glatt wächst die Sorge vor möglichen Belastungen des Bodens und Grundwassers. Eine Anfrage von drei Grünen-Kantonsräten an den Regierungsrat bringt nun neue Details ans Licht.
So bestätigt der Regierungsrat in seiner Antwort, dass die Flughafenfeuerwehr in der Vergangenheit PFAS-haltige Löschmittel verwendet hat – so wie an zahlreichen Schweizer Flughäfen. Seit Januar dieses Jahres setzt Schutz & Rettung Zürich nun nur noch fluorfreien Schaum ein. Neben dem Einsatz von Löschmitteln könnten nach Angaben des Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) auch gewisse Prozesse im Flugzeugunterhalt – etwa in der Galvanik – PFAS-Vorkommen verursacht haben.
Entdeckt wurde die PFAS-Belastung bei Bauarbeiten für die geplante Glattrevitalisierung auf einer Länge von 3,2 Kilometern (siehe Bild). Der Kanton hatte punktuelle Messungen vorgenommen. Dabei wurden die um per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) im Boden entdeckt. Diese gelten als gesundheitsschädigend. Da sie sich kaum abbauen, werden sie auch «Ewigkeitschemikalien» genannt. Im September wurden die Revitalisierungsarbeiten gestoppt, weil die Entsorgung des belasteten Materials nicht geklärt ist. Nur auf einem kurzen Stück können die Arbeiten abgeschlossen werden. Der Kanton verpflichtete die Flughafen Zürich AG, weitere Abklärungen zur Belastung im Umfeld der Glatt vorzunehmen.
Beruhigend fällt die Antwort auf die Frage nach der Sicherheit des Trinkwassers aus: In den 14 Gemeinden der Flughafenregion wurden seit 2022 insgesamt 66 Proben untersucht. Alle Proben halten die geltenden Grenzwerte ein, auch jene strengeren, die voraussichtlich ab 2026 in Kraft treten. Der Regierungsrat sieht derzeit denn auch keine akute Gefahr für die Bevölkerung. Das Trinkwasser sei sicher, und die gemessenen Werte lägen weit unter den Grenzwerten. Trotzdem räumt er ein, dass die PFAS-Situation im Umfeld des Flughafens noch nicht vollständig geklärt sei. Die Untersuchungen entlang der Glatt sowie die kommenden Monitoringprogramme sollen hier mehr Klarheit bringen.
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