ÖV-Nutzer müssen bald mehr bezahlen
Mit dem kommenden Fahrplanwechsel Mitte Dezember steigen auch die Ticketpreise im Zürcher Verkehrsverbund – kurz ZVV.Die ÖV-Billette werden durchschnittlich 2,1 Prozent teurer.Die SP kritisiert die Tariferhöhung.
Die Ticketpreise im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) steigen per Fahrplanwechsel am 14. Dezember durchschnittlich um 2,1 Prozent. Dies hat der Regierungsrat bekannt gegeben. «Die Preise werden damit an die aufgelaufene Teuerung angeglichen», heisst es dazu in einer Medienmitteilung. Der Schritt sei nötig, um den Kostendeckungsgrad des öffentlichen Verkehrs im Kanton über 60 Prozent zu halten, wie dies der Kantonsrat vorgegeben hat.
Die letzte Tarifanpassung im ZVV-Gebiet erfolgte laut Mitteilung im Dezember 2023 und lag mit 3,4 Prozent unter dem nationalen Durchschnitt. «Zuvor blieben die Preise während sieben Jahren unverändert – obwohl das öffentliche Verkehrsangebot im ZVV laufend verbessert und ausgebaut wurde», so der Regierungsrat.
Dank zwei Massnahmen müssen die übrigen Preise im Durchschnitt «lediglich» um 1,6 Prozent angehoben werden: So wird das vor 35 Jahren eingeführte Albis-24‑h-Ticket abgeschafft. Ausserdem werden die Rabatte auf Multikarten vereinheitlicht und künftig generell 5 Prozent betragen (aktuell 6 Prozent).
SP plant Vorstoss im Kantonsrat
Keine Freude an der Tariferhöhung hat die kantonale SP. «Gerade jetzt, wo Krankenkassenprämien, Mieten und weitere Lebenshaltungskosten steigen, braucht es Entlastung statt höherer Gebühren», lässt sich Jean-Daniel Strub, Co-Präsident der SP Kanton Zürich, in einem Communiqué zitieren. Wer den Mittelstand stärken und das Klima schützen wolle, dürfe die ÖV-Tickets nicht verteuern. «Der Regierungsrat nimmt in Kauf, dass sich immer mehr Menschen die ÖV-Abos nur noch schwer leisten können», so Strub. Gemäss einem Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung» plant die SP-Kantonsratsfraktion einen Vorstoss zur Verbilligung des ÖV im Kanton. Dieser soll Ende Oktober eingereicht werden. Pascal Turin