Keine halben Sachen: Vögel richtig füttern
Selbst im Winter finden unsere Gartenvögel in einem naturnahen Umfeld genug Nahrung. Dennoch ist das Füttern beliebt. Um den Vögeln rundum Gutes zu tun, ohne zu schaden, gibt es ein paar Punkte zu Nahrung und Hygiene zu beachten.
Draussen fallen grosse Schneeflocken und tauchen die Welt in Weiss. Was für uns Menschen stimmungsvoll ist, ist für Vögel herausfordernd. Viele Menschen möchten ihnen daher mit einer Futterstelle über die Runden helfen. Das Füttern ermöglicht direkten Kontakt zu den Vögeln und erlaubt spannende Beobachtungen. Daher spricht laut einer Medienmitteilung aus Sicht der Schweizerischen Vogelwarte nichts gegen die Winterfütterung, solange sie fachgerecht und massvoll erfolgt.
«Es ist besonders wichtig, auf gute Hygiene zu achten sowie Futter und Standort des Futterhauses nach den Bedürfnissen der Vögel auszuwählen», schreibt die Schweizerische Vogelwarte. Für einige gefiederte Freunde könne die Fütterung eine Überlebenshilfe sein, wenn eine geschlossene Schneedecke Nahrungsquellen überdecke, der Boden gefroren sei oder eisiger Regen falle. «Vor allem im Sommer können Krankheitserreger im Kot und im Futter leichter überdauern und die Ansteckungsgefahr von Vogel zu Vogel ist höher als im Winter», heisst es in der Mitteilung weiter. Daher rate die Vogelwarte von der Sommer- oder Ganzjahresfütterung ab.
Grundsätzlich sind Kleinvögel, die im Winter bei uns bleiben, gemäss der Schweizerischen Vogelwarte gut an die Bedingungen angepasst und sie finden in einem naturnahen Umfeld selbst ausreichend Nahrung. Die Gäste am Futterhaus würden meistens zu den häufigen Arten gehören, deren Bestände stabil seien oder ansteigen würden, wie Amsel, Haussperling, Kohl- und Blaumeise.
«Die Probleme, unter denen gefährdete Vögel leiden, werden mit der Zufütterung nicht behoben. Einen effektiven Vogelschutz erreichen wir nur mit der Aufwertung von Lebensräumen», so die Stiftung.
Sinnvoller sei es, den Garten oder Balkon mit einheimischen Pflanzen zu gestalten und schonend zu pflegen. Wo es heimische Dornensträucher gebe, Altgras stehen bleiben könne und im Herbst und Winter Beeren an den Sträuchern hingen, würden nicht nur Vögel, sondern auch Insekten, Spinnen und zahlreiche weitere Lebewesen profitieren. (pd.)
Das sollte man beim Vogelfüttern beachten
Das Futter sollte möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entsprechen. Für Finken, Sperlinge und Meisen eignen sich Mischungen aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen. Amsel und Rotkehlchen nehmen gerne Äpfel, Baumnüsse, Haferflocken oder Weinbeere an.
Um Krankheiten vorzubeugen, darf Vogelkot nicht in Kontakt mit Futter kommen. Wir empfehlen daher Futterhäuser mit schmalen Krippen oder Futtersäulen. Das Gemisch aus Futterresten und Kot unter Futterhäusern sollte regelmässig weggeräumt werden.
Zum Schutz vor Feinden sollte das Futterhaus so platziert werden, dass im Umkreis von zwei bis fünf Metern keine Strukturen vorhanden sind. Nahe gelegene Rückzugsmöglichkeiten (Bäume, Sträucher) sind von Vorteil.
Hohe Temperaturen ermöglichen es manchen Krankheitserregern, besser in Wasser oder Futter zu überdauern, was eine Übertragung von Krankheiten von Vogel zu Vogel begünstigt. Daher rät die Schweizerische Vogelwarte von der Sommer- oder Ganzjahresfütterung ab.
Wer füttert, sollte das Futter täglich frisch anbieten, am besten abends rund zwei Stunden vor der Dämmerung und so viel, dass es für 24 Stunden reicht.
Weitere Tipps sowie Infos zu den häufigsten Gästen an der Futterstelle finden Interessierte im Ratgeber-Bereich unter www.vogelwarte.ch/ratgeber. (pd.)