«Es ist etwas Schönes, anderen eine Freude zu bereiten»

«Einmal Swiss, immer Swiss»: Dieser Slogan passt bestens zu André Ruth. Die Fliegerei hat denn auch sein bisheriges Berufsleben geprägt. Aber nicht nur das. Auf die Frage, was aus ihm geworden wäre, wenn er seine Lehre nicht bei der Swissair begonnen hätte, sagt Ruth: «Ich würde sicher etwas Ähnliches arbeiten.»

Ruth beginnt seine berufliche Laufbahn 1977 mit einer Lehre zum Mechaniker. Nach der Lehrabschlussprüfung 1981 stellt er seine Fähigkeiten in der Triebwerk-Werkstatt unter Beweis. «Berufsbegleitend absolvierte ich abends die Technikerschule in Zürich und hatte 1985 das Glück, dass mich die Swissair als Pilot selektionierte. So hatte ich Gelegenheit, als Bordtechniker auf der DC10 meine fliegerische Laufbahn zu starten.»

Nach rund 20 Jahren im Cockpit schult André Ruth zum Kapitän um, dirigiert seinen Stahlvogel durch die Lüfte, bevor der Klotener 2022 den Steuerknüppel übergibt und das Cockpit verlässt. Seither ist André Ruth bei der Swiss als Tourguide im Einsatz. «Heute blicke ich auf 47 Jahre bei derselben Firma zurück», berichtet er stolz.

An das Grounding der Swissair hat er keine guten Erinnerungen: «Es war eine sehr unruhige und ungewisse Zeit. Ich durfte danach innerhalb des Berufsverbands der Piloten (Aeropers) ein Büro für Piloten-Jobs eröffnen, um unseren ent­lassenen Piloten bei der Neuorientierung beziehungsweise bei der Suche nach ­einer neuen Pilotenstelle behilflich zu sein», führt er aus. Den Zusammenhalt innerhalb der Swiss beschreibt der erfahrene Aviatiker mit den Worten: «Die Fliegerei übt im Allgemeinen eine grosse Faszination auf zahlreiche Personen aus. Wenn man einmal den Virus innehat, wird man ihn kaum mehr los.»

Inzwischen repräsentiert André Ruth die Swiss auch in seiner Freizeit – bei Auftritten mit der Swiss Band, die stets in Uniform gekleidet ist. «Die Uniform der Swiss Band drückt unsere Verbundenheit zur Swiss aus. Wir sind ein stolzer Teil unserer nationalen Airline.»

Noch heute findet der Tausendsassa seinen Ausgleich in der Musik. 1981 trat er der damaligen Swissair-Musik bei, die sich inzwischen Swiss Band nennt, und trägt dort seither mithilfe der Posaune den Ton mit. Im Vereinsvorstand ist er für das Marketing zuständig.

Zweimal am Montreux Jazz Festival

«Das Musizieren war schon immer ein wichtiger Bestandteil meiner Freizeit. Sich mit Gleichgesinnten, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, zusammenzutun, um anderen eine Freude zu bereiten, ist etwas Schönes», erklärt der Hobbymusiker. Im gleichen Atemzug erinnert er daran, dass durch die Zugehörigkeit zur Swiss-Familie auch Dinge realisiert werden können, von denen niemand zu träumen gewagt hätte: «So durften wir beispielsweise bereits zweimal am Montreux Jazz Festival auftreten. In diesem Jahr gaben wir unter anderem Konzerte im Hallenstadion, in ‹The Hall› und in der grandiosen Konzerthalle der Universität EPFL in Lausanne.»

«Fly Me to the Moon» heisst die neue Konzertreihe der Swiss Band, die vom 21. bis zum 23. November im Stadtsaal Kloten zu hören ist. Was das Publikum erwarten kann, fasst André Ruth wie folgt zusammen: «Viel Musik und Show. Wir haben zwei ausserordentlich starke Sängerinnen, die unseren Klangkörper ergänzen. Auch wird es etwas Besonderes fürs Auge geben – das soll aber eine Überraschung bleiben. Es lohnt sich auf alle Fälle, in den Stadtsaal zu kommen.» Was seine eigenen Erwartungen betrifft, gibt sich der Musiker bescheiden: «Ein voller Stadtsaal wäre bereits grossartig.»