Die Post testet den vierbeinigen Roboter

Fürs Zustellen von Paketen testet die Post einen neuen Helfer: Ein Lieferroboter soll die schweren Päckli tragen. Für den Versuch in Regensdorf – ebenfalls im Furttal – arbeitet man mit  Migros Online und dem ETH-Start-up RIVR zusammen.

Gemütlich eingerichtet auf dem Sofa, per Klick im Online-Shop bestellen und schon ist der gewünschte Artikel da. Für die Kunden ist das komfortabel. Den sportlichen Teil erledigen die Pöstlerinnen und Pöstler. Die rund 15  000 Mitarbeitenden der Post, die tagtäglich auf den vielen Zustelltouren im ganzen Land unterwegs sind, haben sprichwörtlich alle Hände voll zu tun. Schliesslich sind durch den wachsenden Online-Handel die Paketmengen heute rund 70 Prozent höher als noch vor 10 Jahren. Unter den Paketen befinden sich zum Teil auch schwerere Lieferungen, wie zum Beispiel Lebensmittellieferungen von Migros Online . Um auch diese sicher bis zu den Kundinnen und Kunden zu bringen, sind Muskeln und ein starker Rücken gefragt. In Zukunft könnten die Pöstlerinnen und Pöstler durch Roboter entlastet werden. Um zu prüfen, ob und wie das möglich ist, testet die Post zusammen mit Migros Online einen Roboter des Start-ups  – einem Spin-off der ETH Zürich.

Die Post nimmt mit dem Test eine Vorreiterrolle ein. «Uns ist wichtig, zusammen mit unseren Pöstlerinnen und Pöstlern die Möglichkeiten von Robotern frühzeitig zu testen», sagt Projektleiter Pascal Stalder von der Post. Zusammen mit einem Team untersucht er zum Beispiel, wie und wie schnell der Roboter Treppen überwindet und aus dem Fahrzeug ein- und aussteigt – ohne dabei die Ware zu beschädigen. «Indem wir bei der Post neue Technologien in einem frühen Stadium testen, können wir die Praxistauglichkeit prüfen und auch Grundlagen schaffen für die langfristige Entwicklung», ergänzt Pascal Stalder.

Für die Zukunft wäre für die Post denkbar, dass die Pöstlerinnen und Pöstler auf einzelnen Zustelltouren mit schweren Sendungen Seite an Seite mit einem solchen Roboter unterwegs sind. Der Mensch ist aber bei der Paketzustellung nicht wegzudenken – auch in Zukunft nicht.

Ein vierbeiniger Kumpel

Der Zustellroboter wurde vom ETH-Spin-Off RIVR entwickelt. «Er erinnert in seiner Form an einen Hund, an eine Art vierbeinigen Kumpel», sagt Pascal Stalder von der Post. Mit Rollen an den Beinen ausgestattet kann er flexibel auf Strassen und Trottoirs unterwegs sein. 

Die Post prüft den Roboter auf einer Zustelltour mit einzelnen Sendungen in Regensdorf, wo er den Paketbote begleitet und auf seiner Ladefläche Boxen von Migros Online sowie weitere Sendungen transportiert. Der Roboter übernimmt die physisch anspruchsvolle Aufgabe, während der Zusteller sich auf die eigentliche Zustellung und den Austausch mit der Kundschaft konzentrieren kann.

Der Versuch dient in erster Linie dazu, Erfahrungen zu sammeln. Die Post möchte herausfinden, wo die Chancen und Grenzen der Technologie liegen. Die Tests starteten im August und laufen noch an einzelnen Tagen bis Mitte September. Anschliessend wird die Post die Ergebnisse auswerten und das weitere Vorgehen definieren. Pascal Stalder ergänzt: «Ob und wann der Roboter zum Einsatz kommt, ist noch nicht klar. Es ist aber eindrücklich, wie sich die Robotik in den letzten Jahren entwickelt hat. Wir bleiben am Ball.» Stefan Dauner

Gwunderbrunnen

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