Der Zauberpark leuchtet wieder
Vom chaotischen «Frostorchester» bis zum pulsierenden «Quantum Jungle»: Der Zauberpark hinter dem «Circle» ist wieder ein funkelndes Reich, in dem Lichtkunst singt, tanzt und die Besucher zum Mitmachen animiert.
«Oh Tannenbär, oh Tannenbär, wie Müde macht die Kälte», so ist eine etwas kreischende, beinahe unverständliche Stimme aus dem Wald zu hören. Sie stammt von sechs unterschiedlich grossen Schneefiguren, die sich in chaotischer Weise in ihre Lieblingstiere verwandeln und dabei ihre eigenen Interpretationen von bekannten Weihnachtsliedern singen. So wird Jingle Bells: «Jingle Bock, Jngle Bock, winterliches Glitzern, hab keinen Bock auf all den Weihnachtsstress und all die Lichterblitzer.» Die Lichtinstallation Frostorchester Schabernack des Zürcher Kreativteams Nachtlicht ist eine von 16 leuchtenden Kunstwerken, die derzeit auf dem Butzenbüel hinter dem «Circle» zu bestaunen sind. Es geht dabei nicht immer laut und hell zu und her, wie beim Frostorchester. Oft sind die Installationen mit leiser, harmonischer, fast psychedelische Musik unterlegt, die von irgendwoher aus einem Lautsprecher schallt.
Musikalisch ruppiger geht es beim «House of Cards» zu und her, eine Lichtinstallation aus 128 leuchtenden Spielkarten, die sich in choreografierten Schichten zu einem Haus formen. Die Installation steht als Sinnbild für Mut, Vertrauen und Zusammenarbeit. In einem Linkedin-Beitrag fragen sich derweil die Zürcher Künstler, was denn gute Lichtkunst ist? «Partizipativ», meint einer, also Installationen, bei denen man mitmachen kann, und davon gibt es im Zauberpark verschiedene, beispielsweise «Quantum Jungle». Stösst man die Metallfedern an, so projizieren sie diese Berührungen in leuchtenden, flüssigen Farben auf eine grosse LED-Anzeige. Auch «Holi» , das mit einer eigens komponierten Tonspur unterlegt ist, verlangt eine Interaktion. Hier steht der Besucher buchstäblich im Mittelpunkt. Durch seine Bewegungen formen eine Million digitale Farbpartikel die Konturen der Betrachter und verbreiten so Freude und Farbe – in den bunten Holi-Fest-Farben natürlich, wie die portugiesischen Macher schreiben.
Gute Lichtkunst sei vor allem jene, bei der man das Handy hervornehme und drauflos fotografiere, meint ein weiterer Zürcher Kollektivkünstler. Dazu zählen alle 16 Installationen, denn sie leuchten nicht nur und werden von Musik begleitet, sondern erzählen jeweils auch eine Geschichte wie eben beim «Frostorcherster Schabernack», das zum Schluss singt: «Fuchs Navidad, Fuchs Navidad.»
Mehr Informationen unter: www.zauberpark.ch